Künstliche Intelligenz
Betrugsmaschen werden immer undurchschaubarer

Die Künstliche Intelligenz haben längst auch Betrügerinnen und Betrüger für sich entdeckt.  | Foto: Symbolfoto Geralt/Pixabay
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  • Die Künstliche Intelligenz haben längst auch Betrügerinnen und Betrüger für sich entdeckt.
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Die Künstliche Intelligenz ist ja an sich ein umstrittenes Thema. Während die einen Erleichterungen im Alltag sehen, orten andere zu viel Macht für die Technik. Für ihre Zwecke zu nutzen wissen die KI natürlich schon viele Betrügerinnen und Betrüger. Vorsicht ist also geboten. In der Steiermark hätte man zwar noch keine großen Probleme, aber Bewusstseinsbildung ist natürlich das A und O. 

ÖSTERREICH/STEIERMARK. Betrugsdelikte sind wahrlich keine neue Erscheinung, doch werden die Maschen immer gefinkelter. Grundlage dafür sind die zunehmende Internetnutzung und der technologische Fortschritt. Die Künstliche Intelligenz (KI) hat längst auch in Sachen Verbrechen Einzug gehalten. 

Wurdest du schon Opfer eines Betrugs?

Und wie schaut es derzeit diesbezüglich in der Grünen Mark aus? "Der Einsatz von KI als Tatwerkzeug ist ein für die Zukunft relevantes Thema. Seitens der steirischen Polizei ist diesbezüglich noch keine vermehrte kriminelle Aktivität festzustellen", so Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion – eine zeitgerechte Prävention und auch Bewusstseinsbildung wären natürlich wichtig. 

Satter Anstieg der Internetkriminalität

Quasi Information für das ganze Bundesgebiet haben kürzlich das Bundeskriminalamt, das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und ein KI-Experte geboten.
Vorab ein wenig Zahlenmaterial: 2022 sind die angezeigten Straftaten im Bereich der Internetkriminalität um satte 30 Prozent bzw. auf mehr als 60.000 gestiegen. Bei Betrugsdelikten gibt es gar ein Plus von 23 Prozent auf mehr als 27.600 Fälle und der Schaden belief sich dabei auf 700 Millionen Euro – die Dunkelziffer dürfte aber noch weit höher sein dürfte. 

Der KI-Experten Sven Kurras betont, dass bereits jetzt Gesichter, Stimmen, Videos und sogar ganze Dialoge künstlich erzeugt werden können, wobei diese aber derzeit teilweise noch fehlerbehaftet wären. 

Worauf ist zu achten

Kurras rät dazu, speziell auf folgende Punkte zu achten, um sogenannte "Deepfakes" zu enttarnen: „Unscharfe Übergänge zwischen Gesichtern und dem Hintergrund sind sehr verdächtig, ebenso asymmetrische Brillen. Wenn Teile von Bildern oder Videos eine unterschiedliche Auflösung haben, sollte man ebenfalls auf der Hut sein.“ Wichtig sei auch das Bauchgefühl – folgende Fragen wären angebracht: Verhält sich etwa die andere Person untypisch? Gibt es Auffälligkeiten in der Mimik, bei den Mundbewegungen, den Zähnen, beim Blinzeln oder der Lippensynchronität? Auch eine andere Aussprache, Betonung, Wortwahl oder ein anderer Dialekt als gewohnt können laut dem KI-Experten Alarmsignale für einen Betrugsversuch sein.

Über die neuesten Betrugsmaschen informierte u.a. Sven Kurras (l.)  | Foto: Ludwig Schedl
  • Über die neuesten Betrugsmaschen informierte u.a. Sven Kurras (l.)
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Hat man beispielsweise in einem Live-Videocall Verdacht geschöpft, könnte man das Gegenüber zu gezielten Tests auffordern, wie zum Beispiel zum Singen, um "Text-To-Speech-Modelle", hier wird gesprochene Sprache mit technischen Mitteln basierend auf Texteingaben erzeugt, zu entlarven. 

Um "Face-Overlays" zu stören, bei dieser Methode wird z.B. das Gesicht einer dem potenziellen Opfer bekannten Person über jenes der Täterin oder des Täters gelegt, sei die Aufforderung die Hand vor dem Gesicht zu schwenken, eine gute Methode. Hier könne dann zu verdächtigen Bildstörungen kommen. 

Außerdem: Im Privatbereich könne man nützliche technische Tools, um mittels KI verfälschte Videos zu enttarnen, nutzen – so wie beispielsweise den "Deepfake-O-Meter" oder den Scanner von Deepware.

Eine unverhoffte Straftat

Durch Unwissen könne man aber auch selbst mit KI eine Straftat begehen. Wie Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz sowie des Bereichs Recht und Normen im KFV, erklärt, könne es zum Beispiel, wenn man sich auf die KI verlässt, zu einer Verletzung von Urheberrechten kommen.

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