Ortsreportage Riegersburg
Ein Kommen und ein Bleiben
Ziel von Zigtausenden Besuchern ist für 5.000 Menschen der schönste Platz zum Leben.
Riegersburg hat eine Vision: Der Markt will die kulinarischste Gemeinde Österreichs werden. Dass man auf einem guten Weg dorthin ist, lässt sich auch am wachsenden Touristenaufkommen ablesen. 2019 zählte Riegersburg 30.000 Nächtigungen.
Das Zimmerangebot ist mittlerweile recht gut, 420 Betten stehen zur Verfügung. Künftig könnten noch alternativ Übernachtungsmöglichkeiten dazukommen – ein Campingplatz schwirrt Ortschef Manfred Reisenhofer schon länger durch den Kopf. Jedenfalls lebt die Gemeinde nicht allein vom Tagestourismus. Die Österreich-Urlauber blieben auch gerne zwei bis drei Tage, weiß Reisenhofer. Eine neue Buslinie am Wochenende vom Bahnhof Feldbach könnte die Destination Riegersburg im Speziellen für Besucher aus Graz noch reizvoller machen.
Aber nicht nur Touristen kommen zu Riegersburg, Zotter und Co., die Menschen bleiben und kommen zum Leben. Der Wohnungsbau boomt: 22 Reihenhäuser sollen am Südwesthang der Riegersburg entstehen, 6 Wohneinheiten werden in Breitenfeld gebaut, 10 bis 12 sind in Lödersdorf geplant. Auch die Parkplatzsituation wird entschärft. Oberhalb der Kirche kommen 25 bis 30 Stellflächen dazu. Baubeginn dafür ist im Herbst. Immerhin 7 Parkplätze entstehen beim Burgaufgang in der Nähe des neuen Spielplatzes, der gerade fertiggestellt wird.
Gemeinde übersiedelt
Das Herzensprojekt von Bürgermeister Reisenhofer ist der Bau des neuen Nahversorgerzentrums (siehe Artikel unten). Wenn Raika und Polizei übersiedeln, steht auch der Umzug des Bürgermeisters und seines Teams an. Das Gemeindeamt kommt im Gebäude der Raiffeisenbank unter. Die Adaptierung des Hauses hin zu Barrierefreiheit kostet rund 1 Millionen Euro. Im bestehenden Gemeindeamt und im Polizeigebäude könnte weiterer Wohnraum entstehen.
Wirtschaftlicher Aufschwung
In Riegersburg Ost wurden neue Gewerbegründe erschlossen. Nach der Ansiedelung drei neuer Betriebe zählt man gesamt schon sieben. Das Zentrum und der Hofberg verfügen bereits über Breitbandanschlüsse. Die übrigen Ortsteile will Reisenhofer so schnell wie möglich zu schnellem Internet verhelfen. Auch im Straßenbau tut sich viel: Die Hofbergstraße wird gerade fertiggestellt. Übrigens: In den nächsten fünf Jahren werden 1,6 Millionen Euro ins 225-Kilometer-Netz investiert.
Neues Zentrum mit Sparmarkt, Ärztin Bank und Polizei
Mit der Errichtung des Nahversorgerzentrums wurde vor Ausbruch der Corona-Pandemie begonnen. Nach vorübergehendem Baustopp wurden die Arbeiten direkt an der B 66 wieder aufgenommen. Fertig sein dürfte das Herzensprojekt von Bürgermeister Manfred Reisenhofer im Feber des nächsten Jahres.
Im Gebäudekomplex untergebracht sein werden ein Sparmarkt, die Raiffeisenbank, Allgemeinmedizinerin Monika Neumeister und der Polizeiposten. Eine Gewerbefläche mit 100 m² – etwa für ein kleines Café – ist noch zu haben. Die Investitionssumme beträgt rund 6,5 Millionen Euro.
Ab 13. Juli beginnen die Arbeiten für die Abbiegespur zum neuen Nahversorgerzentrum. Dabei soll der gesamte Kreuzungsbereich an der südlichen Ortseinfahrt neu gestaltet werden.
2 Fragen Bürgermeister an Manfred Reisenhofer
Haben Sie eine Vision?
Riegersburg soll die kulinarischste Gemeinde Österreichs werden. Wir sind auf einem guten Weg.
Welche Themen werden in Zukunft noch wichtiger?
Familie und Soziales! Die Krise hat Bewusstsein geschaffen für die Rückbesinnung auf die wahren Werte und uns gelehrt, dass Zusammenhalt in einer Gemeinde am wichtigsten ist.
Ein konkretes Beispiel?
Im Sommer bieten wir eine Ganztagsbetreuung an. Und ich beschäftige mich mit dem Bedarf einer Ganztagsschule.
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