Delegation in Polen
Besuch im pulsierenden Wirtschaftszentrum Krakau

Die steirische Wirtschaftsdelegation vor den Krakauer Tuchhallen, einem der bedeutendsten Beispiele für Renaissance-Architektur in Mitteleuropa. | Foto: Valerie Breitenfeld
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  • Die steirische Wirtschaftsdelegation vor den Krakauer Tuchhallen, einem der bedeutendsten Beispiele für Renaissance-Architektur in Mitteleuropa.
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Rund 30 steirische Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft besuchten in der letzten Woche mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl das EU-Land mit dem aktuell größten Wirtschaftswachstum: Polen. Zum krönenden Abschluss der Delegationsreise stand am Wochenende die Stadt Krakau im Süden Polens auf dem Plan.

STEIERMARK/POLEN. Krakau befindet sich in der Woidwodschaft Kleinpolen (Małopolska) rund 290 Kilometer südwestlich von Warschau. Das historische Zentrum von Krakau ist seit 1978 UNESCO-Weltkulturerbe. Es umfasst neben der Altstadt auch den Wawelberg mit Burg, die Kathedrale sowie das ehemals jüdische Viertel Kazimierz. Im Jahr 2000 war Krakau zudem "Europäische Kulturhauptstadt". Die Stadt hat sich zum beliebten touristischen Reiseziel entwickelt und verzeichnet rund 7,38 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr.

Krakau und die umliegende Woiwodschaft Kleinpolen mit seinen insgesamt rund 3,4 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern ist für rund 8,1 Prozent des polnischen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich - Tendenz steigend. Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat die Hauptstadt Kleinpolens deshalb bereits im Jahr 2021 auf Platz eins der "Business Friendly Cities" gereiht, die Arbeitslosenrate in Krakau liegt aktuell bei nur 2,8 Prozent. "Krakau ist nicht nur touristisch wunderschön, sondern auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten für heimische Unternehmen sind groß", erklärt Manfred Kainz, Unternehmer und steirischer Honorarkonsul für Polen.

Wahrzeichen der Stadt Krakau: Burg und Kathedrale am Wawelberg  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Krakau - Grüne Lösungen für smarte Städte

Der Krakauer Vizebürgermeister Jerzy Muzyk betonte angesichts des steirischen Besuchs, wie gut die Steiermark ihm als touristische Destination bekannt sei. Umgekehrt gab auch Landesrätin Eibinger-Miedl zu, dass die Steirerinnen und Steirer regelrecht von Krakau "schwärmen" würden. Gemeinsamkeiten sehen der Vizebürgermeister und die Landesrätin vor allem in den Bereichen nachhaltige Entwicklung, Innovation und Smart Cities. Besonders die  Abfallbewirtschaftung in Graz sieht der polnische Politiker als Vorbild für Krakau, woraufhin Eibinger-Miedl die Vernetzung mit dem Grazer Abfallunternehmen Saubermacher vorschlägt.

Wirtschaftsdelegierter Konstantin Bekos, Vizebürgermeister von Krakau Jerzy Muzyk, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Generalkonsul Martin Gärtner und Honorarkonsul Manfred Kainz | Foto: Bianca Lipp
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"In der Steiermark wurde sehr früh auf das 'grüne Herz' aufgepasst", ergänzt Bernhard Puttinger vom Green Tech Valley Cluster im Rahmen des Termins. Die grüne Transformation sieht er sowohl in Krakau als auch der Steiermark als große Chance. Auch der Wiowode von Kleinpolen Lukasz Kmita und der Vizemarschall Jósef Gawron betonten in Gesprächen mit der steirischen Delegation, wie vielversprechend eine intensivere Zusammenarbeit mit der Steiermark in den Bereichen erneuerbare Energien und Wissenschaft sei. Die Landesrätin versicherte daraufhin, dass die Steiermark als "Wissenschaftsland Nummer eins" gerne bereit sei, ihr Wissen großzügig mit der Region zu teilen.

Steirisches Schmankerl zum Verkosten im Österreichischen Generalkonsulat. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Beim offiziellen "Steiermarkabend" inklusive Festempfang im Österreichischen Generalkonsulat in Krakau wurden diese Gespräche dann auch auf B2B-Ebene vertieft. Dazu gab es regionale Schmankerl sowie südsteirischen Wein und Schilcher für die polnischen "Gäste" zu verkosten.

Bei den steirischen Unternehmerinnen und Unternehmern wiederum hinterließen die in Krakau und Kleinpolen ansässigen Firmen bleibenden Eindruck: Darunter Fakro, einer der weltweit größten Hersteller von Dachfenstern, Nawrocki, ein namhafter Möbelhersteller und die Firma Safran Transmissions Systems. Letztere stellt wichtige Komponenten für Flugzeugtriebwerke her und baut das Getriebe für die bekannten Flugzeuge Boing 737 und Airbus A320. Der einhellige Tenor der steirischen Delegierten: "Wow, das hätte ich mir in Polen nicht erwartet."

Aufbruchstimmung und "Fuß in der Tür"

Nach fünf Tagen im (süd-)östlichen Polen zieht Barbara Eibinger-Miedl beim Spaziergang durch die Stadt ein durchwegs positives Resümée und spricht von einem "guten und richtigen Zeitpunkt für die Delegationsreise". Viele Länder hätten sich bereits angekündigt, aber die Steiermark habe jetzt den "Grundstein für die weitere, erfolgreiche Zusammenarbeit" mit den polnischen Regionen gelegt.

Polen meets Österreich: Auf dem Bild Vertreterinnen und Vertreter aus Kleinpolen und der Steiermark. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Ähnlich sieht das auch Honorarkonsul Manfred Kainz: "Es war ein sehr dichtes Programm in Lublin, Rzeszów und Krakau mit vielen Besuchen und Gesprächen. Man hat sehen können, dass wir hier zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren. Jetzt müssen wir nur noch die steirischen Unternehmen begeistern, die auch in der Lage sind, hier in Polen zu investieren."

Entsprechende Einladungen für Gegenbesuche in der Steiermark wurden jedenfalls bereits großzügig ausgesprochen. MeinBezirk.at wird über die nächsten Schritte der steirischen Politik- und Wirtschaftstragenden in Polen weiter berichten.

Im ersten Teil der Serie erfährst du mehr über die polnischen Städte Lublin und Rzeszów:

Wirtschaftlicher Austausch mit Lublin und Rzeszów


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