St. Stefan im Rosental
St. Stefan kämpft sich zurück
In St. Stefan im Rosental fightet man gegen hohe Corona-Infektionszahlen. Den steirischen "Inzidenz-Spitzenplatz" hat man verlassen – auch die Schulbänke füllen sich wieder. Neos-Gemeinderat meint trotzdem, man hätte schon früher noch mehr tun sollen.
ST. STEFAN IM ROSENTAL. Corona trifft St. Stefan im Rosental hart. Man verbuchte noch kürzlich steiermarkweit die höchste Inzidenz, nun (Stand 3. Dezember) liegt man hinter Allerheiligen bei Wildon und Kainbach bei Graz auf Rang drei.
Laut Neos-Gemeinderat Christoph Perner hätte man aber schon früher reagieren müssen. Er verweist auf einen Antrag im Gemeinderat im April. Darin hatte Perner CO2-Lüftungswächter für Schulen und den Kindergarten gefordert. Der Antrag wurde in der Folge in die Hände des Bauausschusses gelegt. Bislang sei laut Perner noch nichts Wesentliches passiert. Er hat in der letzten Gemeinderatssitzung erneut auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht und einen Dringlichkeitsantrag gestellt.
Vom Impfbus bis zur Videobotschaft
Jener beinhaltet die Forderung, Bürgermeister Johann Kaufmann (ÖVP) möge die Bevölkerung per Videobotschaft über die drastische Lage informieren und zur Impfung auffordern. Weiters solle der Impfbus genutzt werden, um die lokalen Ärzte zu entlasten. Auch bauliche und technische Maßnahmen in den Schulgebäuden werden im Antrag gefordert. Der Neos-Antrag schaffte es – es gab nur aus Reihen der SPÖ-Fraktion eine Pro-Stimme – nicht auf die Tagesordnung.
Klares Ziel müsse her
Christoph Perner zeigt sich enttäuscht, betont aber auch, dass eine gute Gesprächsbasis mit Bürgermeister Johann Kaufmann vorhanden sei und dieser auch alles Erdenkliche tue, um die Bevölkerung über die Lage zu informieren. Ein "gutes Zeichen" sei, dass sich die Lage nun leicht verbessere, man müsse aber klare Ziele definieren, etwa eine 70-prozentige Impfquote in der Gemeinde.
Und was sagt Bürgermeister Kaufmann dazu? Er unterstreicht, dass er jeden Tag mit den Bürgern im Gespräch sei und man schon im ersten und zweiten Lockdown Videobotschaften zur Bürger-Info genutzt hätte. Eine zusätzliche Nutzung des Impfbusses findet er nicht sinnvoll. Hinsichtlich Impfkapazitäten würde das System mit den beiden Allgemeinmedizinern gut funktionieren.
"Wir sind am richtigen Weg"
Kaufmann verweist auch auf die Testmöglichkeiten bei der Gemeinde. Und zwar Montag und Freitag von 15 bis 17 Uhr, an diesen Tagen ist auch ein PCR-Test möglich, und an den restlichen Werktagen von 16 bis 18 Uhr. Auf bauliche bzw. technische Maßnahmen in den Schulen angesprochen, erklärt er, dass es eine Evaluierung vom Ministerium und der Bildungsdirektion gegeben hätte – mit dem Ergebnis, dass zusätzliche technische Lösungen nicht nötig seien. "Wir sind am richtigen Weg", so Kaufmanns Fazit.
Schulbänke füllen sich wieder
Optimismus versprüht wieder Mittelschuldirektorin Agnes Totter. Waren letzte Woche nur ca. 20 Prozent der 177 Schüler anwesend, waren bei Redaktionsschluss schon wieder 75 Prozent, heißt 131 Schüler, vor Ort. Totter hofft mit Lockdown-Ende wieder auf eine Vollbesetzung. Derzeit holt man die fehlenden Schüler einfach online ins Klassenzimmer.
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