Verborgene Fleckenbiene
Neue Wildbienenart in der Steiermark entdeckt

Eine sechste Art der Fleckenbiene für Mitteleuropa, genauer die Verborgene Fleckenbiene, wurde in diesem Jahr in der südlichen Steiermark entdeckt. | Foto: Lorenz W. Gunzcy
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  • Eine sechste Art der Fleckenbiene für Mitteleuropa, genauer die Verborgene Fleckenbiene, wurde in diesem Jahr in der südlichen Steiermark entdeckt.
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Der Österreichische Wildbienenrat hat im Rahmen einer Versammlung Erstnachweise der Verborgenen Fleckenbiene (Thyreus picaron) in der Steiermark präsentiert und spricht vom „bedeutendsten Wildbienenfund des Jahres“.

STEIERMARK. Die zwei steirischen Orte, an denen die Verborgene Fleckenbiene heuer entdeckt wurde, dürften regelrechte "Wildbienen-Hotspots" sein: ein Sandhang in der Südsteiermark in der Nähe der slowenischen Grenze und ein ehemaliger Steinbruch am Hauenstein bei Graz. Über 140 Wildbienenarten sind allein auf dem Sandhang dokumentiert, so der Naturschutzbund in einer Aussendung. Die konkreten Funde gelangen dem Biologen Oliver Zweidick im Rahmen eines steiermarkweiten Forschungsprojekts. 

Der Österreichische Wildbienenrat, der die Biene nun zum Fund des Jahres erklärte, ist ein Zusammenschluss von Expertinnen und Experten für Wildbienen, Insekten, Bestäubungsökologie und Biodiversität, der in dieser Form seit 2019 besteht.

Dieser Sandhang im Besitz des Naturschutzbunds im südsteirischen Spielfeld ist ein Paradies für Wildbienen. | Foto: Oliver Zweidick
  • Dieser Sandhang im Besitz des Naturschutzbunds im südsteirischen Spielfeld ist ein Paradies für Wildbienen.
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Bislang waren in Mitteleuropa nur fünf Arten von Fleckenbienen bekannt. Sie zählen zu den sogenannten "Kuckucksbienen". Ihren Namen verdanken sie einer Besonderheit: Sie sammeln selbst keine Pollen und bauen auch keine Nester, sondern legen ihre Eier in die Nester fremder Wildbienen. Die nun entdeckte und somit sechste Fleckenbienenart in unseren Breiten legt ihre Brut bevorzugt in die Nester der Bindenpelzbiene.

Forschungsbedarf vorhanden

Die heimischen Fleckenbienenarten sehen einander sehr ähnlich und können nur von Fachleuten unterschieden werden. Einige Arten lassen eine Spezifikation überhaupt nur anhand der männlichen Tiere zu. Da die Verborgene Fleckenbiene im Zuge des erwähnten Forschungsprojekts gleich an mehreren Standorten gefunden wurde, wird vermutet, dass sie schon länger in Österreich lebt. Sie dürfte aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu anderen Arten unbemerkt geblieben sein.

Sicher ist man sich vonseiten des Naturschutzbundes allerdings einer ganz anderen Sache: Es gebe noch in vielerlei Hinsicht Forschungsbedarf in Bezug auf die heimischen Wildbienenarten.

Nicht nur in Bienenstöcken, auch in freier Wildbahn fühlen sich Bienen in der Steiermark offensichtlich wohl. | Foto: Damien Tupinier/Unsplash
  • Nicht nur in Bienenstöcken, auch in freier Wildbahn fühlen sich Bienen in der Steiermark offensichtlich wohl.
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