Biberschäden nehmen zu
Steirische Jungbauern fordern neue Verordnung

Laut dem neuen Bericht „Bibermonitoring Steiermark 2024“, der im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde, hat sich die Zahl der Biberreviere seit 2019 fast verdoppelt. | Foto: Pixabay
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  • Laut dem neuen Bericht „Bibermonitoring Steiermark 2024“, der im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde, hat sich die Zahl der Biberreviere seit 2019 fast verdoppelt.
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Die Zahl der Biber in der Steiermark wächst rasant – und das bringt vor allem für Land- und Forstwirte große Herausforderungen mit sich. Bei einer Tagung des Naturschutzbundes wurde das Thema ausführlich diskutiert. Die Steirischen Jungbauern fordern nun eine eigene Biber-Verordnung nach dem Vorbild Kärntens.

STEIERMARK. Laut dem neuen Bericht „Bibermonitoring Steiermark 2024“, der im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde, hat sich die Zahl der Biberreviere seit 2019 fast verdoppelt – von 169 auf 314. Auch die geschätzte Zahl der Tiere ist deutlich gestiegen: von 603 auf 927. Das entspricht einem Zuwachs von 65 Prozent in nur fünf Jahren. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen: Immer öfter melden Bäuerinnen und Bauern Schäden durch Biber, etwa überflutete Felder und zerstörte Drainagen.

Bis zu 148 Biber pro Jahr entnehmen

„Wir sind mit immer mehr Schäden, kaputten Drainagen und überfluteten Äckern konfrontiert. Der Biber vermehrt sich rasant. Wir brauchen daher ein rasches Vorgehen des zuständigen Naturschutzlandesrats Hannes Amesbauer gegen problematische Biberburgen und eine unbürokratische Entnahmemöglichkeit von Tieren“, fordert Jungbauern-Obmann Bernd Brodtrager. Sein Vorschlag: „Die vor kurzem beschlossene Biber-Verordnung der Kärntner Landesregierung soll hier als Beispiel dienen.“

Besonders stark betroffen sind laut Bericht die Bezirke Leibnitz, Südoststeiermark und Hartberg-Fürstenfeld.  | Foto: shutterstock.com/WildMedia
  • Besonders stark betroffen sind laut Bericht die Bezirke Leibnitz, Südoststeiermark und Hartberg-Fürstenfeld.
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Diese Verordnung erlaubt in Kärnten, gestützt auf die EU-Naturschutzrichtlinie (Artikel 16 FFH), von 1. September bis 31. März bis zu 148 Biber pro Jahr zu entnehmen. Auch problematische Biberburgen dürfen entfernt werden. Eine ähnliche Regelung wünschen sich die Jungbauern nun auch für die Steiermark.

Warnung vor Schäden an der Infrastruktur

Besonders stark betroffen sind laut Bericht die Bezirke Leibnitz, Südoststeiermark und Hartberg-Fürstenfeld. Der Jungbauer und Bürgermeister von Deutsch Goritz, David Tischler, erklärt die Probleme so: „Durch den Bau von Biberdämmen in Vorflutergräben werden beispielsweise Drainagen unserer Ackerflächen durch den Wasserrückstau verstopft. Die Drainagen werden dadurch funktionslos und Regenwasser kann von den Flächen nicht mehr abfließen. Unsere Äcker und Wiesen werden dadurch unbefahrbar und wir können sie nicht mehr bewirtschaften.“ Er warnt außerdem vor Schäden an der Infrastruktur: „Auch Straßen können auf längere Zeit für die Bevölkerung nicht befahrbar sein. Die Folgekosten für die Gemeinden sind oft enorm.“

Der Biber bevorzugt Pappel und Weidebäume. | Foto: MeinBezirk
  • Der Biber bevorzugt Pappel und Weidebäume.
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Auch der Bauernbund-Obmann von Leibnitz, Josef Kaiser, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Der Biber verursacht auch große Schäden an Nutzgehölzen, weil er Bäume für seine Bautätigkeiten fällt oder deren Rinde so stark frisst, weshalb sie binnen kurzer Zeit absterben können. Entlang von Spazierwegen nahe den Gewässern stellt dies ein enormes Sicherheitsrisiko dar.“ Kaiser berichtet von einer stark steigenden Zahl an Schadensmeldungen in seinem Bezirk: „Die Zahlen sprechen für sich: Eine geordnete Entnahme von Bibern und das Entfernen von problematischen Biberburgen muss möglich sein.“

Eine geregelte Koexistenz

Die Steirischen Jungbauern sprechen sich für eine praktikable Verordnung aus, mit klaren Regeln und einem begleitenden Monitoring. Dabei sollen Grundeigentümer problematische Bauten entfernen dürfen, während speziell ausgebildete Jägerinnen und Jäger sogenannte Problembiber entnehmen. „Wir wollen den Biber keinesfalls ausrotten, sondern eindämmen, um für eine geregelte Koexistenz zu sorgen“, so das abschließende Ziel der Jungbauern.

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