Steirer helfen Ukraine
Hilferuf des Musikerkollegen traf auf offene Ohren

Robert Lenz, Peter Lenz, Mike, Eva Glawotschnig und Bastian Meier (v.l.).  | Foto: Violeta Lenz
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  • Robert Lenz, Peter Lenz, Mike, Eva Glawotschnig und Bastian Meier (v.l.).
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Grazer Musiker mit südoststeirischen Wurzeln machte sich mit weiteren Helfern aus Graz mit Spendentransport auf den Weg in die Ukraine, um Studienkollegen zu unterstützen. 

STEIERMARK/UKRAINE. Der Grazer Musiker Peter Lenz mit Wurzeln in Dirnbach in der südoststeirischen Gemeinde Straden hat sich längst einen Namen gemacht. Dem Künstler geht die Situation in der Ukraine sehr nahe – kein Wunder, lebt doch ein ehemaliger Studienkollege, der Saxophonist Mike I. mit seiner Familie in einem kleinen Dorf rund 200 Kilometer südlich von Kiew.

Bei der Spendensammelstelle in Dirnbach.  | Foto: Robert Lenz
  • Bei der Spendensammelstelle in Dirnbach.
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Dieser organisiert Fluchtwege für Menschen aus umkämpften Gebieten und hilft diesen auch dabei, Unterschlupf zu finden. Im kleinen Dorf ist Essen derzeit noch verfügbar, aber teuer geworden – so auch Treibstoff und Alltagsartikel. Medikamente oder auch Babynahrung sind nur mehr schwer erhältlich. Deshalb hat sich Mike I. an Peter Lenz und andere Freunde in Österreich gewandt. 

Peter Lenz mit Frau Violeta.  | Foto: Peter Lenz

Lenz hat kurzerhand einen Spendenaufruf in Reihen seiner Familie und auch in seinem Bekannten- und Freundeskreis gestartet. Innerhalb von nur wenigen Tagen kamen Sach- und Geldspenden im Wert von rund 20.000 Euro zusammen. Das Beerengut Straden hat etwa ein großes Stromaggregat zur Verfügung gestellt. Die Freiwillige Feuerwehr Dirnbach trennte sich von 20 Jugendhelmen und nicht mehr benötigter Einsatzbekleidung.

Übergabe der Spenden bei Tankstelle in Ukraine.  | Foto: Violeta Lenz
  • Übergabe der Spenden bei Tankstelle in Ukraine.
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Apotheken aus Bad Gleichenberg und Fehring haben Medikamente zum Einkaufspreis weitergegeben oder überhaupt gespendet. Peter Lenz freute sich zudem über Spenden von Privaten und Unternehmen aus der Region. Auch aus Graz und Kufstein kam Unterstützung. Die Waren packte Lenz in den Kleinbus seines Onkels.

16 Stunden unterwegs

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Violeta Lenz und seinem Vater Robert Lenz machte sich der Musiker dann auf den Weg an die rumänisch-ukrainische Grenze. Die 16-stündige Fahrt durch Ungarn und Rumänien bis zum Grenzübergang in Siret verlief reibungslos.

Als Dank gab es Zeichnungen von Mikes Kindern.

Knapp vor der Grenze traf sich die Truppe mit Eva Glawotschnig, Freundin von Mike I. aus Kufstein mit Wurzeln in Graz, und Bastian Meier aus Graz. Auch sie waren mit einem Bus, voll mit Spenden aus Kufstein und Graz, angekommen. Gemeinsam ging es dann über die rumänisch-ukrainische Grenze, wo man auf einem Tankstellenparkplatz die Übergabe an Mike durchgeführt hat. Auch er hatte eine elfstündige Anreise mit einem Klein-LKW hinter sich gebracht. Mikes Freude über die Sachspenden war groß. Seine drei Kinder hatten als Dank Zeichnungen angefertigt, die an Peter Lenz übergeben wurden.

Hoffnung auf musikalisches Wiedersehen

Nach einem kurzen Plausch machten sich die Steirer wieder auf den Weg nachhause. „Ich danke all meinen Freunden und Bekannten für die großartige Unterstützung. Wir konnten so auf direktem Weg einigen Familien in einem kleinen Dorf in der Ukraine helfen und eine Freude bereiten. Hoffentlich geht der Wunsch von Mike, dass sein Dorf von feindlichen Angriffen verschont bleibt, in Erfüllung. Und vielleicht gibt es einmal, wenn wieder Friede herrscht, ein Konzert von Mike in Straden", so Peter Lenz.

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