Gesunde Böden
Know-how für Humusaufbau kommt aus Feldbach

- Johannes Maßwohl, Johann Kaufmann, Franz Titschenbacher, Maria Pein, Franz Fartek und Günther Rauch (v.l.).
- Foto: WOCHE
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
In Raabau fiel mit einem Feldtag der offizielle Startschuss für das Boden-Humus-Zentrum.
Die Verantwortlichen der Steirischen Landwirtschaftskammer rund um Präsident Franz Titschenbacher sind sich sicher, dass der Humus-Aufbau der zentrale Schlüssel für fruchtbare Böden ist, die besser vor Schäden des Klimawandels schützen und klimaschädliches CO2 speichern.
In Feldbach hat die Kammer ein Boden-Humus-Zentrum eingerichtet, dessen offizieller Start nun im Rahmen eines "Feldtags" in Raabau erfolgt ist.
Die Landwirte als Klimawirte
An der Bezirkskammer sind vier erfahrene Boden-Experten – die Leitung hat Johannes Maßwohl inne – aktiv, die gemeinsam mit engagierten Bauern einen klimafitten Ackerbau vorantreiben möchten.
"Die Grundlage unserer Arbeit sind fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen von erfolgreichen Bauern. Wundermittel für Böden werden keinen Eingang in unsere Arbeit finden", so Maßwohl. Er rät zwecks "klimafitten" Böden unter anderem dazu, im Getreideanbau das Getreidestroh am Feld zu belassen und die Begrünung sofort nach der Ernte durchzuführen.
Landwirtschaftskammer-Bezirksobmann Günther Rauch baut auch auf den Erfahrungsaustauch im Rahmen eines bezirksübergreifenden Praktikerforums und streicht den hohen Wert von Begrünungen hervor: "Ein Hektar früh angebaute Sommerbegrünung nach Getreide speichert etwa den durchschnittlichen CO2-Ausstoß eines Österreichers von 9,2 Tonnen pro Jahr", so Rauch.
Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark, betont ihrerseits, dass die Landwirtschaft ein Problemlöser und nicht Problemverursacher in puncto Klimawandel ist: "Hauptverursacher des Klimawandels ist das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle. Die Landwirtschaft hat als einziger produzierender Sektor die Emissionen gesenkt und aktuell lediglich einen Anteil von zehn Prozent, die durch natürliche Prozesse entstehen." Pein streicht die Südoststeiermark als ein positives Beispiel hervor. So werden im kommenden Winter voraussichtlich 41 Prozent der Ackerfläche begrünt sein.
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