In Kirchbach
Bei Griesbacher wird der Pressbaum zum Möbeltraum
- Johann Griesbacher erklärt, wie aus Altholz ein hochwertiges Möbel wird.
- Foto: Roman Schmidt
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Die Tischlerei Griesbacher in Kirchbach ist ein Paradebeispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft. Hier wird Altholz zu hochwertigen Möbelstücken aufbereitet.
KIRCHBACH. „2.500 Tonnen an billigen Plattenmöbel landen alleine im Altbezirk Feldbach jährlich im Ressourcenpark“, rechnet Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck vor. Alleine der Kleberanteil mache „grausliche“ fünf bis zehn Prozent aus, weiß Krotscheck. Im Rahmen der Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft im Steirischen Vulkanland stellte er Vergleiche zum Vollholzmöbel an. Krotscheck war schnell klar: Hochwertige Möbel sind nicht nur eine Entlastung für die Sperrholzsammelplätze, sondern auch für die Umwelt.
Upcycling von Altholz
Vulkanland-Obmann Josef Ober sollte nun zu einem Vorzeigebeispiel nach Kirchbach-Zerlach einladen. Die Familie Griesbacher betreibt eine Tischlerei, die mit Anna Griesbacher gerade verantwortungsvoll in die nächste Generation übergeführt wird. Gemeinsam mit ihrem Vater hat Anna ein Projekt mit dem klingenden Namen „Stock und Stamm“ realisiert.
- Anna Griesbacher führt die Tischlerei in die Zukunft.
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Konkret geht es um das „Upcycling“ von Altholz in der Region, insbesondere alter Pressen. Die werden von den Griesbachers mit viel Vernetzungsarbeit aufgespürt und beim Ankauf des Holzes werde nicht der Preis gedrückt, versichert Johann Griesbacher. So entstehen Altholz- und Weinholztische mit dem absoluten Zeug zur Antiquität von morgen. Die Nachfrage ist da, weiß der Tischler: Vor allem die Provenienz des künftigen Tisches mache ihn zum Unikat und Erbstück.
Wichtiger CO2-Speicher
Christian Krotscheck wiederum sieht dahinter den CO2-Speicher, der dafür sorgt, dass klimaschädliches Kohlendioxid über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte im Holz gespeichert bleibt. Josef Ober brachte im Rahmen der Besichtigung des vorbildlichen Handwerksbetriebes einen weiteren Aspekt ein: „Die Möbelstücke, die hier aus einem besonderen Holz entstehen, könnten auch besondere Geschenke der Eltern an die Kinder sein, mit denen sie in den Lebensräumen der nächsten Generation Werte für weitere Generationen schaffen.“
Nach dem Präsentierten ist dem Bürgermeister von Kirchbach-Zerlach, Anton Prödl, klar: "Als leidenschaftlicher Waldbauer ist es schön zu sehen, wenn Holz an Wert gewinnt."
- Vulkanlandobmann Josef Ober (l.), Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck (r.) und Bürgermeister Anton Prödl zu Besuch bei der Familie Griesbacher in Kirchbach
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