Zehn Anträge eingebracht
Das war der steirische Jugendlandtag 2023
Ende März kamen engagierte Jugendliche aus der ganzen Steiermark zum Jugendlandtag, wo sie ihre Anliegen und Forderungen direkt an die heimische Landespolitik richten konnten. Die Anträge werden zukünftig für Gesprächsstoff in der Landstube sorgen.
STEIERMARK. Für den Jugendlandtag - den die Landentwicklung Steiermark und beteiligung.st organisierten - fanden im Vorfeld 13 Jugendtreffen in den einzelnen Regionen des Landes statt. Ende März wurde es dann ernst: Den jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren aus der ganzen Steiermark wurde im Grazer Landtag Gehör geschenkt.
Am Vorbereitungstag arbeiteten die Jugendlichen selbstverfasste Anträge aus, die im Anschluss den Jugendsprecherinnen und Jugendsprechern und den Mitgliedern der Landesregierung im Sitzungssaal des Landtages präsentiert wurden. Somit konnten sich die Politikerinnen und Politiker intensiv mit den Interessen der Jugendlichen auseinandersetzen und diese reflektieren.
Eine große Chance
Die Jugendlichen wollten aufzeigen, wie euphorisch viele in ihrem Alter Chancen wie diese, maßgebend an politischen Entscheidungsprozessen mitwirken zu können, wahrnehmen. "Der Jugendlandtag als Medium der Mitbestimmung hat einen Einfluss auf unsere Welt, auf uns Menschen, und unsere Zukunft", meinte zum Beispiel die 16-jährige Annika Zmugg.
"Beim Jugendlandtag bietet sich die perfekte Möglichkeit, nicht nur alles zu kritisieren, sondern Ideen und konstruktive Vorschläge zur Lösung der Probleme einzubringen."
Fabian Zink, 20 Jahre, Student der Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Gegen Diskriminierung
In den Themenbereichen "Gesellschaft und Soziales", "Mobilität und Infrastruktur", "Schule und Ausbildung", "Finanzen und Wirtschaft", sowie "Gesundheit und Sport", wurden jeweils zwei Anträge eingebracht.
Bei "Gesellschaft und Soziales" wurde der Antrag "Aufklärung gegen Diskriminierung jeglicher Art" von Elias Hösele vorgetragen. Dazu soll unter anderem eine Bewusstseins-Kampagne gestartet werden. "Insbesondere in der Aufklärung rund um das Thema LGBTQ+ sehen wir Aufholbedarf", so Hösele. Der zweite Antrag für diesen Themenbereich lautete "Herzens- und Gesellschaftsangelegenheit: Vereine". Dieser wurde von der AHS-Landesschulsprecherin Michelle Isop vorgetragen. Die Jugend legt einen großen Wert darauf, dass steirische Vereine von Seiten des Landes unterstützt und gefördert werden. Die Mehrheit der anwesenden Jugendlichen stimmte für diese beiden Anträge.
Auch für den Themenbereich "Mobilität und Infrastruktur" gab es zwei Anträge. Stefan Seifried trug den einstimmig beschlossenen Antrag "Ausbau und Sicherstellung des öffentlichen Verkehrsnetzes" vor, in dem vor allem die Sicherstellung für die Weiterführung moderner Hochgeschwindigkeitszuggarnituren in der Obersteiermark gefordert wurde. Luisa Schlachter brachte den Antrag "Förderung für Bodenentsiegelung" zur Sprache, der ebenfalls einstimmig beschlossen wurde. "Weniger Versiegelung würde zu einer wesentlichen Reduktion der Hitze im Sommer führen", erklärte die Sprecherin.
Bildung und Geld
Das Themengebiet "Schule und Ausbildung" umfasste den mehrheitlich beschlossenen Antrag "Förderung von Politischer Bildung an Schulen" (Sprecherin Lara Podlipny) und den einstimmig beschlossenen Antrag "Gesetzliche Grundlage für die Vereinbarkeit von Lehre und Matura" (Sprecher Manuel Lenzbauer). In Letzterem forderten die Jugendlichen, dass Lehrlinge und Fachkräfte ihre Lehrgänge unabhängig von der eigentlichen Arbeitszeit besuchen können - ein Lehrgangsbesuch solle sich nicht negativ auf die Zeiterfassung auswirken.
Bei "Finanzen und Wirtschaft" wurde der einstimmig beschlossene Antrag "Förderungstransparenz für alle" (Sprecher Pascal Fleischhacker), sowie der mehrheitlich beschlossene Antrag "Sensibilisierung für die regionale und saisonale Lebensmittel-Produktion" (Sprecherin Elina Schrei) vorgebracht.
Sport und Mental Health
Beim letzten Themenbereich "Gesundheit und Sport" gab es den Antrag "Ärtzemangel in der Steiermark", das Abstimmungsergebnis war mehrheitlich (Sprecher Christoph Sommersguter-Maierhofer). Hier forderten die jungen Menschen zum Beispiel die Aufstockung der Studienplätze an der Med-Uni Graz und größere Fördersummen für Stipendien. Der einstimmig beschlossene Antrag "Mental Health" wurde von Katharina Grubelnik vorgetragen. "Unserer Meinung nach ist das Vorgehen der Politik bei diesem sensiblen Thema nicht nachvollziehbar und wir finden, dass das geändert werden muss", forderte Grubelnik.
Mehr Infos:
www.beteiligung.st
Landentwicklung Steiermark
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