Ambrosia im Fokus
Immer Ärger mit “Raggy Ragweed”

Ambrosia-Experte Gerhard Schlögl, Biologe Andreas Breuss und Sandra Buritsch von der Qualifizierungsagentur. | Foto: schmidbauer
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Viel Information über die stark verbreitete Ambrosia gab es im Pavelhaus in Laafeld.

Sie ist vor allem Allergikern und Landwirten bekannt und hat viele Namen. Die Rede ist von Ragweed, auch Ambrosia, Aufrechtes Traubenkraut oder Fetzenkraut genannt. „Ambrosia ist eine aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze, deren Pollen schon in geringer Konzentration teils heftige allergische Reaktionen auslösen können“, erklärt Gerhard Schlögl bei einer Ambrosia-Informationsveranstaltung im Pavelhaus Laafeld.

Sandra Buritsch von der Qualifizierungsagentur und Referent Gerhard Schlögl. | Foto: schmidbauer
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Schlögl arbeitet im Projekt „SAM - Sustainable Ambrosia Management“, einem Interreg-Kooperationsprogramm zwischen Burgenland und Ungarn, wo die Pflanze sehr verbreitet ist.

Pollen im Anflug

Der Ambrosia-Experte hat imposante Zahlen über diese Pflanze zur Hand. So produziert eine Pflanze bis zu acht Milliarden Pollen. „Das ist so viel wie alle Menschen auf der Erde“, vergleicht Schlögl. Schon wenige Pollen in einem Kubikmeter Luft reichen aus, um Beschwerden hervorzurufen. Der Ambrosia-Pollenflug verlängert die Allergiesaison bis in den Spätherbst. Ambrosia-Pollen haben ein fünfmal höheres Allergiepotential als Gräserpollen. Auch ein Hautkontakt mit der Pflanze kann Allergien auslösen.

Große Schäden

In der Landwirtschaft kann Ragweed vor allem bei Kürbis, Mais, Soja und Sonnenblumen für Ertragseinbußen bis zu 70 Prozent und auch mehr sorgen. Der volkswirtschaftliche Schaden in Österreich wird auf weit mehr als hundert Millionen Euro geschätzt. In Österreich sind vor allem der klimawarme Osten und Südosten uns das Alpenvorland in Ober- und Niederösterreich betroffen. Auch in Tieflagen in Kärnten, Salzburg und Tirol wurde die Art schon vielfach nachgewiesen. Klimaerwärmung begünstigt die Ausbreitung.

Gekommen, um zu bleiben

Viele Gründe also, um der äußerst invasiven und widerstandsfähigen Pflanze den Kampf anzusagen. „Eine Bekämpfung ist nur mit sektorübergreifender Zusammenarbeit erfolgsversprechend“, erklärt Schlögl den Teilnehmern im Pavelhaus.

Interessierte Zuhörer im Pavelhaus. | Foto: schmidbauer

Es sind vorwiegend Landwirte, Gemeindevertreter und Vertreter der Landwirtschaftskammer. Wichtig ist vor allem auch eine Bekämpfung vor der Samenreife, die Ende August beginnt. Eine Pflanze kann bis zu 60.000 Samen produzieren, die bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben. Vor und während der Blüte soll man kleine Bestände mit der Wurzel ausreißen, größere Bestände mähen, häkseln und in den Boden einarbeiten. Dabei soll man den Eigenschutz beachten und Handschuhe und Maske tragen. Wichtig ist auch Maschinenhygiene.

Monitoring im Burgenland

Burgenland hat als erstes Bundesland Österreichs seit 2021 ein Gesetz zur Bekämpfung von Ambrosia. Es wurde eine zentrale Ragweed-Koordinierungsstelle eingerichtet. Pflanzenfunde werden zentral erfasst und überprüft. Über www.ragweedfinder.at können Vorkommen gemeldet werden. Jede Gemeinde hat einen Ragweed-Verantwortlichen nominiert.

Besuch eines Ragweed-Hotspots in Laafeld. | Foto: schmidbauer
  • Besuch eines Ragweed-Hotspots in Laafeld.
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Den Teilnehmern der Veranstaltung in Laafeld wird noch das Schulungsvideo „Immer Ärger mit Raggy Ragweed“ vorgestellt, dann besuchen sie gemeinsam mit dem Biologen Andreas Breuss ein von Ragweed befallenes Kürbisfeld und erhalten weitere anschauliche Tipps zur Erkennung und Bekämpfung der Pflanze. Veranstaltet wurde der Ragweed-Informationstag von der Qualifizierungsagentur. Von Sandra Buritsch erhielten die Teilnehmer noch eine Urkunde.

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