Trickbetrüger unterwegs
Polizei warnt vor diesen Betrugsmaschen

Die Kriminellen werden immer kreativer und somit sind verschiedene Betrugsmaschen derzeit im Umlauf. Die Polizei warnt besonders vor "falschen Polizisten“. Die Trickbetrüger sind aber auch im Internet unterwegs und die Cyberkriminalität steigt. 

STEIERMARK. In der Steiermark sind wieder einige Betrugsmaschen im Umlauf und die Cyberkriminalität steigt. Laut Bundeskriminalamt wurden in Österreich im Jahr 2022 27.600 Betrugsdelikte im Netz begangen, fast 50 Prozent dieser laufen über das Internet, soziale Medien oder Messenger-Dienste ab. Damit stellt die Deliktsform des Betrugs mittlerweile ein Zehntel aller angezeigten Kriminalfälle in Österreich dar, Tendenz steigend. Über diese Problematik wurde auch bei den Veranstaltungen "Coffee with Cops" gesprochen (mehr erfahren).

Die Tätergruppen wollen Daten oder Geld erbeuten. | Foto: Pixabay

Bei den Betrugsmaschen in der Steiermark gebe es laut der Polizei keine Stadt-Land-Unterschiede. "Wir am Land haben mit genau den gleichen Delikten zu tun. Vorrangig sind es falsche Polizisten, Tochter/Sohn-Betrug, Banken-SMS-Phishing oder Phishingmails, in denen die Leute aufgefordert werden, Zugangsdaten einzugeben", so Karl Boden, Kriminalexperte aus dem Murtal. Wissen und Information seien der Schutz vor den vielen unterschiedlichen Betrugsformen, mit denen Kriminelle ihre Opfer ködern wollen.

"Echte Bankmitarbeiter oder gar die Polizei fragen nicht nach Passwörtern oder PIN-Nummern von Giro- und Kreditkarten. Geschweige denn kommt die Polizei nach Hause, um Geld oder Vermögen sicherzustellen".
Karl Boden, Polizei Murtal

Achtung bei WhatsApp- oder SMS-Nachrichten von unbekannten Nummern. Eine sofortige Rückversicherung bei den gewohnten Telefonnummern von Sohn oder Tochter könnte den Betrug im Keim ersticken. | Foto: diego.cervo/panthermedia
  • Achtung bei WhatsApp- oder SMS-Nachrichten von unbekannten Nummern. Eine sofortige Rückversicherung bei den gewohnten Telefonnummern von Sohn oder Tochter könnte den Betrug im Keim ersticken.
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Häufige Betrugsmaschen

  • „Falsche Polizisten“: Beim Polizistentrick rufen unbekannte Täter in der Regel ältere Personen an und geben sich als Kriminalbeamte aus. Sie erzählen dem Opfer, dass zum Beispiel eine Einbrecherbande in der Umgebung ihr Unwesen treibt und als nächstes bei der oder dem Angerufenen einbrechen würden. Um alle Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, sollen sie der „Polizei“ zur Verwahrung übergeben werden. Es wird ein Treffen zur Übergabe organisiert und entweder von der Anruferin oder dem Anrufer selbst beziehungsweise von einem Mittäter abgeholt. 

Tipps von der Polizei

- Telefonat oder Gespräch sofort abbrechen.
- Keinen Rückruf tätigen.
- Keinesfalls einem persönlichen Treffen zustimmen.
- Keine sensible Daten, insbesondere Auskünfte zu Wertgegenständen, bekannt geben.
- Ist man sich unsicher, sollte man bei der Polizeiinspektion nachfragen.
- Erstatte Anzeige.

  • Tochter/Sohn-Betrug: Bei dieser Betrugsform werden den Opfern eine SMS oder Sprachnachricht - unter dem Namen eines Familienmitglieds, meistens die Tochter oder der Sohn - mit dem Hinweis auf ein angeblich kaputtes Handy geschickt. Ist der Kontakt einmal hergestellt, wird man unter falschen Tatsachen aufgefordert Geld zu überweisen. Die Tätergruppen rufen sogar mit einer Computergenerierten Stimme sogar persönlich an. Hier ist ein Beispiel: 
Täter kommen übers Telefon
  • Phishingmails: Hinter sogenannten Phishing-Mails (angelehnt an das englische Wort "fishing" für "fischen", "angeln") stecken Cyberkriminelle, die mit präparierte Links oder Anhänge die Daten der Personen haben wollen. Gerade, wenn es um ein Paket geht, das zufällig Tage zuvor verschickt wurde, oder um die eigene Hausbank: Nicht wenige fallen noch auf diese Tricks herein, weil die Nachrichten auf den ersten Blick vertrauenswürdig erscheinen. Dabei haben die Betrüger nur ein Ziel: Auf dem Endgerät wird durch das Anklicken von Links, Anhängen oder dergleichen eine Schadsoftware installiert oder das Opfer wird auf eine gefälschte Website gelockt, wo man es dazu bringen kann, nicht nur persönliche Daten, sondern auch Informationen rund um die eigenen Finanzen – zum Beispiel IBAN oder Passwörter – zu verraten.

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