Vulkanland-Klimaoase
Wie sich Regenwasser im Haushalt einsetzen lässt
In Gossendorf zeigen Andrea und Martin Bregar vor, wie sich das gesammelte Regenwasser im Haushalt und im Außenbereich einsetzen lässt. Die Familie hat an ihrem Wohnort eine Klimaoase – so wie sie sich alle Bürgerinnen und Bürger im Vulkanland schaffen können.
GOSSENDORF. Die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels sind in der Südoststeiermark sicht- und spürbar. Trockenheit und wochenlange Dürreperioden nehmen zu. Darunter leidet die Verfügbarkeit von Wasser in der Region. Die Familie Bregar in Gossendorf zeigt in ihrem Haushalt vor, wie sich über den Betrieb von drei Regenwasserzisternen à 30 m3 50 Prozent des Wasserzukaufs einsparen lassen.
Regenwasser zum Spülen und Waschen
Die Niederschläge würden hierzulande übers Jahr gesehen locker ausreichen, um 50 Prozent des Gesamtbedarfs an Wasser über die Entnahme aus den Zisternen abzudecken, wie Andrea und Martin Bregar auf ihrem Anwesen in Gossendorf versichern. Die fünfköpfige Familie mit einem Wasserverbrauch von 200 m3 muss nur die Hälfte über das öffentliche Netz beziehen.
Seit gut 20 Jahren probieren Martin und Andrea Bregar Systeme aus, wie sich Regenwasser sammeln und als Brauchwasser im Haushalt einsetzen lässt. Über die Außenwasseranschlüsse werden die Pflanzen im Garten sowie im Folientunnel gegossen und die Geräte abgespritzt. Im Haushalt kommt das Brauchwasser aus den drei Betonzisternen – am Waldesrand in Kaskadenform angelegt – in der WC-Spülung, in der Waschmaschine und im Geschirrspüler zum Einsatz. Dafür lässt sich über die Dächer mit einer Gesamtfläche von rund 250 m2 genügend Regenwasser aufgefangen. Die zweiten 100 m3 Wasser, die die fünfköpfige Familie in der Küche und im Badezimmer verbraucht, kommen vom öffentlichen Netz.
Für eine nachhaltige Lebensweise
So wie die Familie aus einer gesunden Lebenseinstellung heraus mit dem wertvollen Gut Wasser umgeht, lässt sich das in fast jedem Wohnhaus umsetzen – wenngleich auch nicht in dieser Intensität. Das System der Familie Bregar sei etwas für Fortgeschrittene. Laut Vulkanland-GeschäftsführerMichael Fend würde es schon reichen, wenn man sich generell für den eigenen Bereich überlegen würde, wie man Wasser zurückhalten könne. "Damit ich das Wasser, dass ich am Dach habe, nicht über den ohnehin überforderten Kanal verliere", und sich bei Bedarf auf die Reserven zurückgreifen ließe.
Vulkanland-Obmann Josef Ober konkretisiert: „Jede Bürgerin und jeder Bürger kann sich eine Vulkanland-Klimaoase schaffen." Das Vulkanland wolle mit positiven und machbaren Beispielen vorzeigen, wie eine nachhaltige Lebensweise möglich sein könne – sei es, den Garten und das Haus klimafit zu machen, sich saisonal und regional zu ernähren, Gemüse und Obst zu veredeln, erdölfrei mobil zu sein, Energie zu sparen, bewusster und weniger zu konsumieren, Gegenstände zu reparieren oder die Gesundheit und Lebenskraft stärken.
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