Südoststeiermark
Billigpreise und Bodenverhältnisse beschäftigen die Bauern
Die Bauern im Agrarbezirk Südoststeiermark sehen sich von der Preispolitik der großen Handelsketten in ihrer Existenz bedroht. Gefordert wird höchste Qualität zu Billigpreisen, was von den Produzenten nicht erfüllt werden kann.
Der Obmann der Landwirtschaftskammer Südoststeiermark Franz Uller appelliert an die Konsumenten, beim Einkauf mehr auf die Herkunft und Qualität der Produkte zu achten: „Wir befinden uns in einem Kräftemessen, bei dem es darum geht, wer der Billigere auf dem Markt ist. Alle diese Tendenzen richten sich gegen den regionalen Bauernstand, der die Qualitätsschiene in den Produktionsvordergrund stellt.“
Durch diesen nicht enden wollenden Billigpreiskampf werden in Zukunft zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe ihre Hoftore schließen müssen. „Wir können nur mit Qualität und Innovation dagegen halten. Durch viele junge Bauern und Selbstvermarkter wurde eine neue regionale Produktenpalette entwickelt, die von den Kunden und der Gastronomie gut angenommen wurde. Für die Stärkung der regionalen Wirtschaft wäre eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln unbedingt wichtig. Gute Wirtshäuser haben bereits freiwillig die Herkunftsbezeichnung, nicht nur beim Wein, auf der Speisekarte umgesetzt“, sagte Uller.
Doch die Landwirtschaft hat auch mit klimatischen Probleme zu kämpfen. Starkregen und längere Hitzeperioden haben in den letzten Jahren zu zahlreichen schlechten Ernteerträgen geführt. Daher fordert Uller von den Landwirten, dass sie sich vermehrt um die Bodenverbesserung, vor allem um den Humusaufbau bemühen.
Anhand einer neuen Dokumentation zeigt Uller, wie die Landwirtschaft in der Südoststeiermark mit 5.984 Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieben in Zahlen strukturiert ist. Bei einer Gesamtfläche des Bezirkes von 78.225 ha (Hektar) bestehen75.216 ha an Land und Forstwirtschaft, mit 32.513 ha Ackerfläche, 17.226 ha Grünland, 25.477 ha Forstwirtschaft, 1.067 ha Weingärten und 2.468 ha Obstgärten. Es bestehen 171 Biobetriebe, 535 Rinderhalter, 1016 Schweinehalter, 1.516 Geflügelhalter und 374 Halter von Schafe und Ziegen. Deutlich zu sehen ist der Rückgang an Rinderhaltern.
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