Neues von der Vulkanlandsternwarte
Der verstoßene Riesenstern

Der große Orionnebel. Oben leuchtet rot der Wasserstoff, unten wird blau Staub reflektiert. Der Riesenstern über den geschrieben wird ist ganz oben am Bildrand zu sehen, der helle Stern. | Foto: GünterKleinschuster
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  • Der große Orionnebel. Oben leuchtet rot der Wasserstoff, unten wird blau Staub reflektiert. Der Riesenstern über den geschrieben wird ist ganz oben am Bildrand zu sehen, der helle Stern.
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Nair al Saif – der Helle im Schwert. So heißt der helle Stern oberhalb des Orionnebels, am oberen Bildrand sichtbar. Es ist sein arabischer Name. Oder Iota Orionis, der 9. hellste Stern im Sternbild Orion. Er ist kein Einzelstern. Er besteht aus 3 Komponenten. Riesen. Monster. Ihre Sternwinde kollidieren so gewaltsam, das Röntgenstrahlung entsteht. Der Hauptstern. Ein sogenannter O Klasse Stern. 23 Sonnenmassen. 16-facher Durchmesser der Sonne. 32.000 Grad Oberflächentemperatur. 68.000mal mehr Leuchtkraft als unsere Sonne. Sein Partnerstern, halb so groß aber nicht weniger imposant. Der Hauptstern ist erst neun Millionen Jahre alt. Nichts im Vergleich zu anderen Milliarden Jahren alten Sternen wie die Sonne. Doch wenn er so jung ist, kann er nicht weit von seinem Geburtsort entfernt sein. Und tatsächlich. Astronomen rechneten aufgrund seiner Bewegungen zurück. Und tatsächlich führen sie ins Zentrum des Orionnebels, der hier abgebildet ist. Seht genau hin. Im Zentrum sieht man 4 Sterne, das sogenannte Trapez. Wahrscheinlich hatte der Stern eine nahe Begegnung und wurde in einem kosmischen Billardspiel aus dem Nebel geworfen. Auch dies sind auch solche Riesensterne, O – Klasse Sterne, sie scheinen gar nicht mehr ihr Maximum im sichtbaren Licht sondern im Ultravioletten. Ungeschützt wären wir sofort in der Nähe des Sterns wahrscheinlich tot, Leben auf einem nahegelegenen Planeten wird keine Möglichkeit zur Entfaltung haben. Ein anderer Stern, AE Auriga, viel weiter weg, wurde wahrscheinlich gleichzeitig aus dem Orionnebel herauskatapultiert. Iota Orionis ist etwas 1.300 Lichtjahre von uns entfernt, ähnlich wie der Orionnebel selbst. Doch diese gewaltsame Herauskatapultieren wird nicht das einzige gewaltsame Ereignis im Leben vom Hellen im Schwert, Iota Orionis, gewesen sein. Er wird aufgrund seine riesigen Ausmasse als Supernova vergehen. Und seine erbrühteten Elemente als Lebensspender und als Baumaterial für neue Sterne und Planeten ins Universum zurückgeben.

Der große Orionnebel. Oben leuchtet rot der Wasserstoff, unten wird blau Staub reflektiert. Der Riesenstern über den geschrieben wird ist ganz oben am Bildrand zu sehen, der helle Stern. | Foto: GünterKleinschuster
Das Teleskop der Vulkanlandsternwarte | Foto: GünterKleinschuster
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