Bilder als Botschaften
Studie zeigt, wie viel Platz steirische Medien Frauen geben

Alle drei steirischen Leitmedien in Print geben Frauen in der Berichterstattung zumindest öfter ein Gesicht als dies im Bundesschnitt der Fall ist. Doch auch hier ist noch Luft nach oben. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • Alle drei steirischen Leitmedien in Print geben Frauen in der Berichterstattung zumindest öfter ein Gesicht als dies im Bundesschnitt der Fall ist. Doch auch hier ist noch Luft nach oben.
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Wie weiblich sind die steirischen Medien? Damit ist nicht gemeint, wie hoch der Frauenanteil an den Schreibtischen und hinter den Mikros ist, sondern wie viel Präsenz die Zeitungen und Online-Plattformen den Frauen zugestehen. Aus Anlass des Weltfrauentags hat das Land Steiermark gemeinsam mit Felin dazu eine Studie präsentiert.

STEIERMARK. Dass es in Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter auch medial noch einiges zu tun gibt, zeigt sich in einer aktuellen Studie der Medienanalysefirma „media affairs“, die die Bildpräsenz von Männern und Frauen in steirischen Leitmedien im Jänner 2022 untersucht hat. Die gute Nachricht vorweg: Die drei großen Zeitungen des Landes liegen leicht über dem Österreichdurchschnitt von 30 Prozent weiblicher Bildpräsenz.

Im Detail liegt die Kleine Zeitung mit 31 Prozent knapp über dem Bundesschnitt, die Steirerkrone gibt Frauen in 37 Prozent der Bilder ein Gesicht und die Woche rückt in 43 Prozent der Fälle eine Frau ins Bild. Der Umkehrschluss: Diese Zahlen sind von der Wirklichkeit noch weit entfernt. „Medien müssen die Realität abbilden, und diese besteht zu 50 Prozent aus Frauen", bringt es Christiane Katschnig-Otter, Geschäftsführerin von Felin (Female Leaders Initiative) auf den Punkt. Von Felin wurde die Studie auch beauftragt und im Zuge einer Online-Diskussion anlässlich des Weltfrauentags präsentiert.

Wie präsent sind Frauen in den steirischen Medien? Zu dieser Frage veranstaltete der Verein Felin eine Online-Veranstaltung. | Foto: Land Stmk.
  • Wie präsent sind Frauen in den steirischen Medien? Zu dieser Frage veranstaltete der Verein Felin eine Online-Veranstaltung.
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Klischeehafte Darstellung

Selbst wenn Frauen gezeigt werden, dann oft in jenen Rollen, die man ihnen klischeehaft zurechnet, und zwar in der Rolle der Kindergartenpädagogin oder der Krankenschwester. Das bestätigt auch Maria Pernegger, die Chefin von "media affairs" als Studienleiterin. So seien in den Themen Einsatzorganisationen, Politik, Wirtschaft, aber vor allem beim Sport, Männer noch weiterhin stark überrepräsentiert. Obwohl Frauen ebenfalls in den Rubriken Sport, Politik und Szene häufig vorkommen, sind sie hier dennoch unterrepräsentiert.

Die Rubriken, die weiterhin weiblich besetzt sind, sind Soziales, Präsentation, Gesundheit und Eltern. "Dass es Bereiche und Berufsfelder gibt, die noch wenig Vielfalt aufweisen, hat auch damit zu tun, dass es zu wenige Role-Models gibt bzw. diese bisher zu wenig sichtbar wurden. Gemeinsam gilt es, diese Vorbilder vor den Vorhang zu holen, um Frauen dadurch zu ermutigen, es ihnen gleich zu tun", appelliert Christiane Katschnig-Otter.

„Medien müssen die Realität abbilden, und diese besteht zu 50 Prozent aus Frauen", erklärt Christiane Otter, die Geschäftsführerin von Felin. | Foto: Anahi Meyer
  • „Medien müssen die Realität abbilden, und diese besteht zu 50 Prozent aus Frauen", erklärt Christiane Otter, die Geschäftsführerin von Felin.
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Mehr Augenmerk bei Bildauswahl

Durchaus selbstkritisch zeigen sich die ebenfalls zur Online-Diskussion geladenen Medien-Vetreter:innen. "Glücklich machen mich die Zahlen keinesfalls. Das digitale Zeitalter bringt eine Bilderflut mit sich und es gilt nicht immer gleich das schnellste und schönste Bild zu wählen", meint etwa Roland Reischl, Chefredakteur der RegionalMedien Steiermark, zu denen die Woche gehört. Sowohl Elisabeth Zankel von der Kleinen Zeitung als auch Hannah Michaeler von der Steirerkrone sehen ebenfalls noch Luft nach oben in der Bildauswahl.

Gleichstellungsstrategie des Landes

Das Land Steiermark hat in diesem Zusammenhang schon im Vorjahr einen wesentlichen Schritt zu mehr Gleichberechtigung gesetzt. "In die Gleichstellungsstrategie, die wir voriges Jahr auf den Weg gebracht haben, sind alle Ressorts eingebunden – das heißt, alle sind für die Umsetzung auch mitverantwortlich", schildert Landesrätin Juliane Bogner-Strauß den Ansatz. 

Und das ist das Video zur Online-Diskussion zum Nachschauen:

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