Woche der Landwirtschaft
So ticken unsere jungen Landwirte

- Das Wohl der Tiere ist für junge Landwirtinnen und Landwirte besonders wichtig und schlagt sich auch auf die Qualität der Lebensmittel nieder, sind diese sich einig.
- Foto: Georg Giselbrecht
- hochgeladen von Lisa Pögel
Unter dem Motto "Future Farm Rockers – wir spielen Zukunftsmusik" werden von 9. bis 15. Mai im Rahmen der steiermarkweiten Woche der Landwirtschaft die steirischen Junglandwirte vor den Vorhang geholt. Diese setzen vor allem auf Werte wie Tierwohl, Innovationsgeist und Optimismus, wie eine aktuelle Studie zeigt.
STEIERMARK. Die Landwirtschaftskammer Steiermark nimmt das europäische Jahr der Jugend zum Anlass, um das Scheinwerferlicht auf die jungen Menschen in landwirtschaftlichen Betrieben – die künftige Generation von Bäuerinnen und Bauern – zu werfen.
Optimismus, Mut und Tatendrang
Die junge Generation zeichne sich vor allem durch eine besonders gute Ausbildung, Innovationsgeist, Optimismus, Mut und Tatendrang sowie hohem Selbstbewusstsein aus, so Titschenbacher.
"Es kommt eine starke Generation nach, die sich klar von der älteren unterscheidet, die mit großer Bereitschaft die Höfe weiterführen will und feste Pläne für die Zukunft hat.“
Franz Titschenbacher, Präsident Landwirtschaftskammer
Studie: Land- und Stadtjugend tickt ähnlich
Einen Einblick, wie die Lebens- und Wertewelt dieser jungen Generation ausschaut, gibt auch eine aktuelle, österreichweite Jugendstudie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien. Verglichen wurden in der Stadt lebende Jugendliche mit Jugendlichen, die auf dem Land aufwachsen. Die Studienergebnisse zeigen: In vielen Punkten ticken die beiden Gruppen sehr ähnlich:
"So ist etwa das Internet bei allen die Freizeitbeschäftigung Nummer 1. Auch eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie gute Beziehungen und Freundschaften sind städtischer und ländlicher Jugend gleich wichtig."
Leopold Kirner, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
Tierwohl und Qualität für Jugend wichtig
In Bezug auf die Landwirtschaft sind es vor allem Themen wie Tierwohlstandards und hohe Lebensmittelqualität, für welche die junge Generation brennt. „Besonderes Augenmerk lege ich auf das Tierwohl. Denn wenn es meinen Freilandhennen gut geht, dann kann ich auch gesunde Lebensmittel wie unsere hausgemachten Nudeln herstellen", sagt etwa die 32-jährige Hennenhalterin und Nudelherstellerin Nina Schweinzger.

- Das Wohl der Tiere ist für junge Landwirtinnen und Landwirte besonders wichtig und schlagt sich auch auf die Qualität der Lebensmittel nieder, sind diese sich einig.
- Foto: Georg Giselbrecht
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Diese Ansprüche würden sich auch mit den Wünschen und Erwartungen der Gesellschaft decken, sagt die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Maria Pein. Aber: "Sie müssen in der Umsetzung insbesondere beim Bau von tierfreundlichen Ställen auch entsprechend unterstützt werden, damit sie ihre ambitionierten und zukunftsweisenden Pläne auch verwirklichen können", so die Forderung der Vizepräsidentin.
Klima und Teuerung als Herausforderung
Die jungen Landwirte blicken laut Studie grundsätzlich sehr positiv in die Zukunft. Nichtsdestotrotz gibt es Themen, die auch ihnen Sorgen bereiten, schildert etwa die 20-jährige Weinbäuerin und Buschenschänkerin Simone Wechtitsch: "Herausfordernd sind die Kostensteigerungen – von den Betriebsmitteln über die teurer gewordenen Maschinen bis hin zu den explodierenden Energiekosten – mit denen wir konfrontiert sind."
Der Kirner-Studie zufolge beunruhigen die jungen Menschen auf den Bauernhöfen vor allem auch Themen wie Umweltverschmutzung und der Klimawandel. Aber auch, dass es zu familiären Problemen, Krankheiten und Krieg kommen kann, bereitet der nächsten Generation Sorgen. Unterschiede gibt es diesbezüglich weniger zwischen Stadt und Land als zwischen Burschen und Mädchen, heißt es. Die jungen Frauen erweisen sich als deutlich besorgter als die männliche Jugend.
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