Wenn eine junge Frau das Drehen, Fräsen, Bohren und Entgraten liebt
Anna Neubauer hat beim Schnuppern überraschend ihren Traumberuf entdeckt.
Für viele Jugendliche, die kurz vor dem Pflichtschulabschluss stehen, ging zum Jahreswechsel die Berufsorientierung in die Zielgerade. Lehre oder Schule und wenn, welche?
Diese Frage beschäftigte auch Anna Neubauer aus Jagerberg. Nach einem ersten Versuch in der Kindergartenschule hat sich schließlich ihre Berufsvorstellung um 180 Grad gedreht. Drehen, Fräsen, Bohren und Entgraten sind jetzt die spezifischen Ausdrücke in ihrem neuen Umfeld. Sobald sie über die Arbeit spricht, sprudeln die Fachbegriffe aus der ansonsten zurückhaltenden bildhübschen 18-Jährigen nur so heraus. Denn im noch frauenuntypischen Beruf Zerspanungstechniker in der Metallbranche fand sie die persönliche Herausforderung. Bei einem Berufseignungstest haben sich ihre technischen und handwerklichen Talente herauskristallisiert. Über ein Schnuppern in einer nahe gelegenen Firma in Glojach haben sich diese bestätigt. "Meine Freunde haben sich zunächst schon über meine Wahl etwas gewundert, dann aber gleich verstanden", berichtet sie. "Wichtig ist, dass man es probiert – erst dann weiß man, ob es passt!"
Hundertstel Millimeter entscheiden
"Bei der Zerspanungstechnik taugt mir, dass es abwechslungsreich und herausfordernd ist. Es ist toll, Werkstücke selbstständig herzustellen und danach das Ergebnis in der Hand zu halten. Stolz bin ich, wenn die Fertigung reibungslos funktioniert hat. Man muss konzentriert und genau sein – Hundertstel Millimeter sind oft entscheidend", gibt die zierliche Blondine einen Einblick. "Mir gefällt auch das familiäre Betriebsklima, in dem gegenseitig rasch Vertrauen entgegengebracht wird. Und wenn sehr schwere Teile zu heben sind, dann frag ich meine männlichen Kollegen", schmunzelt sie charmant.
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