Steirisches Vulkanland
Die Eigenversorgung mit Eiweiß ist das Ziel

Das erste Eiweißsymposium des Vulkanlandes im Zentrum in Feldbach war der Startschuss für maximale Eiweiß-Eigenversorgung. | Foto: Woche
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  • Das erste Eiweißsymposium des Vulkanlandes im Zentrum in Feldbach war der Startschuss für maximale Eiweiß-Eigenversorgung.
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Das Steirische Vulkanland lud zum ersten Eiweißsymposium.

Vulkanland-Obmann Josef Ober nutzte das Forum für eine klare Positionierung: „Wir streben als Region 100 Prozent eigene Eiweißversorgung an.“ Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck untermauerte dieses Bild mit Fakten und attestierte: „Das ist leicht möglich und die aktuellen Ernährungstrends spielen uns in die Hände.“ Das bestätigte auch der Agrarökonom und Obmann des Vereins Soja aus Österreich, Karl Fischer: „Der Fleischkonsum geht zurück. Alternative Eiweißquellen sind im Kommen.“ Die Große Chance für die Landwirtschaft aus seiner Sicht: „Veredelung über die Küche statt über die Tiere.“ Der Hauptreferent des Abends wollte sich allerdings nicht als Gegner der tierischen Eiweißproduktion gesehen wissen, sondern vielmehr als Augenöffner für neue wertschöpfungsreiche Alternativen am Acker und in der Vermarktung.

Blick in eine neue Ernährungskultur

Verstärkung bekam er von Elisabeth Fischer. Die Autorin von 58 Kochbüchern beriet im Vorfeld des Symposiums die HLW Feldbach in der Umsetzung eines genussvollen Buffets für den Abend, das sich auf pflanzliche Eiweißquellen fokussierte. Ergänzt wurde das Buffet von Gerda Sammer-Schmidt, die selbstgemachten Tempeh aus regionalem Soja zur Verkostung anbot.

Regionaler Sojaanbau wird immer bedeutender 

Arno Mayer, Pflanzenbauexperte der steirischen Landwirtschaftskammer, präsentierte die Eiweißstrategie des Landes Steiermark, in der Eiweißfrüchte, insbesondere Soja, genauso eine Rolle spielen wie die Raufutterverwertung über Wiederkäuer als effiziente Eiweißproduktion. Und dass auch die Eigenversorgung der Region mit Eiweiß für die Nutztierhaltung gelingen kann, darüber ließ Krotscheck in seiner Bilanz keinen Zweifel offen. Eine zentrale Aussage des Abends: „Soja funktioniert, wo Mais funktioniert.“ Im Vergleich zum Mais hat Soja einen wesentlich höheren Eiweißgehalt.

Gestalten statt beharren

Kammerobmann Franz Uller, die Landwirtschaftskammer ist Partner der Modellregion Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft, befürwortet die intensive Diskussion der zukunftsfähigen Landwirtschaft. Die Herausforderungen seien groß, etwa im Bereich der Düngemitteleinsatzes und der damit verbundenen Preisexplosion. Hier sei Soja als Leguminose eine ideale Frucht, weil sie keinen Stickstoffbedarf habe bzw. sich den Stickstoff selber mache. Generell plädiert er als Bauernvertreter für eine Kultur des Gestaltens statt Beharrens. Die Welt sei im Wandel. Egal welches Szenario, die Landwirtschaft sei immer gefragt.

Startpunkt eines Prozesses

Vulkanland-Geschäftsführer Michael Fend sieht noch einen weiteren Vorteil im Umbau der Landwirtschaft auf maximale Eigenversorgung mit Eiweiß: „In global unsicheren Zeiten schaffen wir im Vulkanland maximale Versorgungssicherheit.“ Aber eines ist Fend und Ober auch bewusst: "Wir stehen am Beginn. Dieses Eiweißsymposium ist der Startpunkt eines längeren Prozesses."

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