Starkes Wespenjahr
Steirische Feuerwehren mussten schon 769 Mal ausrücken

Milde Temperaturen in Winter und Frühling haben die Wespen- und Hornissen-Population begünstigt. | Foto: Hans Baier
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Dank günstiger klimatischer Verhältnisse konnten in der Steiermark Wespen und Hornissen viele Nester anlegen. Die Auswirkungen sind aktuell vielerorts deutlich spürbar – auch bei den steirischen Feuerwehren.

STEIERMARK. Hornissen sind friedliche Tiere, sie wehren sich nur, wenn man sie bedrängt oder dem Nest zu nahe kommt. "Die gute Nachricht ist, sie interessieren sich weder für Süßspeisen noch für Limonade — so wie Wespen. Im Gegenteil, sie sind sehr nützlich, denn zu ihrer Nahrung zählen unter anderem auch Wespen", informiert der Naturschutzbund Steiermark. In der Umgebung eines Hornissennestes gibt es also wenig Wespen.

Im Gegensatz zu Wespen braucht man sich bei Hornissen nicht fürchten, dass sie einem das "Essen wegessen". | Foto: Gabriele Hubich
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In der Steiermark sind Hornissen geschützt. Für ihren Nestbau bevorzugen sie Baumhöhlen, wobei ihnen Schuppen, Rollladenkästen oder Dachböden Ersatzmöglichkeiten bieten. Sie dürfen nicht gefangen oder getötet werden. Ist Gefahr in Verzug – bei Allergikern oder Kindern zum Beispiel – sollte man professionelle Hilfe holen und die Nester auf keinen Fall eigenständig entfernen.

Wie verhält es sich bei Wespen?

Wie Hornissen genießen auch Wespen einen Schutzstatus. Denn alle heimischen Wespenarten fallen unter den Schutz des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes und dürfen daher weder absichtlich getötet noch gefangen oder gestört werden. Eine Ausnahme davon gibt es nur in Gebäuden und Hausgärten.

Wie Hornissen unterliegen auch Wespen dem Schutz des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes. | Foto: Pixabay
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Doch warum sind heuer eigentlich so viele Wespen unterwegs? Frank Weihmann vom Naturschutzbund Steiermark klärt auf: "Es herrschten im Frühjahr günstige Bedingungen. Die natürliche Reduktion von Königinnen und jungen Völkern fiel heuer scheinbar geringer aus. Auch das natürliche Nahrungsangebot (andere Insekten) ist günstiger und die Völker entwickeln sich besser. Sie haben womöglich schneller – einige Wochen früher als üblich – eine hohe Individuenzahl erreicht. Wespen vertilgen täglich sehr viele Fliegen oder Mücken und sind daher primär Nützlinge, diese Leistung bleibt leider meist im Verborgenen."

Feuerwehren im Dauereinsatz

Die steirischen Feuerwehren haben diesen Sommer alle Hände voll zu tun: Insekteneinsätze, meist Wespen, fallen ungewöhnlich viele an. Waren es 2023 mit 162 eher wenige Einsätze, mussten die grün-weißen Florianis heuer schon 769 Mal ausrücken. Das subjektive Gefühl, dass Essen im Freien heuer nur schwer möglich ist, täuscht also keineswegs.

Die Insektenbekämpfung zählt eigentlich nicht zu den Kernaufgaben der Freiwilligen Feuerwehren. Sie schreiten nur zur Tat, wenn Gefahr in Verzug ist. | Foto: KK
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Heinz Reinbacher vom Landesfeuerwehrverband Steiermark betont, dass die Wehren nur im Notfall Insekteneinsätze vornehmen. "Wir verweisen auf entsprechende Fachfirmen und rücken nur bei Gefahr in Verzug aus. Grundsätzlich schauen wir uns die Lage an, dann siedeln wir die Wespen vom Gefahrenbereich um und lassen sie wieder im gesicherten Bereich frei."

Haufenweise Einsätze in der Obersteiermark

Auffällig ist, dass sich die Wespen dieses Jahr im Bezirk Liezen besonders wohlfühlen. Hier wurden bisher die mit Abstand meisten Feuerwehreinsätze verbucht. Allgemein sei laut Reinbacher der nördliche Teil der Steiermark stärker betroffen.

Bleibt nur mehr eine Frage zu klären: Welche Lebenserwartung haben die kleinen Tiere? "Wie auch die Hornissen verschwinden die Wespen mit dem ersten Frost – wohl im November. Vorher werden es auch schon weniger Individuen. Nur die jungen Königinnen überleben den Winter und gründen im nächsten Frühjahr neue Völker", informiert Weihmann.

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Wie Hornissen unterliegen auch Wespen dem Schutz des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes. | Foto: Pixabay
Die Insektenbekämpfung zählt eigentlich nicht zu den Kernaufgaben der Freiwilligen Feuerwehren. Sie schreiten nur zur Tat, wenn Gefahr in Verzug ist. | Foto: KK
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