Regeln für Steirer:innen
50.000 private Pools werden jetzt befüllt

Daniela List von Ecoversum, Landesrat Hans Seitinger, Alexander Salamon vom Land Steiermark und Dietmar Luttenberger vom Wasserverband Grazerfeld Südost (v.l.) bei der Präsentation der Pool-Broschüre im vergangenen Jahr. | Foto: Lebensressort/Erwin Scheriau
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  • Daniela List von Ecoversum, Landesrat Hans Seitinger, Alexander Salamon vom Land Steiermark und Dietmar Luttenberger vom Wasserverband Grazerfeld Südost (v.l.) bei der Präsentation der Pool-Broschüre im vergangenen Jahr.
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Luftbildauswertungen des Lebensressorts zeigen: Die Steirerinnen und Steirer haben insgesamt 50.000 private Schwimmbäder im Garten. Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger mahnt jetzt zur Eigenverantwortung in Sachen Sicherheit und Wasserverbrauch.

STEIERMARK. In dieser Woche kratzen wir erstmals an der 30-Grad-Marke – der heißeste Tag ist für morgen Donnerstag vorhergesagt. Und traditionell vor den ersten "Sommertagen" werden in der Steiermark auch die privaten Schwimmbäder aus dem Winterschlaf geholt.

„Ein Pool kann viel Freude bereiten, aber bei unsachgemäßer Betreuung eine große Sorgenlawine auslösen." Eigenverantwortung sei gefragt, betont Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger. Er erläutert die wichtigsten Regeln in Sachen Sicherheit und Wasserverbrauch: „Die Befüllung ist zeitlich unbedingt mit dem Wasserversorger abzustimmen, damit es zu keinen Versorgungsengpässen kommt." Wichtig sei auch, dass man Kleinkinder besonders im Auge behalte, weil die Ertrinkungsgefahr sehr groß sei. Hier könne etwa die Errichtung eines Zauns Abhilfe schaffen. Auch in Sachen Hygiene gelte es, die Empfehlungen zu beachten, damit es zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen komme.

Das Wasser sprudelt, aber beispielsweise der Verband "Wasserversorgung Vulkanland" musste bereits im März zur Ressourcenschonung Wasser zukaufen. | Foto: Wasserversorgung Vulkanland
  • Das Wasser sprudelt, aber beispielsweise der Verband "Wasserversorgung Vulkanland" musste bereits im März zur Ressourcenschonung Wasser zukaufen.
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1,5 Milliarden Liter Trinkwasser strömen in Pools

Die Anzahl der privaten Schwimmbäder war bisher eine große Unbekannte, weil die gesetzlichen Melde- bzw. Bewilligungspflichten oft nicht eingehalten werden. Um für die Trinkwasserversorger die Planbarkeit zu steigern, wurde im Auftrag von Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger mittels Luftbildaufnahmen aus den Jahren 2017 bis 2020 erhoben, wie viele Pools in den steirischen Gemeinden stehen. Das Ergebnis: 48.328 Pools mit einer Durchschnittsgröße von 29 m³ konnten identifiziert werden.

Für die gesamte Steiermark bedeutet das einen Wasserbedarf von 1,5 Milliarden Liter Trinkwasser. Die erstmals durchgeführte Luftbildauswertung war ein Pilotprojekt, das mit viel „Handarbeit“ verbunden war. „Wir entwickeln gerade gemeinsam mit dem GIS Steiermark und der Karl-Franzens-Universität ein Modell, das die Pools in Zukunft auf Basis der jeweils neuesten Luftbilder automatisch zählt“, erklärt Projektleiter Alexander Salamon. Dadurch stehe den steirischen Wasserversorgern künftig immer eine aktuelle Datengrundlage zur Verfügung. 

Landesrat Johann Seitinger mahnt zu verantwortungsvollem Umgang mit der Sicherheit und dem Wasserverbrauch. | Foto: Lebensressort/Erwin Scheriau
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Nasses Vergnügen mit Verantwortung

Um den Pool-Besitzer:innen kompakt zusammengefasst die wichtigsten Informationen rund um das private Schwimmbad zu bieten, hat das Land Steiermark im vergangenen Jahr die Broschüre „POOL – Nasses Vergnügen mit Verantwortung“ herausgegeben.
Download Broschüre

Wasser aus Hydranten ist unzulässig

Die Befüllung des heimischen Pools sollte nach Absprache mit dem regionalen Wasserversorger und über die hauseigene Wasserleitungüber die Nachtstunden erfolgen. So lassen sich Trinkwasserengpässe vermeiden. Übrigens: Die Wasserentnahme aus Hydranten ist für Privatpersonen unzulässig. Sie kann zu einem Druckabfall in den Wassernetzen führen und damit ebenfalls die Trinkwasserversorgung gefährden.

Richtige Pflege schützt Gesundheit und Umwelt

Eine Desinfektion des Wassers ist grundsätzlich in jedem Schwimmbecken notwendig, weil Mikroorganismen dort nahezu ideale Lebensbedingungen vorfinden. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können jedoch Gesundheit und Umwelt geschützt werden.


Tipps für die richtige Pflege:

  • Der Schmutzeintrag sollte durch eine Überdachung vermieden werden. Ist das nicht möglich, wird empfohlen, Fremdkörper (Blätter, o.ä.) regelmäßig mechanisch, z.B. mit Kescher und Bürsten zu entfernen.
  • Die Filteranlage sollte so dimensioniert sein, dass das gesamte Wasser mindestens zweimal täglich umgewälzt wird.
  • Die Desinfektion sollte vorzugsweise mit Chlor in richtiger Dosierung erfolgen. Das Chlorungsverfahren hat sich sowohl in der Badewasseraufbereitung, als auch in der Trinkwasserdesinfektion bewährt.
  • Auch die Salzelektrolyse ist, was den wenigsten Pool-Besitzern bekannt ist, eine Desinfektion mit Chlor. Und sogar bei kurzzeitiger, starker Algenbelastung hat sich in der Praxis der Einsatz von Chlor bewährt. In diesem Fall wird eine Stoßchlorung durchgeführt.
  • Von alternativen Methoden wird abgeraten. Sie können die Desinfektion mit Chlor nur teilweise ersetzen und bewirken oft einen höheren Einsatz an zusätzlichen Schwimmbadchemikalien (z.B. Algizide). Vor allem Kupfer- und Ammoniumsulfat sollten nicht verwendet werden. Es sind Umweltgifte.


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