Kinderrechte-Klimaschutz-Konferenz
Steirische Jugendliche am Podium

Kinder und Jugendliche von 7 bis 17 Jahren waren auf dem Podium der ersten österreichischen Kinderrechte-Klimaschutz-Konferenz zugegen. | Foto: beteiligung.st
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  • Kinder und Jugendliche von 7 bis 17 Jahren waren auf dem Podium der ersten österreichischen Kinderrechte-Klimaschutz-Konferenz zugegen.
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Bei einer österreichweiten Tagung mit Kindern, Jugendlichen, Rechtsanwältin Michaela Krömer, Universitätsprofessorin Claudia Fuchs und 130 interessierten Erwachsenen gaben auch steirische Jugendliche am Podium Auskunft.

STEIERMARK. Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Alltag von Kindern und Jugendlichen aus? Wie steht es um Lebensbereiche wie die Schule, das direkte Wohnumfeld, Freizeit und den öffentlichen Raum? Was bedeutet es für Kinder, wenn nicht entschlossen genug gehandelt wird? Und was brauchen sie, um sich beteiligen zu können? All diese Fragen standen am 21. November im Fokus, als anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte die erste österreichische Konferenz „Kinderrechte als Chance und Auftrag im Klimaschutz“ stattfand.

Kinder und Jugendliche vor!

Neben Beiträgen und Diskussionen mit Verteterinnen und Vertetern verschiedener Kinderschutz-Organisationen aus Österreich und dem Ausland war ein Highlight der Veranstaltung das Podium mit Kindern und Jugendlichen, moderiert von Daniela Köck von der steirischen "Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung" beteiligung.st. Insgesamt brachten sechs Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren ihre Anliegen ein. Auch drei Jugendliche aus der Steiermark konnten dafür gewonnen werden.

Die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung "beteiligung.st" setzt sich für das Recht auf Partizipation ein. | Foto: beteiligung.st
  • Die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung "beteiligung.st" setzt sich für das Recht auf Partizipation ein.
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Vor etwa 150 interessierten Gästen erzählten die jungen Menschen im Wiener Volkskundemuseum, wann sie sich das erste Mal für Klimaschutz interessiert haben, was sie besonders beschäftigt und was ihnen besonders wichtig ist und auch, was sie bereits Erfreuliches beim Klimaschutz sehen können.

Frühe Auseinandersetzung

So zeigt sich in den Erzählungen der Jüngeren am Podium, dass sie mit dem Thema Klimaschutz bereits aufwachsen sind bzw. sich schon sehr früh damit beschäftigt haben. Die neunjährige Marlies Pernsteiner aus dem Burgenland erzählte beispielsweise: „Das erste Mal von Klimaschutz habe ich mit circa vier Jahren im Kindergarten gehört.“ Dass dem Thema jedoch nicht überall gleichviel Bedeutung beigemessen wird, merkt die 15-jährige Johanna Schellnegger aus der Steiermark an. Sie vermisst eine stärkere Beschäftigung mit Klimaschutz in der Schule: „Ich finde es sehr wichtig, dass wir in den Schulen schon politische Bildung und Klimaschutzbildung haben. Vielen ist es einfach nicht bewusst, welche Auswirkungen es hat, wenn man jeden Weg mit dem Auto fährt.“

Neben gut ausgebauten Radwegen ist auch das Thema öffentlicher Verkehr ist für die Jugendlichen sehr präsent. Einerseits sehen sie einzelne Verbesserungen beim Ausbau der Öffis: „Wir haben in unserem Ort einen Busbahnhof bekommen, die Anbindung in die Stadt funktioniert inzwischen gut“, berichtet Marie Saubart, 17 Jahre alt, aus der Steiermark. Sie sieht aber trotzdem noch großen Nachholbedarf, auch beim öffentlichen Fernverkehr: „Ich habe meiner Familie schon vorgeschlagen, dass wir mit dem Nachtzug fahren, aber er ist im Verhältnis zum Fliegen einfach viel zu teuer, das passt überhaupt nicht zusammen.“

Mit einem neuen Instrument könnten die Rechte von Kindern und Jugendlichen aktuell immens gestärkt werden. Es handelt sich um den Kommentar Nr. 26 zur UN-Kinderrechtskonvention, „On Children’s Rights and the Environment, with a Special Focus on Climate Change“ (GC26), womit der UN-Kinderrechtsausschuss ein unmissverständliches Signal zum Handeln gesetzt hat.  | Foto: Beteiligung.st
  • Mit einem neuen Instrument könnten die Rechte von Kindern und Jugendlichen aktuell immens gestärkt werden. Es handelt sich um den Kommentar Nr. 26 zur UN-Kinderrechtskonvention, „On Children’s Rights and the Environment, with a Special Focus on Climate Change“ (GC26), womit der UN-Kinderrechtsausschuss ein unmissverständliches Signal zum Handeln gesetzt hat.
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Deutlich wurde auch, dass einigen Jugendlichen ein vegetarischer Ernährungsstil wichtig ist – in ländlichen Regionen nicht immer einfach zu leben.

Obwohl alle Kinder und Jugendlichen noch großen Bedarf an Klimaschutzmaßnahmen einmahnen, sehen sie auch schon Fortschritte. So meint Felix Kaufmann aus der Nähe von St. Pölten: „Ich finde es gut, dass beim Thema Klimaschutz international zusammengearbeitet wird, dass Europa beim Klimaschutz zusammenarbeitet. Und ich finde es wichtig, dass es solche Veranstaltungen wie diese hier gibt, bei der auch wir Kinder und Jugendliche zum Wort kommen.“

Zum Netzwerk

Das Netzwerk Kinderrechte Österreich - National Coalition (NC) - ist ein unabhängiges Netzwerk von 52 Organisationen und Institutionen zur Förderung der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Österreich.
beteiligung.st, die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung, die ihren Sitz am Karmeliterplatz in Graz hat, ist ein Mitglied dieses Netzwerks und hat das Podium mit den Kindern und Jugendlichen organisiert und moderiert. Mehr Informationen über die Demokratiebildungsprojekte des Vereins findest du hier: www.beteiligung.st

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