WK-Experte fordert: Das Wohnen am Land wieder attraktiver machen

"Wohnbau-Offensive rund um die Bezirkshauptstädte" fordert Immobilienprofi Gerald Gollenz. | Foto: WKO
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  • hochgeladen von Roland Reischl

Es sei ja schön, dass sich der Grazer Bürgermeister über seine rasant wachsende Stadt freue – doch auf Dauer sei das keine Lösung. Das sagt einer, dem man in diesem Bereich durchaus Kompetenz attestieren darf: Gerald Gollenz, seines Zeichens Obmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Steiermark.
Zwei Aspekte sind es, die Gollenz so kritisch stimmen: Einerseits ist es das Entstehen von sogenannten Mikrowohnungen in der Landeshauptstadt: "Wohneinheiten zwischen 25 und 30 Quadtratmeter Größe sind ein Weg um den Zuzug zu bewältigen – aber wollen wir das wirklich", ist Gollenz skeptisch.

Zuzug wird zu teuer

Noch wesentlicher ist andererseits das zweite Argument. Selbst Grazer Finanzexperten würden mittlerweile bestätigen, so Gollenz, dass der enorme Zuzug die Stadt an ihre finanziellen Grenzen stoßen lässt. "Für Graz ist die notwendige Infrastruktur rund um Mobilität, Bildung, Arbeitsplätze und vieles mehr nicht mehr leistbar. Und am Land sperren Postämter, Polizeistationen und Schulen zu." Diese Entwicklung sei für alle schlecht, für die Zentren wie für die Regionen.
Die aktuelle Regionaloffensive (LH-Vize Michael Schickhofer investiert 7 Millionen Euro) sei ein Schritt in die richtige Richtung. Denn die Gemeindestrukturreform sei bis dato in den steirischen Bezirken nicht spürbar geworden: "Man hat zusammengelegt, aber es gibt noch keine zählbaren Effekte daraus", so Gollenz. Sein Zugang: "Wir brauchen eine umfassende Wohnraumoffensive rund um Städte wie Feldbach, Gleisdorf, Leibnitz oder Bruck – es gibt genügend freistehende kommunale Immobilien." Es müsse sich etwas rühren in den Regionen, das Umfeld müsse attraktiver werden. Und: "Es braucht Arbeitsplätze in den Regionen, denn in Graz sind diese nicht mehr beliebig vermehrbar."

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