Steirisches Vulkanland
Bildungsoffensive zum Boden geht in Runde vier
Das Steirische Vulkanland, die regionalen Klimainitiativen und die Landwirtschaftskammer werden nicht müde, das Thema Boden zu bearbeiten. Eine Fortsetzung findet nun die beliebte Bildungsreihe "Boden, vom dem wir leben."
KIRCHBERG/SÜDOSTSTEIERMARK. Mit der Bodencharta und einer Transparentaktion zur Bewusstseinsbildung hat man im Vulkanland schon lange den Grundstein für eine gesunde Bodenkultur gelegt. Viele weitere Maßnahmen sind gefolgt – nun setzt man wieder auf gebündelte Information und vor allem das Vermitteln praktischen Könnens.
Bis zum Sommer 2023 sind 18 Veranstaltungen für Boden-Interessierte im Bezirk geplant, wie man nun Kirchberg erklärt hat. Die Veranstaltungsreihe „Boden von dem wir leben“ findet zum vierten Mal statt und wurde heuer von den Klimawandel-Anpassungs-Regionen Mittleres Raabtal, Netzwerk GmbH, Saßtal-Kirchbach sowie den Klima- und Energiemodellregionen Gnas-St. Peter- Deutsch Goritz und Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft organisiert. Das Ganze passiert in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Acker, Humus und Erosionsschutz der Landwirtschaftskammer.
Klimatisch das nächste Mazedonien?
Bis auf ein Seminar sind alle Veranstaltungen kostenlos. In den vergangenen vier Veranstaltungsjahren haben übrigens mehr als 2.500 Interessierte die Veranstaltungen besucht. „Wir freuen uns, dass die Veranstaltungsreihe von den Bauern und Schulen gut angenommen wird. Trotzdem braucht es mehr Einsatz zur Bodengesundung und wir wollen noch mehr Praktikerinnen und Praktiker erreichen“, erklärt Josef Ober, Obmann des Steirischen Vulkanlandes. Die Bodengesundheit entstehe nämlich durch Wissen, Austausch und aktives Tun. Er stellt fest: "In Sachen Boden nichts zu tun, wäre eine Katastrophe – nichts zu tun würde bedeuten, dass wir zum nächsten Mazedonien werden."
In dieser Saison liegt der Fokus auf dem Austausch und der Interaktion. Neben Vorträgen, Seminaren und einem Webinar bieten eigens entwickelte interaktive Formate – z.B. Stammtische, Praxistage und Exkursionen – viel Raum zum Ausprobieren von neuen Methoden in der Bodenbearbeitung, zum Erosionsschutz und in der winterharten Begrünung von Ackerflächen. Auch wieder am Plan: das beliebte Bodenkino.
Laut den Verantwortlichen forciere man in unserer Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft den Erhalt und Aufbau des Humusgehalts auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Etablierung jener Flächen als Speicher für Kohlenstoff, Nährstoffe und Niederschlag. Dabei würden u.a. schonende Methoden in der Bodenbearbeitung, Winterbegrünung sowie neue Anbau- und Fruchtfolgemodelle zur Stärkung der Bodengesundung eine wesentliche Rolle spielen.
Online findet man auf der Seite des Vulkanlands alle Details zu den Events.
3 Fragen an LK-Bezirksobmann Franz Uller:
Was ist die größte Gefahr für unsere Böden?
Die Beliebigkeit der Gesellschaft gegenüber dem Boden und das Nichtwissen um die Wichtigkeit eines funktionierenden Bodens.
Welche Fehler muss man unbedingt vermeiden?
Den Boden zur falschen Zeit und mit dem falschen Gerät zu bearbeiten.
Und die Zauberformel?
Begrünen, begrünen, begrünen – viele Wurzeln und die Natur, etwa den Regenwurm, arbeiten lassen.
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