Apotheke Krems
Zusätzliche Mitarbeiter für den Ansturm

Die täglichen Utensilien von Apotheken-Leiterin Alexandra Fuchsbichler: Röhrchen und Stäbchen | Foto: KK
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  • Die täglichen Utensilien von Apotheken-Leiterin Alexandra Fuchsbichler: Röhrchen und Stäbchen
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Die Apotheken werden in der derzeitigen vierten Corona-Welle überrannt. In Graz gibt es in dieser Woche keine freien PCR-Testtermine mehr. Wie es unseren Apotheken geht, zeigt eine Momentaufnahme in der Kremser Apotheke in Voitsberg.

VOITSBERG. Seit die Bundesregierung die Verschärfungen für Arbeitnehmer offiziell machten, wurde das Testen in der Apotheke Krems in Voitsberg - aber auch in vielen anderen der ganzen Steiermark - zu einem Riesenthema. Das geht so weit, dass es laut Auskunft der Hotline des Bundes "Österreich testet" in der Landeshauptstadt in dieser Woche keine freien Termine für PCR-Tests in den Apotheken mehr gibt.

Impferlaubnis in Apotheken?

In Zukunft könnten die Apotheken noch mehr aufgewertet werden, denn es wird über die Möglichkeit einer flächendeckenden Impferlaubnis in den Apotheken diskutiert. Gerhard Kobinger, Präsident der Steirischen Apothekerkammer, schlägt als ersten Schritt zur flächendeckenden Impferlaubnis in der Apotheke die Schaffung einer Modellregion vor. "Das ist international üblich und ein äußerst erfolgreicher Weg, denn es erlaubt die genaue Evaluierung erster Erfahrungen."

Sehr zeitintensiv

Ein Lokalaugenschein in der Apotheke Krems in Voitsberg zeigt, dass die Zeitressourcen zwar schon knapp sind, doch Leiterin Alexandra Fuchsbichler steht diesem Ansinnen positiv gegenüber: "In unserer Apotheke sind wir sechs zum Impfen ausgebildete Pharmazeuten, ich selbst habe die Ausbildung in der Schweiz absolviert. Wir möchten gern impfen und freuen uns auf diese Aufgabe." Schon jetzt können Antigen- und PCR-Tests  in der Apotheke durchgeführt werden und die Abgabe von Heimtests wird zunehmend zeitintensiver. Außerdem stellt das Apotheken-Team die Impfzertifikate aus, damit die QR-Codes in den grünen Pass geladen werden können.

"Die Kunden rufen meistens an, um Termine zu vereinbaren, um Fragen zu stellen oder einfach nur um zu fragen, welche Vorschrift für welchen Bereich gerade gilt", erzählt Fuchsbichler. "Die Gratis-Gurgeltests, die wir zur Zeit in der Apotheke abgeben, erfordern ebenfalls viel Zeit für die Erklärung. Wie kann ich mich registrieren, wo kann ich meinen Test abgeben und so fort. Mein Team ist sehr engagiert und stets um eine Lösung bemüht", so Fuchsbichler weiter.

Großer Ansturm

Für den großen Ansturm an Testungen in der Apotheke wurden nun zusätzlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, da es mit dem Stammpotenzial nicht mehr möglich war, alle Aufträge abzuarbeiten. "Wir testen Montag bis Samstag quasi den ganzen Tag. Nur mittags machen wir zwei Stunden Pause, um den Raum zu desinfizieren und auch deswegen, damit die Mitarbeiter einmal ausschnaufen können." Bis auf Dienstag startet die Apotheke Krems mit den Testungen für die Berufstätigen bereits sehr früh - je nach Bedarf schon um 6 Uhr. 

Bis an die eigenen Grenzen

"Zeitweise stoßen wir schon an unsere Grenzen, wenngleich ich mich bemühe, für alle Personen Lösungen zu finden. Es ist allerdings nicht immer leicht", sagt Fuchsbichler. Aber es gibt so viele Kunden, die einfach nur dankbar sind, uns mit Schokolade und Trinkgeld verwöhnen oder uns einfach nur ein Lächeln mit einem Dankeschön schenken, weil wir es ermöglicht haben, dass ein Besuch im Krankenhaus oder ein anderer Termin möglich war." Und da erinnert sich Fuchsbichler an ein besonderes Ereignis am vergangenen Samstag: "Nach Dienstschluss habe ich eine Gruppe von Special Olympics-Athleten getestet, damit sie zu einem Besuch nach Dubai fliegen können. Dort werden sie vor dem Prinzen tanzen, wie man mir freudestrahlend erzählt hat."

Besonderer Kalender

Das ganze Team hat sehr anstrengende Tage hinter sich und vermutlich auch noch vor sich. "Aber wenn wir abends nach Dienstschluss noch ein bisschen zusammensitzen und den Tag Revue passieren lassen, dann fällt uns immer ein besonders nettes Ereignis des Tages ein, das wir dann in einen eigenen Corona-Kalender schreiben. Besondere Zeiten erfordern besondere Energie", so Fuchsbichler abschließend.

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