Landesrechnungshof
Kritik an Maßnahmen im Bereich Pflege
In seinem jüngsten Prüfbericht kritisiert der Landesrechnungshof die Maßnahmen des Landes Steiermark in Sachen Pflege als nicht ausreichend. Insbesondere die mangelnde Datenlage wird dabei als Ursprung des Übels geortet.
STEIERMARK. Die prekäre Situation bei den Pflege- und Betreuungsberufen habe durchaus auch hausgemachte Gründe, hält der Landesrechnungshof (LRH) unter der Leitung von Direktor Heinz Drobesch in seinem jüngsten Prüfbericht fest. Der demographische Trend zu mehr pflegebedürftigen Personen bei gleichzeitiger Stagnation oder gar Rückgang von potenziell zur Verfügung stehenden Pflegekräften, war aus Sicht des LRH schon seit mehr als einem Jahrzehnt absehbar, die Maßnahmen der verantwortlichen Entscheidungsträger jedoch „nicht ausreichend bis ungeeignet“, heißt es in dem Bericht.
Mangelnde Datenlage
Vor allem eine unpräzise und unvollständige Datenlage trübe den Gesamtüberblick, wodurch von der zuständigen Abteilung keine konkreten Aussagen zum derzeitigen Personalstand in den Pflege- und Betreuungsberufen, beziehungsweise zu den in den jeweiligen Versorgungsstrukturen fehlenden Berufsgruppen getätigt werden könnten. Denn auch über die Anzahl der Ausbildungsplätze gebe es derzeit keine exakten Angaben.
Dies und weitere Problemfelder, wie eine Fehleinschätzung aus einer Bedarfsstudie und fehlende Abstimmungen bei der fachlichen Umsetzung, hatte laut Prüfbericht zur Folge, dass weder zielgerichtete Strategie-Entwicklungen und ursachengerechte, nachhaltige Maßnahmen gesetzt wurden noch eine Gesamtschau über Kosten und Einsatz betreffend Pflege- und Betreuungskräfte möglich war.
Klare Kompetenzerteilung nötig
Vonseiten des LRH wird deshalb empfohlen, in diesem Bereich eine klare Kompetenzverteilung vorzunehmen: Eine generelle Klärung der Frage, welche Strukturen vom Land Steiermark zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Gesundheits- und Pflegeversorgung anzubieten sind, solle dabei im Vordergrund stehen. Betont wird, dass diese Entscheidung auf Grundlage von validen Daten und unter Berücksichtigung der dafür erforderlichen Personalressourcen und finanziellen Mittel getroffen werden müsse. Zudem bedürfe es einer zielgerichteten Ausbildungsoffensive.
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