Tag der Innovation
Wer hat's erfunden? Ganz eindeutig die Steirer

Das Radio war und ist eine bahnbrechende Erfindung – und sie ist eine steirische Erfindung. | Foto: Csongor Schmutc/Unsplash
5Bilder
  • Das Radio war und ist eine bahnbrechende Erfindung – und sie ist eine steirische Erfindung.
  • Foto: Csongor Schmutc/Unsplash
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Am 21. April wird weltweit der Aktionstag "Tag der Kreativität und Innovation" begangen. Und davon hat die Steiermark viel zu bieten. Wir stellen dir einige Erfindungen vor, die sogar die Welt bewegten und "made in Styria" sind.

STEIERMARK. Geht es um Innovation und Technik ist und bleibt die Steiermark Bundesland Nummer eins in Österreich. Die Forschungs- und Entwicklungsquote konnte zuletzt sogar noch gesteigert werden – knapp 2,67 Milliarden Euro werden jährlich in diese Bereiche investiert. Was in Zukunft wohl noch kommen wird? Wir können dir zumindest verraten, welche Steirerinnen und Steirer in der Vergangenheit innovativ, kreativ und revolutionär gehandelt haben. Einige Beispiele.

Kampf gegen die Seuche

Durch ihre hohe Infektiosität sowie auch Letalität zählen die Pocken zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Mit dem Wissen um den Umgang mit der Krankheit aus den Nahen Osten fand der englische Landarzt Edward Jenner Ende des 18. Jahrhunderts heraus, dass sich Viehmägde beziehungsweise Melkerinnen, die sich mit Kuhpocken infizierten, nicht an den menschlichen Pocken erkrankten. Oder zumindest nicht so schwer. Und so forschte er weiter, nur um schlußendlich herauszufinden, dass es einen Zusammenhang zwischen Prävention in Form einer gezielten Impfung, Abwehrkräfte und Krankheitsverlauf gibt.

Damalige Impfgegnerinnen und -gegner fürchteten, sich durch die "neuartige" Pockenimpfung in Kühe zu verwandeln. | Foto: https://www.oeaw.ac.at/detail/news/impfgegner-fuehrten-damals-religioese-motive-an
  • Damalige Impfgegnerinnen und -gegner fürchteten, sich durch die "neuartige" Pockenimpfung in Kühe zu verwandeln.
  • Foto: https://www.oeaw.ac.at/detail/news/impfgegner-fuehrten-damals-religioese-motive-an
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Diese Schlussfolgerung erreichte den Leobner Arzt Johann Peintinger inmitten einer der schwersten Pockenepidemien, die die Steiermark zu befürchten hatte. 1789 holte er sich das Impfserum von Jenner und begann, wie man sich heute erzählt, als erster Mediziner im alten Österreich von Leoben aus mit der gezielten Pockenimpfung. Peintinger forschte weiter an einer Technik der Vakzination. Übrigens: Das Wort Vakzination kommt vom lateinischen Wort vacca – und das bedeutet Kuh. Seit 1979 gelten die Pocken weltweit als ausgerottet.

Vom Krapfen bis zum Lift

Knapp zählt heute zu den Spitzenunternehmen in der Steiermark. Gründer Günter Knapp war aber nicht nur Unternehmer, sondern auch Erfinder. 1952 hat er mit zwei Mitarbeitern angefangen und dabei schon an innovativen Ideen getüftelt. Sein Vorhaben war es, unterschiedliche Maschinen für die unterschiedlichsten Gebräuche zu kreieren. Dazu zählt, dass Knapp neben praktischen Ölbrennern, die den Österreichischen Anforderungen nun entsprachen und dem amerikanischen Markt Konkurrenz machen konnte, die erste elektronische Krapfenfüllmaschine baute – er nahm einem Grazer Bäcker somit viel Arbeit ab, als dieser im klagte, zur Faschingszeit unzählige Krapfen per Hand füllen zu müssen. 

Damit Krapfen nicht mehr mit der Hand gefüllt werden müssen, hat sich Günter Knapp etwas einfallen lassen. | Foto: LK Steiermark/Suppan
  • Damit Krapfen nicht mehr mit der Hand gefüllt werden müssen, hat sich Günter Knapp etwas einfallen lassen.
  • Foto: LK Steiermark/Suppan
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Eine weitere Erfindung waren die Kommissionierautomaten, die den Apotheken helfen, die gewünschten Präparate rasch an die Kundschaft zu bringen. Auch bei Liften, Milchpumpen oder Förderbändern hatte Knapp seine Finger im Spiel.

Radio, mein Radio

Die weltweit erste Sprachübertragung, die 1904 zu hören war, ist Otto Nußbaumer zu verdanken. Der gebürtige Innsbrucker kam als Student an die Technische Hochschule nach Graz und hatte es in der Landeshauptstadt geschafft, "etwas" zu senden. Wobei "etwas" untertrieben ist: Der Physiker sorgte nämlich dafür, dass das Dachstein-Lied, die steirische Landeshymne, gehört wurde. Am 29. März 1925 ging die Steiermark zum ersten Mal und ganz offiziell on air: Das erste Rundfunkstudio eröffnete dort, wo heute in Graz das Polizeigebäude am Paulustor steht. Der Sender wiederum stand, wie soll es auch anders sein, am Schlossberg.

Wo heute die Polizei ist, war die erste Radiostation der Steiermark einst zuhause. | Foto: Google Streetview
  • Wo heute die Polizei ist, war die erste Radiostation der Steiermark einst zuhause.
  • Foto: Google Streetview
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Dabei gab es so etwas wie das Radio bereits früher, nämlich schon 1915, als am Ruckerlberg eine Radiostation erreichtet wurde. Damals war die Zeit der Nutzung des Radios für die k.u.k.-Monarchie als Telegraf nutzlos geworden. Das Radio wurde jedoch sozusagen recycelt: Ein Hörfunk für alle, der Unterhaltung bietet, lautete das Ziel. 

Alles braucht seine Zeit

Heute muss alles schnell gehen, doch auch das Langsame hat seinen Reiz. Wusstest du, dass die Zeitlupen-Technik eine Erfindung aus der Steiermark ist? August Musger aus Eisenerz war Mathematiker und Physiker und ein leidenschaftlicher Kinobesucher. Als Cineast beschäftigte er sich auch mit der Technik des bewegten Bildes, fand sie aber unausgereift und forschte deshalb ab 1904 am "Filmband-Weitertransport". Nur drei Jahre später gelang ihm die Erfindung eines sogenannten Serienapparats mit Spiegelrad, mit dem ein neuer Effekt im Film möglich war.

Ein Eisenerzer revolutionierte das Kino. | Foto: Noom Peerapong/Unsplash
  • Ein Eisenerzer revolutionierte das Kino.
  • Foto: Noom Peerapong/Unsplash
  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Hinzu kommt, dass es mit seiner Erfindung möglich war, die einzelnen, abgehackten Bewegungen zwischen den Filmsequenzen, wie es in der frühen Filmgeschichte der Fall war, zu überbrücken. Genau genommen war damit das Bild in "normaler" Spielgeschwindigkeit zu sehen.

Auch interessant:

Stift Rein erhält Europäisches Kulturerbe-Siegel
Ist kindliches Übergewicht vorprogrammiert?
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.