Tausende Besucher blickten in die Zukunft der steirischen Wirtschaft

Mitgründer des Magazins „brand eins“ Wolf Lotter, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig und Wirtschaftsphilosoph Anders Indset

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  • Mitgründer des Magazins „brand eins“ Wolf Lotter, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, SFG-Geschäftsführer Christoph Ludwig und Wirtschaftsphilosoph Anders Indset

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Beim 7. Zukunftstag der steirischen Wirtschaft im Messe Congress Graz warfen mehr als 1.000 Interessierte einen Blick voraus in das Jahr 2030. Im Zentrum standen die aufrüttelnden Prognosen des norwegischen „Rock’n’Roll Plato“ Anders Indset sowie Analysen von Wolf Lotter (Magazin „brand eins“). Eine Studie erhob die Erwartungen der Steirerinnen und Steirer an die Zukunft – von der Schülerin und dem Schüler bis zum Pensionisten. Tenor des Tages: Es bleibt spannend.

„Wir brauchen eine Gesellschaft des Verstandes und müssen Dinge hinterfragen. Gefährlich ist nicht die Künstliche Intelligenz, sondern die natürliche Dummheit“, sagt der norwegische Wirtschaftsphilosoph Anders Indset, derzeit einer der meistgefragten Keynote-Speaker Europas. Am 7. Zukunftstag der steirischen Wirtschaft stellt Indset die philosophische Frage: „Was kommt nach der Digitalisierung?“ und findet darauf unkonventionelle Antworten: „In zehn Jahren suchen Organisationen nicht nach Softwareentwicklern, sondern nach Menschen, die philosophische Kontemplation beherrschen. Möglicherweise haben Unternehmen dann einen ‚Chief Philosophy Officer‘“. Um den aktuellen Paradigmenwechsel zu meistern, brauche die Welt eine „neue Form des Kapitalismus auf Basis von Mitgefühl, Liebe und Verstand“, so Indset weiter. Es gehe um neue Geschäftsmodelle und eine echte zirkuläre Kreislaufwirtschaft in der Verantwortung des Herstellers, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren.

Hippe Namen sind nicht alles

Ebenso klare Worte sprach Wolf Lotter, Mitgründer von „brand eins“ und Autor der „Streitschrift für barrierefreies Denken“: „Wir kommen mit dem alten Denken nicht weiter, auch wenn wir ständig neue, hippe Namen dafür erfinden.“ Technik, Prozesse und Methoden seien nur so gut wie der Nutzen, den sie stiften und es genüge nicht, Patente anzuhäufen, „wenn man nicht die tiefergreifenden Veränderungen versteht“. Veränderungen seien aber keine Revolutionen, sondern Evolution. Das Neue vollzöge sich Schritt für Schritt und das Wichtigste sei, Menschen Selbstvertrauen zu geben: „Sie müssen sich trauen, selbst die Lösung zu suchen. Jede Form von Innovation und Kreativität ist ein Vorgang, bei dem ich mir zutrauen muss, etwas Besseres zu machen als das, was da ist. Niemand nimmt den Menschen die Angst vor dem Wandel – das tun sie selbst“.

Mit Neugier an die Weltspitze

Dazu Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Es ist eine spannende Zeit der Veränderungen – in der Wirtschaft, im Berufsalltag und im Privaten. Die Zukunft wird immer weniger planbar. Ich möchte die steirischen Unternehmerinnen und Unternehmer ermutigen, den Entwicklungen mit Offenheit, Neugierde und Entdeckergeist zu begegnen. Je flexibler unsere heimischen Betriebe sind, desto erfolgreicher können sie den digitalen Wandel vollziehen“. Christoph Ludwig, Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG: „Wir gestalten die tiefgreifenden Veränderungen selbst aktiv mit. Viele steirische Unternehmen stehen mit ihren zukunftsweisenden Technologien an der Weltspitze und treiben die Entwicklung voran – sei es im Bereich Digitalisierung und Automatisierung, E- Mobility oder industrielle Energiewende“.

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