Tag der Lebensmittelverschwendung
LKH Graz II im Kampf gegen Lebensmittelabfälle

Der Leiter der Zentralküche Walter Mayer und der Betriebsdirektor Bernhard Haas vom LKH Graz Süd II mit Landesrat Johann Seitinger und Umwelt- sowie Klimaschutzkoordinator der KAGes Rudolf Elsenwenger. | Foto: Erwin Scheriau, United Against Waste
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  • Der Leiter der Zentralküche Walter Mayer und der Betriebsdirektor Bernhard Haas vom LKH Graz Süd II mit Landesrat Johann Seitinger und Umwelt- sowie Klimaschutzkoordinator der KAGes Rudolf Elsenwenger.
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Im Rahmen des Welttages gegen Lebensmittelverschwendung sagen verschiedenste steirische Krankenanstalten der Entsorgung vermeidbarer Nahrungsmittelabfälle den Kampf an. Besonders gut schlägt sich dabei das LKH Graz II.

STEIERMARK. Besonders in Krankenhäusern besteht ein enormes Potenzial zur Einsparung von Lebensmittelabfällen: Laut eines Lebensmittelabfallmonitorings von 44 österreichischen Krankenhäusern der Initiative "United Against Waste" betrugen die Abfallmengen bei der Außer-Haus-Verpflegung im Jahr 2021 im Durchschnitt 31 Prozent der ausgegebenen Speisen. Als Wege zur Reduktion werden die Optimierung der Bestellsystematik, flexibles Zu- und Abbestellen von Menübestandteilen und die Bewusstseinsbildung sowohl bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch bei Patientinnen sowie Patienten anvisiert.

Das LKH Graz II ist Vorreiter bei der Reduktion der Lebensmittelabfälle. | Foto: Erwin Scheriau, United Against Waste
  • Das LKH Graz II ist Vorreiter bei der Reduktion der Lebensmittelabfälle.
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Tausende Tonnen Abfall pro Jahr

Österreichweit fallen jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Tonnen Lebensmittelabfälle in Krankenhäusern an. Berechnet mit einem Pro-Kopf-Konsum von 640 kg pro Jahr (laut einer Auswertung der Statistik Austria - Stand 2020) könnte damit über ein Jahre lang eine Stadt in der Größe von Leoben ernährt werden. Durch solche Ausmaße der Verschwendung werden nicht nur wertvolle und immer teurer werdende Ressourcen verbraucht, sondern auch das Klima durch unnötige CO2-Emissionen belastet. „Es freut mich, dass die steirischen Krankenanstalten sowohl bei der Beschaffung von regionalen Lebensmitteln als auch bei der Lebensmittelabfallvermeidung gezielt Maßnahmen setzen und mit gutem Beispiel vorangehen“, so der Landesrat Johann Seitinger.

Landesrat Johann Seitinger setzt sich für die Reduktion der Lebensmittelabfälle ein. | Foto: Erwin Scheriau, United Against Waste
  • Landesrat Johann Seitinger setzt sich für die Reduktion der Lebensmittelabfälle ein.
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Hürden bei der Abfallreduktion

In Krankenhäusern ist die Reduktion von Lebensmittelabfällen allerdings besonders schwer, da ein Bedarf an unterschiedlichsten Nahrungsmitteln sowie eine hohe Fluktuation herrschen und die Logistik meist besonders komplex ist. Auch die verschiedenen Gesundheitszustände der Patientinnen und Patienten spielen dabei eine Rolle. Dennoch stellt sich die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) diesen Herausforderungen. So wird sich an Programmen wie "United Against Waste" beteiligt, wobei ein regelmäßiges Abfallmonitoring, Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein Forschungsprojekt zu Bestellsystemen anstehen. 

„Die ersten Ergebnisse beim Monitoring mit Verlustgraden von teilweise über 40 % haben in einzelnen Häusern Alarmglocken läuten lassen. Gleichzeitig waren diese Werte auch Ansporn, engagiert Maßnahmen umzusetzen.“ so der Umwelt- und Klimaschutzkoordinator Rudolf Elsenwenger. Insgesamt nehmen sieben Betriebe der KAGes mit elf Standorten am Abfallmonitoring teil und liefern auch erste Erfolge: der durchschnittliche Verlustgrad der Lebensmittel sank von 2021 auf das erste Halbjahr 2022 um rund zwölf Prozent. „Aber damit geben wir uns nicht zufrieden – Ziel ist es, den Verlustgrad bis Ende 2023 unter 30 % zu senken.“, so Elsenwenger weiters. 

Der Leiter der Zentralküche LKH Graz II Standort Süd Walter Mayer (l.) ließ seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine "Food Waste Coach"-Ausbildung durchlaufen. | Foto: Erwin Scheriau, United Against Waste
  • Der Leiter der Zentralküche LKH Graz II Standort Süd Walter Mayer (l.) ließ seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine "Food Waste Coach"-Ausbildung durchlaufen.
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LKH Graz II als steirischer Vorreiter

Ein steirischer Vorreiter der Reduktion der Lebensmittelverschwendung ist das LKH Graz II: Hier werden täglich rund 3.000 Mahlzeiten zubereitet, also über 1 Million pro Jahr. „Durch die Mitbelieferung von drei Außenstandorten muss im Voraus produziert werden – Überproduktion zu vermeiden ist also das Ziel.“, so der Betriebsdirektor Bernhard Haas. Unter den 45 Krankenhaus-Standorten, die im 1. Halbjahr 2022 am Lebensmittelabfallmonitoring teilnahmen, zählt das LKH Graz II mit einer Verlustquote von aktuell 20 Prozent zum besten Drittel in Österreich. Auch eine "Food Waste Coach"-Ausbildung wurde bereits mit den Küchenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern der Zentralküche LKH Graz II Süd durchgeführt. 

„Alle müssen bei der Reduktion von Lebensmittelabfall an einem Strang ziehen. Deshalb ist es auch so wichtig, Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter zu schulen und zu sensibilisieren“, so der Leiter der Zentralküche Walter Mayer. Außerdem nimmt das Landeskrankenhaus seit Beginn an bei den vom Land Steiermark unterstützten Aktionstagen "Nix übrig für Verschwendung" teil, bei der 179 Großküchenstandorte in Österreich ihre Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten auf einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam machen.

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