Stipendien und mehr Praktikumsgeld
Medizinausbildung soll attraktiver werden

Ärzteservice-Leiterin Jutta Claudia Lipp-Sölkner, SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark und MedUni-Rektor Hellmut Samonigg (v.l.) bei der Presskonferenz.  | Foto: Drechsler/Land Steiermark
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  • Ärzteservice-Leiterin Jutta Claudia Lipp-Sölkner, SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark und MedUni-Rektor Hellmut Samonigg (v.l.) bei der Presskonferenz.
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Ab dem Sommersemester 2023 werden steirischen Medizinstudentinnen und -studenten zum einen Ausbildungsstipendien in der Höhe von bis zu zehn Millionen Euro und zum anderen ein höheres Praktikumsentgelt geboten, um so die medizinische Ausbildung in der Steiermark zu fördern und das steirische Gesundheitssystem zu stärken.

GRAZ/STEIERMARK. In einer Kooperation zwischen dem Land Steiermark, dem Gesundheitsfond Steiermark, der Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) und der Medizinischen Universität Graz werden ab dem Sommersemester 2023 in Graz Ausbildungsstipendien für Medizinstudierende angeboten. Außerdem wird das Praktikumsentgelt für das Klinisch-Praktische-Jahr (KPJ) an den Landeskrankenhäusern (LKH) der KAGes von bisher 650 Euro brutto auf 900 Euro erhöht. Auch Studierende der Zahnmedizin erhalten künftig eine entsprechende Entlohnung.

„Das Stipendien-Angebot sowie die Erhöhung der Praktikumsentlohnung für die zukünftige Generation von Ärztinnen und Ärzten sind mir ein Herzensanliegen in unseren fortlaufenden Bemühungen, das steirische Gesundheitssystem bestmöglich an die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen anzupassen.”
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß 

Verpflichtendes Arbeiten an steirischen Krankenhäusern

Diese Stipendien sollen an Studentinnen und Studenten vergeben werden, die sich dazu verpflichten, das gesamte Klinisch-Praktische-Jahr (exklusive Slot Allgemeinmedizin) sowie nach Studienabschluss die Ausbildung an einem KAGes-LKH zu absolvieren. Es werden dabei zwei verschiedene Stipendien-Modelle angeboten – zum Beispiel ein bis zu vierjähriges Stipendium mit einem Bezug von 950 Euro brutto pro Monat oder ein einjähriges Modell mit einem Bezug von 2.200 Euro brutto pro Monat. Für die Stipendien stehen in den nächsten fünf Jahren bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Stipendien-Modelle im Überblick

Modell 1: Stipendium ab dem zweiten Studienabschnitt
Dauer: 12, 24, 36 oder 48 Monate
Bezug: monatlich 950 Euro brutto
Verpflichtung: Abhängig von der Stipendien-Dauer
12 Monate Stipendium = Verpflichtung für 18 Monate
24 Monate Stipendium = Verpflichtung für 36 Monate
36 Monate Stipendium = Verpflichtung für 54 Monate
48 Monate Stipendium = Verpflichtung für 72 Monate

Modell 2: Stipendium ab Beginn des KPJ
Dauer: max. 12 Monate
Bezug: monatlich 2.200 Euro brutto
Verpflichtung: 42 Monate

„Investition in die Zukunft“

„Die neuen KAGes-Stipendien und die Anhebung des Praktikumsentgelts für Medizin- und Zahnmedizinstudentinnen sind entscheidende Maßnahmen, um die Attraktivität der medizinischen Ausbildung in der Steiermark zu steigern. Diese Investition in die Zukunft unserer Ärztinnen und Ärzte ermöglicht eine qualitativ hochwertige Ausbildung und stärkt zugleich das Gesundheitssystem“, ist Hannes Schwarz, Gesundheitssprecher und Klubobmann der SPÖ Steiermark überzeugt.

An der Medizinischen Universität Graz werden nun verschiedene Stipendien-Modelle angeboten. | Foto: Med Uni Graz
  • An der Medizinischen Universität Graz werden nun verschiedene Stipendien-Modelle angeboten.
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„Die Spitäler der KAGes bieten angehenden Ärztinnen und Ärzten hochwertige Ausbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten in allen medizinischen Disziplinen. Die zukünftigen Medizinerinnen und Mediziner wiederum stellen sich dafür in den Dienst der Allgemeinheit und sichern gemeinsam mit den bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unsere Gesundheitsversorgung”, erläutert KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark.

Auch Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz, begrüßt die Maßnahmen: „Von Seiten der Med Uni Graz wird die nunmehr mit April 2023 startende Umsetzung des vorgeschlagenen Stipendienprogramms für Medizinstudierende begleitend unterstützt. Es handelt sich hierbei um eine wertvolle Initiative des Landes Steiermark, um auf diesem Weg frühzeitig eine deutlich höhere Anzahl an zukünftigen Ärztinnen und Ärzten für die Steiermark zu gewinnen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Dies ist ein wichtiger Puzzlestein im Bemühen, die aktuell schwierige Situation im Gesundheitssystem zu bewältigen.”

Mehr Informationen und die Möglichkeit, sich für ein Stipendium zu bewerben, gibt es online unter www.kages.at/aerztinnenausbildung.

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