Regeln für Steirer:innen
50.000 private Pools werden jetzt befüllt
Luftbildauswertungen des Lebensressorts zeigen: Die Steirerinnen und Steirer haben insgesamt 50.000 private Schwimmbäder im Garten. Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger mahnt jetzt zur Eigenverantwortung in Sachen Sicherheit und Wasserverbrauch.
STEIERMARK. In dieser Woche kratzen wir erstmals an der 30-Grad-Marke – der heißeste Tag ist für morgen Donnerstag vorhergesagt. Und traditionell vor den ersten "Sommertagen" werden in der Steiermark auch die privaten Schwimmbäder aus dem Winterschlaf geholt.
„Ein Pool kann viel Freude bereiten, aber bei unsachgemäßer Betreuung eine große Sorgenlawine auslösen." Eigenverantwortung sei gefragt, betont Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger. Er erläutert die wichtigsten Regeln in Sachen Sicherheit und Wasserverbrauch: „Die Befüllung ist zeitlich unbedingt mit dem Wasserversorger abzustimmen, damit es zu keinen Versorgungsengpässen kommt." Wichtig sei auch, dass man Kleinkinder besonders im Auge behalte, weil die Ertrinkungsgefahr sehr groß sei. Hier könne etwa die Errichtung eines Zauns Abhilfe schaffen. Auch in Sachen Hygiene gelte es, die Empfehlungen zu beachten, damit es zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen komme.
1,5 Milliarden Liter Trinkwasser strömen in Pools
Die Anzahl der privaten Schwimmbäder war bisher eine große Unbekannte, weil die gesetzlichen Melde- bzw. Bewilligungspflichten oft nicht eingehalten werden. Um für die Trinkwasserversorger die Planbarkeit zu steigern, wurde im Auftrag von Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger mittels Luftbildaufnahmen aus den Jahren 2017 bis 2020 erhoben, wie viele Pools in den steirischen Gemeinden stehen. Das Ergebnis: 48.328 Pools mit einer Durchschnittsgröße von 29 m³ konnten identifiziert werden.
Für die gesamte Steiermark bedeutet das einen Wasserbedarf von 1,5 Milliarden Liter Trinkwasser. Die erstmals durchgeführte Luftbildauswertung war ein Pilotprojekt, das mit viel „Handarbeit“ verbunden war. „Wir entwickeln gerade gemeinsam mit dem GIS Steiermark und der Karl-Franzens-Universität ein Modell, das die Pools in Zukunft auf Basis der jeweils neuesten Luftbilder automatisch zählt“, erklärt Projektleiter Alexander Salamon. Dadurch stehe den steirischen Wasserversorgern künftig immer eine aktuelle Datengrundlage zur Verfügung.
Nasses Vergnügen mit Verantwortung
Um den Pool-Besitzer:innen kompakt zusammengefasst die wichtigsten Informationen rund um das private Schwimmbad zu bieten, hat das Land Steiermark im vergangenen Jahr die Broschüre „POOL – Nasses Vergnügen mit Verantwortung“ herausgegeben.
Download Broschüre
Wasser aus Hydranten ist unzulässig
Die Befüllung des heimischen Pools sollte nach Absprache mit dem regionalen Wasserversorger und über die hauseigene Wasserleitungüber die Nachtstunden erfolgen. So lassen sich Trinkwasserengpässe vermeiden. Übrigens: Die Wasserentnahme aus Hydranten ist für Privatpersonen unzulässig. Sie kann zu einem Druckabfall in den Wassernetzen führen und damit ebenfalls die Trinkwasserversorgung gefährden.
Richtige Pflege schützt Gesundheit und Umwelt
Eine Desinfektion des Wassers ist grundsätzlich in jedem Schwimmbecken notwendig, weil Mikroorganismen dort nahezu ideale Lebensbedingungen vorfinden. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können jedoch Gesundheit und Umwelt geschützt werden.
Tipps für die richtige Pflege:
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