Grüne fordern Aufklärung
Asbest-Lagerung in Pernegg wirft Fragen auf

In Pernegg sollen Tonnen an asbesthaltigem Bauschutt lagern. (im Bild Deponie Frohnleiten).  | Foto: KK
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

"Neben der Schnellstraße tickt die Asbest-Bombe", so der Titel eines Artikels der Kronen Zeitung vom 20 März. Angeblich lagern auf der Deponie in Pernegg Tonnen an hochgefährlichem Tunnel-Aushubmaterial. 

PERNEGG. Laut Recherchen der Krone stehen dabei sowohl die Asfinag als auch das Amt der steirischen Landesregierung und dessen Abteilung 13 im Fokus. Dubios abgelaufene Umweltverträglichkeitsprüfungen im Rahmen des Tunnelvortriebs für den Kirchdorftunnel auf der Brucker Schnellstraße stehen im Raum. 

Grünen fordern lückenlose Aufklärung 

Die Schlagzeile hat sogleich die Grünen Steiermark auf den Plan gerufen. Diese fordern schnellstmögliche Aufklärung.   „Die Causa unterstreicht leider einmal mehr den fahrlässigen Umgang der Landesregierung mit dem Thema Asbest in unterschiedlichen Bereichen“, fasst der Grüne Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner zusammen: „Das Thema Asbest wird von der Landesregierung und besonders von den jeweils zuständigen Umwelt-LandesrätInnen seit Jahren sträflich vernachlässigt“, betont Schönleitner, und verweist neben der Deponie Pernegg auf die Lagerung bei Bauschuttdeponien (Beispiel Bad Mitterndorf) und auf die vielen offenen Fragen in Bezug auf das geplante MINEX-Werk in Zeltweg, wo es einerseits ja um ein Chemiewerk geht, in dem asbesthältiges Gestein verarbeitet werden soll, andererseits auch um den Abbau von Kraubather Ultrabasit, der nicht nur bei MINEX, sondern auch in vielen anderen Bereichen eingesetzt wird.

„Wir fordern Landesrätin Lackner auf, endlich tätig zu werden und das Thema Asbest-Gefahren endlich ernst zu nehmen, denn viele Steirerinnen und Steirer haben hier berechtigte Sorgen um die Gesundheit“, so Schönleitner: „Es braucht volle Aufklärung zu den vielen offenen Fragen rund um Pernegg und es braucht für die Zukunft endlich ein wirkungsvolles Asbest-Management in der Steiermark, damit der offensichtliche Wildwuchs ein Ende hat“, heißt es seitens des Landtagsclubs der Grünen Steiermark, die im Landtag einen weiteren Vorstoß dazu einbringen werden.

"Keine Gefahr für Mensch und Umwelt"

In einer Stellungnahme des Landes Steiermark heißt es, dass bei den Kontrollen in Pernegg keine akuten Sicherheitsmängel festgestellt wurden. „Es besteht keine unmittelbare Gefahr“, betont Umweltlandesrätin Ursula Lackner und versichert, dass wie alle Deponien in der Steiermark auch jene in Pernegg von der zuständigen Behörde des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung laufend geprüft wird.

Damit die Sicherheit auch in Zukunft gewährleistet ist, wurden vom Land Steiermark im August des Vorjahres zusätzliche Maßnahmen wie eine Nutzungseinschränkung und eine teilweise Umzäunung verordnet. Dass diese noch nicht umgesetzt sind, liegt an einer juristischen Auseinandersetzung: Deponiebetreiber und Grundstückseigentümer haben gegen den Bescheid des Landes Rechtsmittel ergriffen. Die Beschwerde wird derzeit vom Landesverwaltungsgericht behandelt. Eine Entscheidung steht jedoch noch aus.

„Das Wichtigste ist, dass die Deponie auch weiterhin keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt", so Landesrätin Ursula Lackner. 

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