Eine Kulturbilanz
Bühnen Graz sind zurück und bleiben am Ball

Immer ein Highlight: Events auf den Kasematten | Foto: Peter Palme
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  • Immer ein Highlight: Events auf den Kasematten
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Die aktuelle Bilanz der Bühnen Graz zeigt, dass man beinahe wieder an die Vor-Pandemie-Zahlen anschließen kann. Aber – und hier bezieht man sich auf eine Studie in Berlin und eine durchgeführte Umfrage: Der Kulturkonsum hat sich international wie auch lokal verändert. Neue Angebote sind gefragt und das Interesse an Fixabos sinkt sukzessive. 

GRAZ/STEIERMARK. Die Bühnen Graz ziehen das kulturaffine Publikum in ihren Bann und sind als steirischer Nahversorger der großen Künste unverzichtbar. Die Verantwortlichen rund um Geschäftsführer Bernhard Rinner boten nun auch Zahlen und Fakten zur Spielzeit 2022/2023. 

Zunächst noch ein kleiner Rückblick auf 2021/2022: Hier kümmerten sich 641 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um das Wohl von 333.885 Gästen bei 1.114 Vorstellungen in den diversen Genres – von Schauspiel, über Oper bis zum Kinderstück. In der folgenden Spielzeit waren es 658 "Kulturkräfte" bei 477.018 Interessierten und 1.394 Terminen. 

"Wir sind wieder zurück"

Interessant ist natürlich der Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie, die massive Einschnitte für den Kulturbetrieb mit sich gebracht haben. Ein Vergleich zeigt hier erfreulicherweise, dass man beinahe wieder an die Zahlen von 2018/2019 anschließen kann. 510.614 lautete damals die Gesamtzahl der Gäste im Opernhaus, Schauspielhaus, dem Next Liberty und den Grazer Spielstätten, heißt Orpheum, Dom im Berg und Kasematten. "Wir sind wieder zurück", betont diesbezüglich ganz klar Bernd Pürcher, Leiter des Konzernmarketings. 

Das Next Liberty ist ein Publikumsmagnet. | Foto: Stella
  • Das Next Liberty ist ein Publikumsmagnet.
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In demselben Vergleichszeitraum ist in Sachen Auslastung der Prozentsatz bei der Oper und im Schauspielhaus leicht gesunken, während man im Next Liberty drei Prozentpunkte – von 86 auf 89 Prozent – dazu gewinnen konnte. Noch ein Blick auf die Fixabos. Hier ist während und nach der Pandemie eine logische Abwärtskurve zu erkennen. Lag man bei der Oper 2018/2019 bei 3.421 Abos, waren es 2022/2023 2.808 bzw. sind es für die aktuelle Spielzeit 2.587. 

So steht's um die Kulturteilhabe in Berlin 

Erkenntnisse zur Teilhabe an der Kultur im Nachbarland Deutschland und ein sogenannter "Postpandemischer Veränderungsdruck" lassen sich aus einer Studie des Instituts für kulturelle Teilhabeforschung in Berlin ablesen. So kam es in der Hauptstadt z.B. zu einer gewissen Entwöhnung vom Kulturbesuch und in der Folge auch zu einem Rückgang der Stammgäste. Auch die Ansprüche hätten sich verändert, so wünscht sich die junge Generation etwa mehr Diversität. Auch ein Faktor beim Kulturgenuss, 45 Prozent der Teilhabenden an der Studie sehen de Online-Ticketkauf als Barriere. 

Bernhard Rinner, Geschäftsführer der Bühnen Graz | Foto: Marija Kanizaj
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Die Umfrageerkenntnisse

Und was sind die Erkenntnisse der großen Kulturumfrage der Bühnen Graz, die im Vorjahr 4.567 Personen – sowohl Besuchende als auch Nichtbesuchende der Bühnen – erreicht hat? Herausgefunden hat man unter anderem, welche Angebote sich großer Nachfrage erfreuen würden. Gefragt sind unter anderem die Möglichkeit, die Probe eines Stücks besuchen zu können, Videoeinführungen in Stücke auf der Website oder auch eine Rabattkarte für Veranstaltungen. 

Hat sich dein Kulturkonsum durch die Pandemie verändert?

Selbstverständlich reagiert man auch auf die Umfrageergebnisse: Mit 1. Juni soll ein neues Ticketingsystem starten – generell ist man am Thema Digitalisierung dran. Als Alternative zum klassischen Abo entwickelt man außerdem eine Membership-Card, die dauerhafte Rabatte einräumen soll. Hiermit reagiert eben auf den Trend der sinkenden Abozahlen. Laut Pürcher will man auch Brücken zwischen den Kulturstätten bauen. Man will das junge Publikum, das das Next Liberty schätzt, in weiterer Folge direkt in die Oper und das Schauspielhaus mitnehmen. 

  • Last but not least: Ein kleiner Rückblick auf das "Klanglicht 2023": 100.500 Besucherinnen und Besucher erfreuten sich an drei Tagen unvergesslicher Eindrücke.

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