Rückblick auf das Jahr 2023
Die WKO Steiermark zieht Bilanz

WKO-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg (l.) und Kammerpräsident Josef Herk. | Foto: Foto Fischer
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  • WKO-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg (l.) und Kammerpräsident Josef Herk.
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Zu Beginn des Vorjahres war die Wirtschaftslage in der Steiermark von einem "Post-Corona-Aufschwung" geprägt, in der zweiten Jahreshälfte startete aber eine sehr herausfordernde und noch immer anhaltende Abschwungphase. Die WKO Steiermark war im Jahr 2023 gefordert zu zeigen, dass sich Mitglieder auf ihre Interessensvertretung verlassen können.

STEIERMARK. Im abgelaufenen Jahr erhielt die WKO Steiermark rund 97.000 Anfragen, damit ist wieder das Niveau der Vorkrisenzeit erreicht. Die Anzahl der Servicekunden, die mindestens einmal im Jahr eine Leistung in Anspruch nehmen, ist allerdings sogar höher als in den Jahren vor der Krise. Corona hat außerdem dazu geführt, dass das digitale Serviceangebot der WKO immer stärker genutzt wird.

In allen Unternehmensgrößen, vom Ein-Personen-Unternehmen (EPU) bis zum Großbetrieb, war der fachliche Rat der WKO-Expertinnen und Experten stark gefragt. Bis zu 65 mal im Jahr wurde Rat bei ihnen gesucht. Die Kontaktquote bei Großbetrieben liegt bei 93 Prozent, den Klein- und Kleinstunternehmen stand die WKO Steiermark im vergangenen Jahr 44.000 mal mit Rat und Tat zur Seite. Die Servicebilanz 2023 zeigt auch, dass die Steiermark ein wichtiges Exportland ist: 

  • Steuern (21.900 Anfragen - davon 14.000 Zoll)
  • Wirtschafts- und Gewerberecht (17.600 - davon 11.600 im Gewerberecht)
  • Arbeit und Soziales (16.000)
  • Gründung (15.000)
  • Sonstiges (9.500 - davon 4.000 Förderungen)
  • Branchen (8.500)

Besonders stolz ist man auf die Service-Bewertung der Kundinnen und Kunden mit der Schulnote 1,3. Der "Net Promoter Score" (NPS) ist sogar gestiegen und liegt bei 63,4 Prozent - daran kann die Kundenzufriedenheit gemessen werden, indem nachgefragt wird, ob die Kundschaft die Dienstleistung weiterempfehlen würde. 

Die WKO Steiermark erhielt im Jahr 2023 rund 97.000 Anfragen inklusive Gründerberatungen.  | Foto: Headway/unsplash
  • Die WKO Steiermark erhielt im Jahr 2023 rund 97.000 Anfragen inklusive Gründerberatungen.
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Berufliche Aus- und Weiterbildung

Natürlich hat auch die berufliche Bildung in den Regionen einen hohen Stellenwert, das zeigt zum Beispiel die jährliche Veranstaltung "Stars of Styria". Im Jahr 2023 konnte die WKO Steiermark über 1.100 Auszeichnungen überreichen. Mehr als 34.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten das WIFI im vergangenen Jahr, das sind etwas mehr als im Vorjahr (33.600). Auch der Anteil an Firmenbuchungen ist mit 56,6 Prozent weiterhin hoch. Besonders stolz ist man auch auf die Innovationsprojekte des WIFI: Der Fokus auf Virtual Reality erweist sich zum Beispiel als echter USP in der Erwachsenenbildung.

Im international prämierten Talentcenter wurden mehr als 7.000 Testungen und die damit verbundene gezielte Berufsorientierung durchgeführt. Über 600 Kinder und Jugendliche nahmen die Coding-Weeks in Anspruch, die in der gesamten Steiermark durchgeführt wurden. Das Leistungsportfolio der WKO Steiermark konnte im Bereich der Forschung und Entwicklung in der Bildung ("Room 466") stark weiterentwickelt und ausgebaut werden, ebenso gewachsen ist das Studienangebot der FH CAMPUS 02 im Bereich der Technik.

Lehrstellenmarkt 2023

Der Lehrstellenmarkt ist im Jahr 2023 trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen annähernd stabil geblieben. Nach wie vor gibt es aber deutlich mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Weiterhin werden rund 15.300 Lehrlinge von 5.000 Ausbildungsbetrieben für zukünftige berufliche Aufgaben qualifiziert - und von der WKO beraten, begleitet und gefördert. Das Projekt "Lehre mit Matura" wird weiterhin auf hohem Niveau nachgefragt: rund 1.900 Steirerinnen und Steirer nutzen dieses Bildungsangebot.

Rund 1.900 Steirerinnen und Steirer nutzen das Bildungsangebot "Lehre mit Matura". | Foto: Hertha Hurnaus
  • Rund 1.900 Steirerinnen und Steirer nutzen das Bildungsangebot "Lehre mit Matura".
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Ein kurzer Überblick

Allgemein konnte die WKO Steiermark im Jahr 2023 zahlreiche Forderungen umsetzen. Auf Basis der "unternimmwas.at-Kampagne" machte man sich zum Beispiel für steuerliche Erleichterungen und Entlastungen stark. Außerdem gelang es tatsächlich, die "Kalte Progression" abzuschaffen. Darüber hinaus wurde die Körperschaftssteuer gesenkt und die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter angehoben.

Auch im Bereich des Arbeits- und Fachkräftemangels hat sich 2023 einiges getan: So wurde in etwa die "Rot-Weiß-Rot-Karte" in einigen wesentlichen Bereichen reformiert und damit der Zugang zum Arbeitsmarkt für Drittstaatsangehörige erleichtert. Außerdem wurde eine internationale Fachkräfteoffensive ins Leben gerufen, die sich neuer Zielmärkte, vor allem auch außerhalb Europas, annimmt. Das milliardenschwere Kinderbetreuungspaket soll dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen können. Im Bereich der Standortentwicklung ist es der WKO Steiermark gemeinsam mit der WKO Kärnten gelungen, den Wirtschaftsraum Südösterreich - die AREA Süd - ins Leben zu rufen.

Das Jahr 2023 war von Preissteigerungen, Kollektivvertrags-Verhandlungen und steigenden Energiepreisen geprägt. Durch die Umsetzung des Energiekostenzuschusses II konnten die Wirtschaftskammern hier einen aktiven Beitrag zur Unterstützung der Betriebe leisten. 

Im Jahr 2024

Die WKO Steiermark will sich nun aber nicht auf den interessenspolitischen Lorbeeren ausruhen, sondern sich mit noch mehr Nachdruck für jene Bereiche einsetzen, die es zu bearbeiten gilt, damit nach dem wirtschaftlichen Einbruch ein rascher und nachhaltiger Aufschwung folgt. 

Dazu gehören 2024 vor allem konjunkturfördernde Maßnahmen im Bereich der Investitionen bzw. raschere Verwaltungsverfahren. Weiters brauche es Maßnahmen im Energiebereich, um eine sichere und leistbare Energieversorgung sicherzustellen.

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