Zwei Jahre Klimaticket
Große Ersparnis auf steirischen Pendelstrecken
Mehr als 80.000 Steirerinnen und Steirer besitzen bereits ein Klimaticket für die Steiermark und für Österreich. Vor allem Pendlerinnen und Pendler können sich damit viel Geld sparen, wie eine aktuelle Analyse der Mobilitätsorganisation VCÖ jetzt zeigt.
STEIERMARK. Der VCÖ betont, dass die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots die Haushalte finanziell entlastet und gleichzeitig die Klimabilanz des Verkehrs deutlich verbessert. Neben dem Klimaticket Österreich um 1.095 Euro gibt es das Klimaticket Steiermark, das 468 Euro pro Jahr kostet und mit dem alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Steiermark benützt werden können.
Ersparnis für Pendler
Insbesondere Pendlerinnen und Pendler können sich mit dem Klimaticket viel Geld sparen. "Je nach Strecke sind das bis zu mehrere tausend Euro pro Jahr. Die Ersparnis beim Umstieg vom Pkw auf den öffentlichen Verkehr entspricht einem 15. oder sogar 16. Monatsgehalt", verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Für einige Pendelstrecken hat der VCÖ die Kosten von Pkw und dem Klimaticket verglichen. Beispielsweise sparen sich Pendlerinnen und Pendler auf der Strecke Leibnitz - Graz mit dem Klimaticket im Vergleich zu den Spritkosten rund 1.450 Euro pro Jahr. Bei der Strecke Mürzzuschlag - Kapfenberg beträgt die jährliche Ersparnis rund 1.500 Euro, auf der Strecke Bruck an der Mur – Graz 2.200 Euro pro Jahr und bei Leoben – Graz mehr als 2.900 Euro pro Jahr. Bei den Autos sind hier jeweils nur die Spritkosten berechnet, wird das Kilometergeld zugrunde gelegt, ist die Ersparnis mit dem Klimaticket noch um ein Vielfaches höher.
Finanzielle Entlastung
Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot in der Nähe bringt der Bevölkerung eine große finanzielle Entlastung. "Deshalb ist es wichtig, das öffentliche Verkehrsnetz dort, wo es Lücken gibt, zu verbessern. Auch für die Regionen braucht es ein gutes Mobilitätsangebot", stellt Jaschinsky fest.
Wichtig ist zudem, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt, da nicht nur viele in Teilzeit arbeiten, sondern die Arbeitszeiten auch zunehmend flexibler werden. Betriebe und Unternehmen sind gefordert, bei der Standortwahl auf eine gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr zu achten, ebenso Gemeinden und Städte bei der Siedlungsentwicklung.
Das Auto daheim lassen
Das Klimaticket ist ein Anreiz, Strecken statt mit dem Auto mit dem öffentlichen Verkehr zurückzulegen. Beim diesjährigen VCÖ-Bahntest sagten 45 Prozent der 9.650 in den Zügen von zehn Bahnunternehmen befragten Fahrgäste, dass sie einzelne Strecken jetzt mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben. Die Fahrgäste wurden auch nach den Gründen für den Umstieg gefragt. Der häufigste Grund war die nutzbare Reisezeit mit 66 Prozent, schon der zweithäufigste Grund für den Umstieg vom Auto auf die Bahn war mit 57 Prozent der Erwerb eines Klimatickets.
Der Umstieg vom Pkw auf Bahn oder Bus ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Laut Umweltbundesamt verursacht ein Diesel-Pkw im Schnitt 218 Gramm CO2 pro Personenkilometer, ein Bus hingegen nur 54 Gramm und die Bahn überhaupt nur 13 Gramm CO2 pro Personenkilometer.
"Wer vom Pkw auf den Bus umsteigt reduziert seinen CO2-Ausstoß um 75 Prozent, wer auf die Bahn umsteigt sogar um 94 Prozent."
Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin
Beispiele für Ersparnisse
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