Warnung per SMS
Obersteirische Gemeinden testen Hochwasser-Warnsystem

In Stanz und Kindberg verursachten mehrere Hochwasser in den letzten Jahrzehnten enorme Schäden. | Foto: FF Kindberg-Stadt
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Im Mürztal und in der Weststeiermark wurde das Unwetter-Frühwarnsystem bereits getestet: Jetzt wird es in den Gemeinden Stanz und Kindberg langsam ausgerollt und könnte in Zukunft für die breite Bevölkerung eine Hilfe bei Hochwassern sein.

STANZ/KINDBERG. Die Obersteiermark blieb vom jüngsten Hochwasser halbwegs verschont, hat aber auch viele schlechte Erinnerungen: zuletzt an 2016, als Überschwemmungen und Murenabgänge vor allem das Mürztal trafen. 1,5 Millionen Euro betrug damals der Schaden.

Stanz immer wieder betroffen

Gerade Stanz im Mürztal ist immer wieder von Unwettern betroffen, wenn der Stanzbach über die Ufer tritt. Seit ein paar Jahren gibt es dort ein Rückhaltebecken, die Gemeinde zog im Juli sogar vor den Verfassungsgerichtshof, um den Staat auf dem Rechtsweg zur Energiewende in der Klimakrise zu zwingen. Stanz ist eines von 416 österreichischen Gebieten mit potentiell signifikantem Hochwasserrisiko, 62 davon gibt es in der Steiermark, viele entlang der Mürz.

Warnung aufs Handy

Zusammen mit der Nachbargemeinde Kindberg wird Stanz wieder aktiv im Kampf gegen Unwetter: Die beiden Gemeinden testen aktuell ein Hochwasser-Warnsystem, um Bewohnerinnen und Bewohner frühzeitig vor einem Unwetter zu informieren. Schon Stunden vorher – ähnlich wie eine Wetterprognose – soll man eine Nachricht aufs Handy bekommen. So könnte man Dinge wie Sandsäcke oder Schaltafeln vorbereiten, erklärt Friedrich Pichler, Bürgermeister von Stanz und Obmann des Wasserverbands Stanzbach.

Testbetriebe in der Steiermark

Diese Vorhersage soll durch eine Kombination aus mehreren Modellen möglich gemacht werden. So arbeiten die Gemeinden mit der Technischen Universität Graz, der Geosphere Austria (vormals ZAMG) und sogar der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zusammen. Im oberen Mürztal sowie in der Weststeiermark im Kainachtal wurde das Frühwarnsystem getestet, jetzt wird es auf den Stanzbach umgelegt.

Der kleine Stanzbach ist immer wieder über die Ufer getreten. | Foto: Betriebsfeuerwehr voestalpine
  • Der kleine Stanzbach ist immer wieder über die Ufer getreten.
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Mehrere Stunden im Voraus könne man mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Hochwasser voraussagen. Neben meteorologischen Daten (von Satelliten oder Niederschlagsmessstationen) sollen auch lokale Daten, wie der Pegel des gefährdeten Stanzbaches, einberechnet werden. Dafür werden Sensoren im gesamten Stanzertal installiert. Seit zwei Jahren hat man das System im internen Testbetrieb. Nun läuft auch ein öffentlicher Testbetrieb mit ausgewählten Haushalten und Punkten. In ein bis zwei Jahren will man in den allgemeinen Betrieb gehen.

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