Fünf Gemeinden
Ein Netzwerk für eine gemeinsame klimafitte Zukunft

- Johannes Weidinger, Johann Winkelmaier, Manfred Reisenhofer, Katharina Sommer, Robert Hammer, Maria Eder, Johann Hartinger und Manfred Dirnbauer haben ehrgeizige Klimaziele.
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Die fünf Gemeinden Fehring, Kapfenstein, Riegersburg, St. Anna und Unterlamm haben in Sachen Klimaschutz einen Maßnahmenplan ausgearbeitet. Der Fokus liegt auf Fotovoltaik, Heizungsumstellung, Radverkehr, Repair-Cafés und Bewusstseinsbildung. In der Anpassung an den Klimawandel appelliert man für einen sparsamen Umgang mit Trinkwasser.
SÜDOSTSTEIERMARK. Die fünf südoststeirischen Gemeinden Fehring, Kapfenstein, Riegersburg, St. Anna am Aigen und Unterlamm stecken nicht erst seit der Gründung der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Netzwerk Südost im Jahr 2010 unter einer Decke. Die interkommunale Zusammenarbeit geht auf die Gründung der Netzwerk Südost GmbH vor 20 Jahren zurück.
Nun hat die KEM den Zuschlag für weitere drei Jahre erhalten, dabei handelt es sich um die vierte Periode. Der Bogen der geplanten Maßnahmen spanne sich vom Ausbau erneuerbarer Energieträger, über nachhaltiges Bauen und Sanieren bis hin zu umweltfreundlicher Mobilität, so KEM-Mangerin Maria Eder. Aber: Die Politik allein kann die Energiewende nicht schaffen. Das weiß auch Fehrings Bürgermeister Johann Winkelmaier: "Wir brauchen die Bürgerinnen und Bürger." Deshalb liege ein Schwerpunkt auf der Bewusstseinsbildung.
Raparieren statt wegwerfen
Die Maßnahmen sind vielfältig: Alle fünf Gemeinden laden etwa Ende September zu Repair-Cafés ein. "Reparieren statt wegwerfen lautetet die Devise", so Riegerburgs Gemeindekassier Johann Hartinger. Hier knüpft der Bürgermeister der Marktgemeinde, Manfred Reisenhofer, an, dem die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen besonders wichtig ist. Dafür würden sich in Riegersburg das Generationenfest am 22. Juni und die Herbstferienakademie von 28. bis 31. Oktober bestens eignen – aber auch das Schulschussfest in Fehring am 5. Juli oder die Ferien(s)passaktionen der Gemeinden.

- Die fünf Gemeinden investieren in eine "grüne Zukunft".
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Strom selbst erzeugen
In allen fünf Kommunen befinden sich auf zahlreichen Gemeindegebäuden bereits Fotovoltaikanlagen mit in Summe 1.200 kWp. 1.400.000 kWh Strom werden damit pro Jahr erzeugt. Was im Hinblick auf Fotovoltaik alles geht, lebt die Gemeinde St. Anna am Aigen vor. Neben der Kläranlage im Ortsteil Risola wurde heuer eine Anlage mit 462 kWp errichtet. Außerdem: Das Sporthaus sowie die Feuerwehren von St. Anna und Jamm verfügen über Fotovoltaikanlagen mit einem Speicher und einer Notstromfunktion, wie Bürgermeister Johannes Weidinger erzählt. Den Strom liefert im Fall eines Blackouts eine Batterie. Ein ähnliches System ist bei der Volksschule Unterlamm geplant. Auch in Riegersburg ist Fotovoltaik auf den Dachflächen beim Seebad in Planung.
Die Stadt Fehring setzt aktuell einen Schwerpunkt auf den Radverkehr. Und als Pilotgemeinde sei man gerade an der Ausarbeitung eines Fußverkehrskonzeptes dran, wie Bürgermeister Johann Winkelmaier bestätigt. Übrigens: Vorbild ist man gemeinsam mit Riegersburg mit der bereits erfolgten Gründung der Energiegemeinschaft.
Raus aus Öl
Kapfenstein wiederum folgt dem Beispiel von Bürgermeister und Netzwerk-Gründungsobmann Robert Hammer, in dessen Gemeinde Unterlamm der Ausstieg aus fossilen Energieträgern bereits gelungen ist, und plant beim Sporthaus und der Feuerwehr Mahrensdorf die Umstellung von Öl auf Pellets. Aktuell verbraucht Kapfenstein jährlich noch 8.000 Liter Öl, wie Amtsleiter Manfred Dirnbauer bedauert. Außerdem werden Breitenfeld und Riegersburg ab Herbst 2025 über neue Heizwerke mit Fernwärme versorgt. In Breitenfeld beginnt man noch heuer mit der Errichtung und mit den baulichen Maßnahmen für die Anschlüsse ans Netz. In Riegersburg wird das alte gegen ein neues Heizwerk vis-à-vis vom Bauhof ersetzt.
Auch in der thermischen Sanierung gehen die fünf Gemeinden mit gutem Beispiel voran. Vorzeigeprojekt ist die anstehende Sanierung des Hauses der Bildung in St. Anna am Aigen für elf Millionen Euro.

- In den fünf Gemeinden der Klima- und Energiemodellregion Netzwerk Südost schaut man auf die Heimat der Menschen.
- Foto: Vulkanland/Bergmann
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Trinkwasser als wertvolles Gut
Seit 2019 bilden die fünf Gemeinden neben der Klima- und Energiemodellregion auch eine Klimawandelanpassungsregion (KLAR!). "Während das eine Programm auf Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels abzielt, konzentriert sich das andere darauf, wie wir uns am besten an die bereits spürbaren Klimaänderungen anpassen können", erklärt KLAR-Managerin Katharina Sommer. In einem aktuellen Projekt will man Bewusstsein für sauberes Trinkwasser als wertvolles Gut schaffen. In Kurzvideos gewährt man einen Blick hinter die Kulissen der Trinkwasserversorgung.
Die Videos:
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