Steirische Händler wappnen sich für den Online-Handel

Präsentierten die Halbjahresbilanz des steirischen Einzelhandels: Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria), Gerhard Wohlmuth (Spartenobmann Handel) und Helmut Zaponig (Spartengeschäftsführer Handel) | Foto: Fischer
  • Präsentierten die Halbjahresbilanz des steirischen Einzelhandels: Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria), Gerhard Wohlmuth (Spartenobmann Handel) und Helmut Zaponig (Spartengeschäftsführer Handel)
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Erhofft hatte man sich nach der Steuerreform eigentlich mehr. Im ersten Halbjahr 2016 bilanziert der steirische Handel mit einem realen Umsatzplus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr – in absoluten Zahlen sind das 3,8 Milliarden Euro. "Der erhoffte Konjunkturimpuls durch die Steuerreform bleibt damit noch abzuwarten", betont Gerhard Wohlmuth, der Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark.
Den erwarten sich die steirischen Handelsbetriebe auch in den kommenden Monaten nicht, wie Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria berichtet: „Unseren Daten zufolge ist mit einem stabilen Geschäftsverlauf zu rechnen. 91 Prozent der steirischen Einzelhändler gehen mittelfristig von einem gleich bleibenden Umsatz aus, 4 Prozent rechnen mit Wachstum, 5 Prozent glauben an Umsatzrückgänge.“

Online-Boom ungebrochen

Ein rasantes Wachstum legt nach wie vor der gesamte Bereich des Onlinehandels hin. Insgesamt kaufen schon 55 Prozent bzw. 510.000 Steirer zwischen 16 und 74 Jahren Dienstleistungen und Waren via Internet ein. Im Vergleich dazu im Jahr 2005 waren es nur 180.000 Online-Shopper.
Besonders häufig kaufen die Steirer Bekleidung und Sportartikel via Internet (34 Prozent). Auch Reisen werden gerne übers Internet gebucht (30 Prozent). An dritter Stelle folgen Bücher, Zeitschriften und E-Books, die gegenüber dem Vorjahr etwas weniger Internet-Käufer verzeichnen.
Dieser Online-Boom bringt aber auch Schattenseiten mit sich, wie Spartenobmann Gerhard Wohlmuth kritisiert, so sähen sich heimische Handelsbetriebe im Internet oft mit Billigkonkurrenz aus dem Ausland konfrontiert, die weder im Lohn- und Abgabenbereich noch bei den Sozialstandards Vergleichbares leisten. "Hier müssen wir verstärkt die Einhaltung bestehender Gesetze im Auge halten, aber auch die Bemühungen auf europäischer Ebene verstärken. Natürlich stehen wir zum Wettbewerb, dieser muss aber nach fairen Spielregeln ablaufen", so Wohlmuth.

Leichterer Einstieg ins E-Business

Wie die Händler verstärkt auch ihr eigenes Online-Geschäft ausbauen können, erfahren steirische Unternehmer auf dem eigens ins Leben gerufenen Servicenter "go online". Hier steht allen Mitgliedern ein umfangreiches Rechtshilfe- und AGB-Paket für einen leichteren Einstieg ins E-Business zur Verfügung. Darüber hinaus bietet man gemeinsam mit einer Anwaltskanzlei kostenlose Sprechtage an. Weiters bietet man im Rahmen des Servicecenters zahlreiche Informationsveranstaltungen wie auch Messebesuche an.

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