Politischer Sieg über den Kunstrasen ist greifbar

Möchte Sportplätzen mit Kunstrasen in der Steiermark endgültig die rote Karte zeigen: der Grüne Landtagsabgeordnete Alex Pinter | Foto: Podesser
  • Möchte Sportplätzen mit Kunstrasen in der Steiermark endgültig die rote Karte zeigen: der Grüne Landtagsabgeordnete Alex Pinter
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Die negativen und gefährlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf die Umwelt sind längst bekannt und bewiesen. Der Grüne Sportsprecher im Landtag, Alex Pinter, nahm bereits vor dem Sommer den hohen Mikroplastikanteil bei Sportstätten ins Visier und startete eine entsprechende Landtagsinitiative – die WOCHE berichtete.
Nun liegt die Stellungnahme der Landesregierung dazu vor. Sowohl Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Stellvertreter Anton Lang als auch die Landesräte Christopher Drexler und Ursula Lackner unterstützen die Initiative und halten fest: „Aus Sicht der Steiermärkischen Landesregierung und in Verantwortung für Mensch und Natur ist der Neubau von Kunstrasenplätzen mit Mikroplastik-Granulat nicht mehr förderungswürdig und soll im Sinne eines nachhaltigen Handelns beschränkt werden." So solle bei der Entscheidung für oder gegen die Neuanlage eines Kunststoffrasenplatzes die ökologische Betrachtung künftig eine zentrale werden. "Die Euphorie der frühen Jahre rund um den Kunstrasen ist vorüber. Auch die erwartete beziehungsweise erhoffte langjährige technische Haltbarkeit hat sich vielfach nicht erfüllt.“

Auf der Suche nach Alternativen

Auch wenn dies ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, so ist man bei der Suche nach umweltverträglichen Alternativen noch nicht so ganz auf einem grünen Zeig: "Ökologisch völlig unbedenkliche Alternativmaterialien für den Kunststoffrasenbelag sind derzeit am Markt (noch) nicht verfügbar", ist weiter in der Stellungnahme der Landesregierung zu lesen. "Materialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe weisen vielfach andere Probleme auf – zweifelsfrei eine wichtige Entwicklungsaufgabe für die Industrie. Ob eine Rückentwicklung zu den organischen Materialien der Vergangenheit – z.B. Tennenplätze, die in Deutschland lange Jahre üblich waren – auf entsprechende Akzeptanz stoßen würde, sei dahingestellt."

Am 13. Oktober wird Pinters Antrag im Landtag diskutiert werden: „Ich hoffe auf einen breiten parteiübergreifenden Konsens, damit wir, wie schon in Oberösterreich geschehen, in der Steiermark die Reißleine für Kunstrasenplätze mit Plastikgranulat ziehen können“, wünscht sich Pinter einen entsprechenden Landtagsbeschluss.

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