Bahninfrastruktur Steiermark
ÖVP und SPÖ fordern Gewessler zum Handeln auf

- Die Spitze der steirischen Landesregierung fordert die Bundesregierung zu einem Handeln in Sachen Verkehrsanbindungen auf.
- Foto: Land Steiermark/Robert Binder
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Am Mittwoch haben die steirischen Regierungsparteien ÖVP und SPÖ ein gemeinsames Schreiben an Verkehrsministerin Leonore Gewessler gerichtet. Darin fordern sie die Bundesministerin auf, die Verkehrsachsen zukunftsfit zu machen sowie die Bahninfrastruktur zu stärken. Gegenwind kommt von den Steirischen Grünen.
STEIERMARK. Aus Sicht der steirischen Koalitionspartner sei etwa die aktuelle Haltestellenlösung der Koralmbahn, ohne direkte Anbindung des Grazer Flughafens, alles andere als zufriedenstellend. Erst vergangenen Freitag richtete Landeshauptmann Christopher Drexler an die zuständige Bundesministerin den Appell, die Planungen zu evaluieren und noch einmal zu prüfen, eine Koralmbahn-Haltestelle beim Flughafen einzurichten - MeinBezirk.at berichtete.
Ganzheitliche Verkehrslösungen gefordert
Ganz grundsätzlich müsse für funktionierende Hauptverkehrsadern aber der Lückenschluss Bruck-Graz-Maribor "rasch erfolgen" und auch für die Pyhrn-Schober-Achse brauche es einen Ausbau des Schienenverkehrs, teilten ÖVP und SPÖ in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Dienstag mit.
„Verkehrsachsen müssen so geplant werden, wie sie heute erforderlich sind und wie wir sie in der Zukunft brauchen werden. Mit der Koralmbahn und dem Semmeringbasistunnel sind Jahrhundertprojekte auf der Zielgeraden. Die beiden so wichtigen Tunnel dürfen aber keine Insellösungen bleiben."
Christopher Drexler, Landeshauptmann
Auch abseits der Hauptadern, müsse es zukunftsfitte Verkehrslösungen geben und dafür setze man sich ein, so Drexler. Eine Stärkung der Bahninfrastruktur in allen steirischen Regionen sowie eine Erweiterung des bestehenden Mobilitätsprogrammes sei notwendig, so die Forderung.

- LH Christopher Drexler, BM Leonore Gewessler, BM Karoline Edtstadler und EU-Kommissar Johannes Hahn (v.r.) besichtigten erst am Freitag die Unterflurtrasse der Koralmbahn.
- Foto: Land Steiermark
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Unterstützung seitens Bund erhofft
In der Steiermark sei bereits viel Geld in die Hand genommen worden, um den öffentlichen Verkehr zu verbessern, schlägt auch Landeshauptmann-Stv. Anton lang in dieselbe Kerbe: "Unser klares Ziel ist es auch in Zukunft noch mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf die Öffis zu bewegen. Dazu müssen wir die Bedingungen für die Steirerinnen und Steirer aber weiterhin konsequent verbessern. Daher hoffen wir auf Unterstützung des Bundes, da sowohl der Flughafen Graz als auch die Verbesserungen in der Obersteiermark für unser Bundesland von enormer Wichtigkeit sind." Verkehrsministerin Gewessler müsse sich den "drängenden Herausforderungen" stellen und den Lückenschluss Bruck-Graz-Maribor sowie den Ausbau der Pyhrn-Schober-Achse vorantreiben, heißt es weiter in der Aussendung.
Die konkreten Forderungen:
- Beibehaltung der Fernverkehrszüge auf der Strecke zwischen Klagenfurt, St. Veit, Treibach-Althofen, Unzmarkt, Judenburg, Knittelfeld, Leoben, Bruck/Mur und Wien Hauptbahnhof bzw. Flughafen Wien
- Mehr Direktverbindungen nach Graz mit besseren Verbindungen am Abend bzw. in der Nacht sowie eine Verlängerung der S-Bahn bis nach Neumarkt/Steiermark
Steirische Grüne orten "Selbstentlarvung"
Kritik gegenüber dem eingebrachten Antrag kommen indes von den Steirischen Grünen: „Die, die jetzt am lautesten schreien, haben bisher immer geschwiegen und die jetzige Situation aktiv mitverursacht“, teilte der Grüne Verkehrssprecher Lambert Schönleitner in einer Aussendung mit.

- „Etwas mehr Redlichkeit würde der steirischen Landesregierung nicht schaden", so die kritischen Worte des Grünen Verkehrssprechers Lambert Schönleitner.
- Foto: Grüne Steiermark
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Es sei eine "Selbstentlarvung" nun beim Bund eine Anbindung der Koralmbahn an den Flughafen Graz zu erwirken, denn "die Trassenführung wurde vor mehr als 10 Jahren unter Regierungsbeteiligungen von ÖVP, SPÖ und FPÖ festgelegt. Die steirische Wirtschaftskammer und die ÖVP-Spitzen von Stadt Graz und Land Steiermark haben das Projekt in der derzeitigen Form immer mitgetragen", so Schönleitner weiter.
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