Weltfrauentag am 8. März
Mehr Polizistinnen braucht das Land

Bei der Polizei ziehen beide Geschlechter an einem Strang: Der Frauenanteil bei der Landespolizeidirektion Steiermark liegt bei 27 Prozent. | Foto: LPD Stmk
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  • Bei der Polizei ziehen beide Geschlechter an einem Strang: Der Frauenanteil bei der Landespolizeidirektion Steiermark liegt bei 27 Prozent.
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Seit mehr als 32 Jahren sind Frauen und Männer bei der Polizei in Österreich gleichgestellt. Mittlerweile liegt der weibliche Anteil innerhalb der steirischen Exekutive bei rund 27 Prozent. Nun soll auch der Anteil an Frauen in Führungspositionen weiterhin gesteigert werden.

STEIERMARK. „Die Zahlen sind noch nicht zufriedenstellend, wir sind jedoch auf einem guten Weg“, sagte Innenminister Gerhard Karner Mitte Februar dieses Jahres bei einer Pressekonferenz im Bundesministerium für Inneres (BMI), als er gemeinsam mit Kärntens Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß den Zwischenbericht der Arbeitsgruppe „Frauen in Führungspositionen“ präsentierte. Demnach liegt der Frauenanteil in Führungspositionen im Innenressort aktuell bei elf Prozent. Insgesamt 42 Maßnahmen sollen nun dafür sorgen, dass dieser weibliche Anteil an Führungskräften bis 2030 weiterhin auf 25 Prozent steigt. Doch wie sieht es eigentlich um den Frauenanteil bei der steirischen Polizei aus? Die Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark klärt anlässlich des Weltfrauentages am 8. März auf.

Die Skirennläuferinnen Conny Hütter (li.) und Tamara Tippler sind auch Polizistinnen. | Foto: GEPA pictures
  • Die Skirennläuferinnen Conny Hütter (li.) und Tamara Tippler sind auch Polizistinnen.
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Mit insgesamt 4.430 Frauen und Männern bei der Polizei und der Sicherheitsverwaltung hatte die steirische LPD Anfang des Jahres um 21 Prozent mehr Bedienstete, als noch kurz nach deren Gründung und der Umsetzung der Sicherheitsbehördenreform vor mittlerweile mehr als zehn Jahren (2013: 3.639 Bedienstete). Während der Frauenanteil bei den uniformierten Bediensteten im Jahr 2013 gerade einmal bei 15 Prozent lag, ist dieser beim größten Sicherheitsdienstleister des Landes mittlerweile auf bereits 27 Prozent gestiegen. In der Sicherheitsverwaltung liegt dieser Anteil mit mittlerweile 66 Prozent sogar noch weit höher (2013: 60 Prozent). Die faktische Gleichstellung aller Geschlechter im Bundesdienst – sowohl in Sachen Verdienst, als auch bei den Karrieremöglichkeiten – sowie zahlreiche Maßnahmen zur Attraktivierung des Polizeiberufs und diverse Rekrutierungsmaßnahmen seien für diese erfreuliche Entwicklung maßgeblich, betont die Landespolizeidirektion in einer Aussendung.

Frauen in Führungspositionen

Auch wenn der weibliche Anteil in Führungspositionen tendenziell steigt, so sind Frauen in höheren hierarchischen Etagen aktuell noch durchaus unterrepräsentiert. So liegt der Anteil an Frauen in Führungspositionen in den neun Landespolizeidirektionen aktuell bundesweit bei 8,4 Prozent. In der Steiermark sind es rund zwölf Prozent Frauen, die Abteilungen, Referate, Büros oder aber auch Stadt- beziehungsweise Bezirkspolizeikommandos, Polizeiinspektionen oder bestimmte Fach-, Assistenz- oder Ermittlungsbereiche leiten oder deren Stellvertretung innehaben. Die vom Innenministerium präsentierten Maßnahmen, wie beispielsweise ein Referat „Frauenkarrieren“, Mentoring-Programme sowie die Weiterentwicklung von spezialisierten Kampagnen zur Rekrutierung von Frauen, sollen nun weiterhin die Rolle der Frau im Sicherheitsapparat stärken – insbesondere in Führungspositionen.

Die steirische Landespolizei möchte mehr Mädchen und Frauen motivieren, sich für eine Karriere bei der Polizei zu entscheiden. | Foto: LPD Stmk/Martinelli
  • Die steirische Landespolizei möchte mehr Mädchen und Frauen motivieren, sich für eine Karriere bei der Polizei zu entscheiden.
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Jetzt eine Polizeikarriere starten

Erst im vergangenen Jahr wurde das Polizei-Aufnahmeverfahren modernisiert und die Polizei-Grundausbildung weiterentwickelt, um auch die fortlaufende Personaloffensive im Jahr 2024 weiterhin erfolgreich voranzutreiben. So wurde beispielsweise das Einstiegsgehalt erhöht und sichtbare Tattoos sind nun per se kein absoluter Ausschließungsgrund mehr, um Polizistin oder Polizist zu werden. Auch Kosten für das Klimaticket werden Polizeischülerinnen und Polizeischülern seit Herbst 2023 rückerstattet und ein Kostenersatz für den Führerschein wird bereitgestellt.

All diese Maßnahmen und ein eigenes Recruiting-Team sorgten im jüngsten Turnus beinahe zu einer Verdreifachung der Aufnahmen in der Steiermark: Mit 1. März dieses Jahres starteten gleich 136 Personen – davon 48 Prozent Frauen – ihre Grundausbildung bei der steirischen Polizei. Zum Vergleich: Im März 2023 waren es lediglich 50 Personen. Im gesamten heurigen Jahr werden für die Steiermark wieder mehr als 300 Polizistinnen und Polizisten aufgenommen. Die nächste Ausschreibungsphase startet voraussichtlich im April 2024. 

Alle Infos zur Karriere bei der Polizei unter www.polizeikarriere.gv.at.

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