Unwetter
1.000 Feuerwehrkräfte nach heftigem Donnerstag wieder aktiv

Die Feuerwehren, etwa im Raum Graz-Umgebung, hatten alle Hände voll zu tun, die Straßen wieder frei zu bekommen.  | Foto: FF Judendorf-Straßengel
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  • Die Feuerwehren, etwa im Raum Graz-Umgebung, hatten alle Hände voll zu tun, die Straßen wieder frei zu bekommen.
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Die heftigen Unwetter gestern haben viele Schäden nach sich gezogen. Die steirischen Feuerwehren arbeiten auf Hochdruck. Man ist auch bereits für weitere potenzielle Unwetterereignisse gerüstet. 

STEIERMARK. Was für ein Unwetter, was für ein Tag für die steirischen Feuerwehren. Umgestürzte Bäume, versperrte Straßen, abdeckte Dächer oder auch in Autos eingeklemmte Personen. Das Schadenszenario am 18. August war gewaltig beziehungsweise umfassend.

Teils bis 3 Uhr morgens aktiv

Wie Thomas Meier, Pressesprecher des Landesverbands, erzählt, waren viele Einsatzkräfte teils bis 2 oder 3 Uhr Früh beschäftigt, bevor sie wieder in die Rüsthauser zurückkehren konnten. Meier spricht von rund 1.400 im Einsatzleitsystem registrierten Schadstellen. Die exakte Einsatzübersicht der Landesleitzentrale besagt, dass 396 Feuerwehren im Einsatz waren (außer Stadt Graz). Hotspots waren die Bereiche Bruck an der Mur, Graz-Umgebung, Leoben, Voitsberg, Knittelfeld, Mürzzuschlag, Deutschlandsberg und Judenburg.

Ein Bild der Zerstörung – heute gilt es u.a. Dächer schnell wieder dicht zu bekommen.  | Foto: FV Hartberg
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Aber auch der oststeirische Bereich war betroffen – insgesamt wurden beispielsweise in den Nachmittags- und Abendstunden des 18. August über 50 Schadenslagen von 21 Freiwilligen Feuerwehren des Bereiches Hartberg erfolgreich abgearbeitet. Rund 250 freiwillige Feuerwehrmitglieder mit dutzenden Fahrzeugen waren binnen kürzester Zeit im Einsatz. Der Schaden an Sachwerten konnte hier aufgrund des flächendeckenden und professionellen Einsatzes der Feuerwehren möglichst gering gehalten werden. Verletzt wurde aufgrund des Unwetters bzw. im Zuge der Einsatztätigkeiten niemand, heißt es im Bericht des Bereichsverbands. 

Knapp 400 Feuerwehren waren gestern im Einsatz – 1.000 Einsatzkräfte sind aktuell wieder aktiv.  | Foto: FF Judendorf-Straßengel
  • Knapp 400 Feuerwehren waren gestern im Einsatz – 1.000 Einsatzkräfte sind aktuell wieder aktiv.
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Schnell die Dächer dicht machen

Heute sei laut Thomas Meier vor allem wieder der obersteirische Raum Einsatzgebiet. Derzeit sind rund 1.000 steirische Einsatzkräfte bei 120 noch offenen Einsatzszenarien aktiv. "Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf Entfernen von Bäumen  – außerdem gilt es, die vielen beschädigten Dächer dicht zu machen."  

Thomas Meier, Pressesprecher des Feuerwehr-Landesverbands.  | Foto: Sissi Furgler
  • Thomas Meier, Pressesprecher des Feuerwehr-Landesverbands.
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Außerdem rüste man sich schon für die nächsten potenziellen Unwetter. "Die Prognose zeigen ja eine hohe Wahrscheinlichkeit für heftige Unwetter im Süden bzw. Südosten der Steiermark am Nachmittag beziehungsweise späten Abend", betont Meier.

Vor allem mit der Sicherung und dem Abtransportieren von Bäumen hat die Feuerwehr zu tun.  | Foto: BFV Hartberg
  • Vor allem mit der Sicherung und dem Abtransportieren von Bäumen hat die Feuerwehr zu tun.
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Evakuierung nötig

Gestern wurde übrigens auch eine Evakuierung nötig – aufgrund der starken Windböen wurde in Gaal im Bezirk Murtal die Zufahrtsstraße zum Ingeringsee auf mehreren Kilometern durch umgerissene Bäume verlegt. Nach einem Notruf einer Frau, die in ihrem Fahrzeug von umstürzenden Bäumen eingeschlossen wurde, begaben sich Einsatzkräfte zum Ingeringsee. Da die Zufahrtsstraße nicht mehr passierbar war und nicht feststand, wie viele Personen sich in einer alpinen Notlage befanden, wurde der Polizeihubschrauber (Libelle) hinzugezogen. Ebenfalls war der Rettungshubschrauber Christophorus 99 vor Ort und überflog das Einsatzgebiet.

Auch die Libelle der Polizei war im Einsatz.  | Foto: Polizei Steiermark
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Insgesamt wurden 25 Personen, davon fünf Kleinkinder und drei Hunde mit derLibelle aus der alpinen Notlage befreit.

Weitere Personen von Feuerwehr befreit

Im Bereich Reicherhube befanden sich weitere 34 eingeschlossene Personen. Der Weg zu diesem Bereich konnte durch die Feuerwehr Bischoffeld freigelegt werden. Die Feuerwehr transportierte die 34 Personen anschließend in das eigene Rüsthaus.

Vier Forstarbeiter konnten sich selbstständig über Wanderwege aus dem Gefahrenbereich im Ingeringgraben in Sicherheit bringen.

Die 63 evakuierten Personen blieben unverletzt.

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