Redaktion

WOCHE und Antiskriminierungsstelle
Rassismus im Sport die rote Karte zeigen

5. Oktober 2021, 16:06 Uhr

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Beim Kinderzehnkampf des Steirischen Leichtathletikverbands kamen die Zeichen setzenden Shirts zum ersten Mal zum Einsatz.
Foto: Riedenbauer
hochgeladen von Andrea Sittinger

Jubel und Anfeuerungen sind Emotionen, die man auf Sportplätzen hören und sehen möchte. Kein Platz haben Beschimpfungen und Beleidigungen, schon gar nicht aus dem rassistischen Eck. Dennoch sind diese besonders im Fußball nach wie vor traurige Realität. Über die Jahre hindurch verzeichnet die Antidiskriminierungsstelle Steiermark Fälle von rassistischen und diskriminierenden Beleidigungen im Sport, der bekannteste Fall datiert aus dem Jahr 2014, als der SK Sturm Fußballspieler Sukuta Pasu Opfer von rassistischen Sprechchören bei einem Auswärtsspiel gegen SV Ried wurde. Nun startet eine Aktion, um ein deutliches Zeichen gegen menschenverachtende und fremdenfeindliche Äußerungen im Sport zu setzen. "Mit viel Engagement und Power wollen wir gemeinsam mit den steirischen Vereinen Rassismus die rote Karte zeigen", appelliert die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark Daniela Grabovac.

Flügel, die verbinden

Für die künstlerische Umsetzung dieser Kampagne gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport konnte der in Mexico geborene und in Österreich lebende Künstler Enrique Fuentes gewonnen werden. Unterstützung kommt unter anderen von der WOCHE Steiermark sowie von der Steiermärkischen Sparkasse. Teilnehmende Vereine sind etwa sämtliche Mannschaften des SK Sturm Graz, die ECE Bulls Kapfenberg, genauso wie der ATV Irdning, der SVU Murau, der SV Gratwein/Straßengel oder der SC Stainz. Das Herz der Kampagne ist ein von Fuentes entworfener Flügel, der als Symbol des Zusammenhalts über Nationalitäten hinweg auf ein T-Shirt bedruckt wurde und auf  das Thema Rassismus aufmerksam machen soll.

Bist schon einmal Zeuge rassistischer Anfeindungen im Sportbereich geworden?

Jeder Mensch braucht zwei Flügel

Der gebürtige Mexikaner Enrique Fuentes weiß, wie es ist in fremden Ländern zu leben. Er studierte in Paris und lebt und arbeitet jetzt in Österreich und Deutschland. Der Flügel ist für Fuentes unter anderem ein Symbol für Freiheit, für sich "wohin Begeben" und des wieder "Ankommens", aber auch ein Symbol des Reifwerdens, des Erfüllens seiner Träume.
"Einen gestärkten Flügel bringt man mit aus seiner Heimat, aus seiner Kultur, aus seiner Geschichte – aber den zweiten Flügel, den man benötigt, um fliegen zu können, der wird dort gestärkt, wo man lebt, wo man seine Umgebung hat", erklärt Fuentes. "Und um fliegen zu können, benötigt man zwei Flügel - zwei starke Flügel, um sich wohl zu fühlen, um seine Träume verwirklichen zu können, um sich angekommen zu fühlen, um sich zu Hause zu fühlen."

"Mit dem Symbol des Flügels soll Menschen bewusst gemacht werden, 'Gebt allen Menschen die Möglichkeit, im übertragenen Sinne zu fliegen und unterstützt Menschen, die es notwendig haben, auch den zweiten Flügel zu stärken'", erklärt Daniela Grabovac Fuentes Intention die Fügel als sportliches Zeichen des Miteinanders zu setzen. Ihren ersten sportlichen Einsatz hatten die "Botschafter"-Shirts am vergangenen Sonntag beim Kinderzehnkampf des Steirischen Leichtathletikverbands. Den offiziellen Auftakt der Kampagne gibt es am 31. Oktober im Rahmen des Heimspiels der SK Sturm Frauen gegen den USV Neulengbach in Graz.

Diese Vereine setzen ein Zeichen

Die Mannschaften (inkl. Trainerinnen und Trainer sowie Betreuerinnen und Betreuer) werden mit dem Anti-Rassismus-Trikot ausgestattet.
Im Fußballbereich wird das Projekt hauptsächlich im Kinder- und Jugendbereich angesiedelt.

ECE Bulls Kapfenberg (13 Spieler)
SK Sturm Graz

• Kampfmannschaft: 32 Spieler
• SK Sturm II: 21 Spieler
• Damenmannschaft: 24 Spielerinnen/Trainerin
• Akademie: 3 Mannschaften: 72 Spieler
• Jugend: 7 Mannschaften: ca. 150 Spieler*innen