Geoinformations-Tool
Internationaler Award für die "Zeichenmaschine"

Die beiden für die Landesregionalentwicklung zuständigen Landesrätinnen Ursula Lackner (re.) und Barbara Eibinger-Miedl (li.) gratulierten Projektleiter Rudolf Aschauer und Bereichsleiterin Manuela Weissenbeck zur internationalen Auszeichnung. | Foto: Land Steiermark/Purgstaller
3Bilder
  • Die beiden für die Landesregionalentwicklung zuständigen Landesrätinnen Ursula Lackner (re.) und Barbara Eibinger-Miedl (li.) gratulierten Projektleiter Rudolf Aschauer und Bereichsleiterin Manuela Weissenbeck zur internationalen Auszeichnung.
  • Foto: Land Steiermark/Purgstaller
  • hochgeladen von Sarah Konrad

Für ein neues Tool zur digitalen Aufbereitung von Flächenwidmungsplänen erhielt die Abteilung 17 des Landes Steiermark kürzlich einen internationalen Award. Die "Zeichenmaschine" befindet sich noch in der Pilotphase, ab 2024 soll das Tool den steirischen Gemeinden und Städten zur Verfügung stehen.

GRAZ/SAN DIEGO. Die "Zeichenmaschine" ist der einfache und zugleich klingende Name eines höchst komplexen Tools, das von einem Team des Referats für Statistik und Geoinformation der Abteilung 17 (Landes- und Regionalentwicklung) des Landes Steiermark entwickelt wurde, und die Arbeit der Städte und Gemeinden künftig um einiges vereinfachen soll.

Diese Neuerung, die sich derzeit in der Testphase befindet, ermöglicht es, dass die Flächenwidmungspläne der Gemeinden künftig durch das Land Steiermark automatisch erstellt werden und unmittelbarer mit ihrer Rechtskraft – also nach Beschluss in den Gemeinderäten – über den "Digitalen Atlas des Landes Steiermark" veröffentlicht werden können. Ab 2024 soll das Tool den steirischen Städten und Gemeinden zur Verfügung stehen. 

In Kalifornien ausgezeichnet

Doch nicht nur in der Steiermark, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus, sorgt die "Zeichenmaschine" für Begeisterung. Im Rahmen der weltweit größten Konferenzen für Geoinformation – der ESRI User Conference – in San Diego wurde das Team rund um Projektleiter Rudolf Aschauer kürzlich mit dem Special Achievement GIS-Award ausgezeichnet und als wichtiger Meilenstein im Bereich der Geoinformation gefeiert. Der Preis wurde durch Jack Dangermond, den Gründer des weltweit führenden GIS-Unternehmens ESRI überreicht. 

So sieht die Benutzeroberfläche des Digitalen Atlas Steiermark aus: Im GIS-Steiermark können Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise den Flächenwidmungsplan ihrer Gemeinde einsehen. | Foto: Screenshot: Digitaler Atlas Steiermark
  • So sieht die Benutzeroberfläche des Digitalen Atlas Steiermark aus: Im GIS-Steiermark können Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise den Flächenwidmungsplan ihrer Gemeinde einsehen.
  • Foto: Screenshot: Digitaler Atlas Steiermark
  • hochgeladen von Sarah Konrad

Wozu braucht es Geoinformation?

Das Referat Statistik und Geoinformation ist die zentrale Stelle für die koordinierte Erfassung, Beschaffung, und Auswertung von Daten zur Entwicklung der Steiermark und ihrer Regionen. Daten mit räumlichen Bezug werden in sogenannten Geoinformationssystemen (GIS) – als digitale Karten und Planungsgrundlagen – bearbeitet, dargestellt und veröffentlicht. Von zentraler Bedeutung sind dabei Qualität, Aktualität und Verbindlichkeit der Datensätze.  Die Aktualität der Daten ist deshalb so wichtig, da sie die unabdingbare Basis für die aktuelle Diskussion über Bodenversiegelung und Bodeninanspruchnahme darstellt: mit richtigen, aktuellen und flächendeckenden Zahlen und Daten, um ein zukünftiges digitales Flächenmanagement aufbauen zu können.

Mit Hilfe dieser Daten und digitaler, GIS-basierter Planungsprozesse erfolgt derzeit beispielsweise die Standortplanungen für Photovoltaik- und Windkraftstandorte in der Steiermark. In Summe werden im GIS Steiermark aktuell 2.000 verschiedene Datensätze zu unterschiedlichsten Planungsthemen flächendeckend über die Steiermark geführt.

GIS-basierte Planungsprozesse sind ein wesentliches Element der Standortplanung von Windkraftstandorten.  | Foto: Leitner
  • GIS-basierte Planungsprozesse sind ein wesentliches Element der Standortplanung von Windkraftstandorten.
  • Foto: Leitner
  • hochgeladen von Markus Hackl

Ein digitaler Atlas für alle

Zur Bereitstellung von Daten über die landesinternen Systeme hinaus werden durch die Abteilung 17 Web-basierende Karten- und Planservices wie der "Digitale Atlas Steiermark" angeboten. Dieser allein verzeichnet jährlich über zwei Millionen landesexterne Aufrufe. Einer der am häufigsten abgefragten und genutzten Datensätze im GIS Steiermark sind die Flächenwidmungspläne der steirischen Gemeinden. Diese Pläne sind Verordnungen der Gemeinden nach dem Raumordnungsgesetz und werden in weiterer Folge als Entscheidungs- und Planungsgrundlage für Private und die öffentliche Hand benötigt. Weiters besteht ein großes Interesse an diesen Informationen in zeitgemäßer digitaler Form bei Banken, Versicherungen und der Immobilienwirtschaft.

Weiterführende Informationen:

Das könnte dich auch interessieren:

Herausforderungen und Ziele in der Gesundheitsversorgung
Vom "bösen Plastik" und anderen Verpackungsmythen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.