8. August - Weltkatzentag
Samtpfoten sind nicht überall erwünscht
Die Katze gehört zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Doch während viele mit Streicheleinheiten verwöhnt werden, werden andere unliebsam entsorgt, ausgesetzt oder abgegeben. Am Weltkatzentag haben wir uns in den Tierheimen umgehört.
STEIERMARK. Sie sind gesellig, sanftmütig, verschmust, sehr verspielt und haben sich in die Herzen vieler Menschen geschnurrt. Die Rede ist natürlich von den Samtpfoten - sie feiern am 8. August ihren großen Tag: den Weltkatzentag.
Katze führt die Hitliste an
Auch viele Steiererinnen und Steirer schätzen die Gesellschaft einer Katze, zählt sie doch mit Abstand zu den beliebtesten Haustieren. Ein Trend, der sich österreichweit fortsetzt, denn laut einer Studie der Österreichische Heimtierfuttermittel Vereinigung aus dem Vorjahr leben in 28 Prozent der österreichischen Haushalte Mietzen, während nur 17 Prozent der Haushalte einen Hund haben.
Überfüllte Tierheime
Doch während die einen ihre Lieblinge nach Strich und Faden verwöhnen, eigene Instagram-Accounts für sie anlegen wie einst für die berühmte "Grumpy Cat" oder Karl Lagerfelds "Choupette", landen andere in den ohnehin überfüllten Tierheimen des Landes. Dort haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer extreme Anhäufung an aufgefundenen, herrenlosen, vermutlich mehrheitlich ausgesetzten Katzen zu tun. Bei einem Lokalaugenschein im Tierheim Kapfenberg wird uns berichtet, dass kein Tag vergeht an dem nicht ein Katzenbaby bei Jenny Goldmann und ihrem Team abgegeben wird. "Es hat Wochen gegeben, da haben wir 15 Babys in einer Woche bekommen", so Goldmann. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im Landestierheim Murtal. "Wir haben derzeit 90 Katzen und sicher die Hälfte davon sind Katzenbabys und täglich kommen welche dazu. Wir sind an der Grenze", schilderte Christina Haslinger. Auch hier seien die meisten Tiere Fundkatzen.
Auch die Arche Noah Graz ist laut Margit Grisold "komplett voll". Seit gut vier Wochen haben man einen Aufnahmestopp "Wir haben es aktuell eher mit versteckten Abgaben bzw. Fundtieren zu tun, weniger mit Direktabgaben". Großteils handle es sich um ehemalige Streuner oder trächtige Tiere bzw. Mutterkatzen mit Kitten.
Kastrationspflicht wird nicht eingehalten
Obwohl in Österreich seit 2005 eine gesetzliche Kastrationspflicht gibt, würden sich viele einfach nicht daran halten – das Grundübel für ein unkontrolliertes Wachsen der Katzenpopulation. Katzen und Kater, die regelmäßig Zugang ins Freie haben, müssen von einem Tierarzt oder einer Tierärztin kastriert werden. Ausgenommen sind Tiere, die zur kontrollierten Zucht verwendet werden. Diese müssen allerdings gechippt und in der Heimtierdatenbank registriert werden.
"Die Kastrationspflicht ist schön, dass sie am Papier steht aber das war es dann auch schon. Zudem kommt der Klassiker: das ist ja nicht meine Katze, ich füttere sie nur."
Margit Grisold, Arche Noah Graz.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Tierheimen stoßen an ihre Grenzen sowohl was die Platzfrage der unterzubringenden Katzen, als auch die finanzielle Lage für die Versorgung der Tiere betrifft, denn alle aufgenommenen Tiere werden natürlich medizinisch erstversorgt, tierärztlich untersucht, bei eventuellen Anzeichen auf Leukose getestet, doppelt geimpft und kastriert - eine Belastung für alle Einrichtungen.
Mit einer Spende kann man die wertvolle Arbeit in den steirischen Tierheimen und Auffangstationen unterstützen und helfen, Tierleid zu lindern. Speziell im Tierheim Murtal freut man sich auch über die Abgabe von Kittenfutter. "Das geht uns immer aus und wir sind dankbar für jede Spende", so Haslinger.
Weiter Links:
Arche Noah Graz - Katzenhilfe
Kastrationspflicht in Österreich
Landestierschutzverein Steiermark
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.