Agrarbereich im Umbruch
Innovativ und mutig in die Zukunft blicken
Welche Chancen bietet Innovation für die heimische Landwirtschaft? Diese Frage bewegte rund 450 Landwirtinnen und Landwirte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik beim steirischen Raiffeisen Agrarsymposium. Zum steirischen Agrargipfel lud Aufsichtsratspräsident Josef Hainzl gemeinsam mit Generaldirektor Martin Schaller und dem Vorstandsteam der RLB Steiermark.
RAABA-GRAMBACH. "Das Agrarsymposium ist wichtig, weil uns die steirische Landwirtschaft am Herzen liegt. Die Anzahl der Betriebe in der Steiermark nimmt zwar ab, doch das schmälert nicht die Bedeutung der Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte. Denn der allergrößte Teil der Fläche im Land wird von den Bäuerinnen und Bauern kultiviert und bearbeitet. Das Erscheinungsbild der Steiermark hängt also ganz entscheidend von der Landwirtschaft ab", sagte Präsident Josef Hainzl im Rahmen seiner Begrüßung.
Wandel findet statt
Vor diesem Hintergrund verwies der Präsident auf Herausforderungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage. "Wir erleben für die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft einen Wandel. Auch die heimische Landwirtschaft steht vor riesigen Herausforderungen; als Beispiel die Nachhaltigkeits- und Klimaziele, mit denen die Landwirtinnen und Landwirte umgehen müssen. Für Raiffeisen ist klar, dass die Landwirtschaft nicht das Problem, sondern ein Teil der Lösung ist. Genau deshalb ist Innovation so wichtig, denn es braucht neue Wege in der Agrarwirtschaft", hielt Hainzl fest.
Starke Umsetzung
Für den RLB-Generaldirektor ist die Innovation einer der großen Hebel, um nachhaltige Lösungswege zu finden. "Innovation und Weiterentwicklung sind immer dann gefragt, wenn es grundlegende Problemstellungen gibt, wenn die alten Rezepte nicht mehr greifen. Darauf fußt auch die Gründungsidee von Raiffeisen: Nämlich Lösungen für Herausforderungen der Gesellschaft bieten. Innovation ist immer mehr als nur eine gute Idee, sie braucht auch eine starke Umsetzung. Als führende Bankengruppe im Land tragen wir dafür eine große Verantwortung", sagte Generaldirektor Martin Schaller. "Wir haben eine Vision definiert und wollen, dass die nachfolgenden Generationen lebenswerte und intakte Regionen zur Verfügung haben. Raiffeisen will ein 'Center of Gravity' in der Steiermark sein, denn wir sind inmitten von zentralen Zukunftsthemen Vorbild und Vorreiter. Etwa als Anbieter von Technologie, als Vernetzer zwischen Kundinnen und Kunden oder als langfristig orientierter Finanzinvestor", erklärte Schaller weiter.
Innovationen vorantreiben
Ariane Pfleger, Vorstandsdirektorin für Transformation der RLB Steiermark, lieferte gemeinsam mit Martina Prutsch, Junglandwirtin und Agrarinfluencerin, Peter Stachel, Innovationsberater der Landwirtschaftskammer Steiermark, sowie Irene Gombotz, Landwirtin und Teil der "Jungen wilden Gemüsebauern", im anschließenden Innovationsgespräch konkrete Beispiele für lösungsorientiertes Handeln.
Stärkere Vernetzung wichtig
Irene Gombotz setzte sich für eine stärkere Vernetzung der Landwirtinnen und Landwirte ein: "Aus meiner Sicht bedarf es mehrere Faktoren wie Bildung, Finanzierung und die Unterstützung der Politik, um mit Innovation die Herausforderungen der Zukunft in der Landwirtschaft zu bewältigen. Dabei ist für mich die Zusammenarbeit untereinander ein Hauptfaktor, denn durch den Austausch von Erfahrungen und Wissen können neue Lösungen oder Projekte entwickelt und umgesetzt werden." Martina Prutsch indes verwies auf die großen Veränderungen in der Zukunft: "Um innovativ Herausforderungen in der Zukunft zu meistern braucht es vor allem Mut und Durchhaltevermögen. Vor uns jungen und zukünftigen Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer stehen große gesetzliche Veränderungen und steigende gesellschaftliche Vorstellungen, die sowohl Risiken mit sich bringen, aber auch Potenzial haben, um sich zu verwirklichen."
Moderations-Duo verzichtete auf Honorar
Die beiden Moderatoren des Abends, Isabella Schilling und Heinrich Ertl von der Landjugend Steiermark, verzichteten auf ein Honorar und baten stattdessen um eine Spende an den Dr.-Karl-Schwer-Fonds, der in Not geratenen Bauernkindern hilft. Raiffeisen Steiermark stellte danach einen Betrag von 3.000 Euro zur Verfügung.
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