Vorsicht beim sportlichen Wiedereinstieg nach Corona
War Covid-19 zu Beginn primär als Erkrankung der Lunge bekannt, zeigt sich zunehmend, dass auch weitere Organe betroffen sein können. „Ich hatte in den letzten Wochen in meiner Praxis zahlreiche Covid-19-Patienten, bei denen sich Herzprobleme gezeigt haben. Den Zusammenhang bestätigen auch bereits zahlreiche Studien", weiß der Sportkardiologe Manfred Wonisch von "Sport-med-Graz" – auch wenn die Infektion moderat verläuft, kann das Herz betroffen sein."
Kürzlich bestätigte dies eine Untersuchung von amerikanischen College-Athleten, die zwar mit Corona sprich Covid-19 infiziert waren, aber keine oder nur moderate Symptome hatten. Eine Magnetresonanz am Herzen zeigte bei 56 Prozent der Athleten Veränderungen am Herzbeutel. Auch Herzmuskelentzündungen und Herzbeutelergüsse wurden beobachtet. Allerdings: „Das heißt natürlich nicht, dass in jedem Fall dauerhafte Schäden am Herzen zurückbleiben." Daher empfiehlt Wonisch – vor allem wenn man sich abgeschlagen fühlt – dringend eine kardiologische Abklärung.
Sportpause nach Infektion
Für die Wiederaufnahme des Sportprogramms nach Covid-19 gibt es internationale Empfehlungen: „Selbst wenn man eine Infektion ohne Symptome durchmacht, sollte man eine zehn- bis vierzehn-tägige Sportpause einhalten. Symptomatische Covid-19-Patienten sollten mindestens zehn bis vierzehn Tage symptomfrei sein, bevor sie wieder aktiv werden." Diese Empfehlungen gelten für Ausdauer- und Kraftsport. Leichtes Spazierengehen oder ähnliches ist – sofern man sich fit fühlt – in der Regel auch davor möglich. Auch eine Fatique, eine krankhafte Erschöpfung, die häufig im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion beobachtet wird, sollte man ernst nehmen. „Eine Fatigue lässt sich nicht ‚wegtrainieren‘. Das ist sogar kontraproduktiv, da sollte man auf jeden Fall auf den Körper hören."
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