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"Liste der Schande": Wer noch Handel mit Russland betreibt

Hierzulande wird die "Hall of Shame" "Liste der Schande" genannt. Sie wurde zuletzt am 9. Jänner aktualisiert und soll zeigen, wer nach wie vor Geschäfte mit oder in Russland macht. | Foto: unsplash/Scott Graham
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  • Hierzulande wird die "Hall of Shame" "Liste der Schande" genannt. Sie wurde zuletzt am 9. Jänner aktualisiert und soll zeigen, wer nach wie vor Geschäfte mit oder in Russland macht.
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Am 9. Jänner haben Jeffrey Sonnenfeld, Wirtschaftswissenschafter und Professor an der Elite-Universität Yale, und sein Team die "Hall of Shame", als "Liste der Schande" bekannt, aktualisiert. Diese Liste ist eine Auflistung jener weltweiten Unternehmen, die im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine noch immer Geschäfte mit oder in Russland führen. Auch steirische Unternehmen sind dabei.

STEIERMARK. In die "Hall of Fame" will wohl jeder und jede, in die "Hall of Shame" eher weniger: Seit dem 24. Februar 2022, als Russland in die Ukraine einmarschierte und der Krieg begann, hat Jeffrey Sonnenfeld, der nebenher noch als Kolumnist für The Wall Street Journal oder The New York Times tätig war, eine Auflistung jener Unternehmen gemacht, die den Handel mit Russland weder unterbrochen noch verringert oder gänzlich aufgegeben haben. In der weltweiten Wirtschaft wurde diese Liste genau beobachtet – und Russland setzte Sonnenfeld auf die Sanktionsliste.

Jeffrey Sonnenfeld und sein Team erstellten die Liste im Februar 2022 und aktualisierten sie seither regelmäßig.  | Foto: unsplash/Max Kukurudziak
  • Jeffrey Sonnenfeld und sein Team erstellten die Liste im Februar 2022 und aktualisierten sie seither regelmäßig.
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Professor verteilt die Noten

Das Team vom Chief Executive Leadership Institute besteht aus Expertinnen und Experten unter anderem aus den Bereichen Finanzanalyse, Wirtschaft, Strategie oder Geopolitik. Die "Liste der Schande" ist in fünf Kategorien unterteilt, reicht von "A", Rückzug, bis "F" ("E" ist nicht angeführt), weiter wie bisher. 24 österreichische Unternehmen sind noch aufgeführt, davon einige aus der Steiermark. Die Auflistung, ein "Katalysator für die Massenflucht von Unternehmen aus Russland", wie Sonnenfeld sie selbst bezeichnet, ist online einsehbar.

Die "Bestnote", ein "B", das für "Aussetzung; Optionen für die Rückkehr offen halten" steht, hat im Steirerland die Magna Steyr erhalten, weil die "Lieferungen ausgesetzt" wurden. Ein "D" – "Zeit gewinnen; Zurückhaltung bei Neuinvestitionen/Entwicklung" – hat hingegen etwa Red Bull GmbH ("keine neuen Investments") bekommen. Die schlechteste Benotung, das "F", wiederum geht zum Beispiel an die Doka Österreich GmbH ("produziert nach wie vor in Russland") oder die AVL List GmbH ("noch in Russland tätig").

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Internes Wissen

Gegenüber der Kronen Zeitung haben die Konzernsprecher der AVL sowie der Andritz AG (steht nach wie vor mit einem "D" auf der Liste) bereits mehrfach kundgetan, dass man nicht wisse, warum man auf dieser Liste stehe. Man habe sich entweder schon längst zurückgezogen oder wickle noch bestehende Geschäfte ab.

Auf die Auflistung "schaffen" es auch Unternehmen, die in Russland weiterhin Geschäfte machen. | Foto: pixabay/designerpoint
  • Auf die Auflistung "schaffen" es auch Unternehmen, die in Russland weiterhin Geschäfte machen.
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Woher das Yale-Team seine Informationen hat, legt es allerdings öffentlich: Daten, Zahlen und Co. kommen sowohl von firmeninternen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder auch Whistleblowerinnen und -blower. Daneben bedient man sich öffentlichen Daten wie etwa Unternehmenserklärungen, Steuerunterlagen oder Finanzanalysen. Wer sich also sonst noch auf der Liste befinden könnte, aber nicht zu sehen ist, hat  sozusagen Glück gehabt.

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