Freunde machen Ali die Mauer

Amiri Ali Ahmad "lernt" in der Delikaterie. | Foto: KK
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Amiri Ali Ahmad ist gut integriert. In der Delikaterie in Bad Gleichenberg kommt der Asylwerber ins zweite Lehrjahr. Dessen ungeachtet dürfte das Bundesverwaltungsgericht auch die Berufung gegen den negativen Bescheid ablehnen. Die Angst vor der Abschiebung sitzt nicht nur dem Afghanen im Nacken. Betroffenheit herrscht unter jenen, die sich um Amiri Ali Ahmad angenommen haben. Der Flüchtling war ohne Eltern nach Österreich gekommen.

Inzwischen hat sich ein Personenkomitee formiert, das sich für den Verbleib von "Ali" stark macht. Der Schulterschluss scheint angesichts seiner stabilen und namhaften Pfeiler undurchdringlich: Feldbachs HAK-Direktorin Edith Kohlmeier, Eva Adamer-König von der FH Joanneum, AMS-Chefin Marianne Suppan, Notarin Michaela Künzel-Painsipp, das Unternehmerpaar Heike Schmidt und Christian Schmidt, Andrea Freismuth von der Landesberufsschule Bad Gleichenberg, Bürgermeisterin Christine Siegel und Vize Marianne Müller-Triebl sowie Edith Rudman und Emmi Ertl von der "Plattform für Integration, Flüchtlinge und Asyl" sind in der Kommission vertreten.

Petition unterschreiben!

Vorerst hat sich im Speziellen dank dem Interventionsgeschick von Heike Schmidt ein Zeitfenster bis 12. Jänner aufgetan. Dann soll über die Berufung entschieden werden. Bis dahin können beim Richter noch ein Gutachten über die Fluchtgründe durch einen Sachverständigen und ein ärztliches Attest nachgereicht werden. Erwartungen setze man in eine Petition auf initiative von Oberösterreichs Integrationslandesrat Rudi Anschober.

13.000 haben bislang unterschrieben.
Heike Schmidt: "Uns geht es nicht nur um das Einzelschicksal, sondern wir wollen die Abschiebungen von in Ausbildung befindlichen Asylwerbern nicht hinnehmen!" 100 Gastrostellen seien im Bezirk unbesetzt, in Österreich zähle man 6.000. Abschiebungen unter diesen Voraussetzungen stoßen auf Unverständnis. Doch Faktum ist auch: Selbst eine Lehrstelle in einem Mangelberuf schützt nicht vor der Abschiebung.
Andrea Freismuth, die Mutter von Lehrherr Daniel Freismuth, ist schockiert: "Wir haben für die Delikaterie lange vergeblich nach einem Lehrling gesucht. Ali hat sich in der Küche bestens bewährt." Schon in den Vorbereitungskursen im Rahmen des Projekts "Inpeto" in der Berufsschule Bad Gleichenberg habe er sich unter den Teilnehmern hervorgetan. Man sei nicht nur emotional, sondern im Falle einer Abschiebung durch den Verlust des Lehrlings auch als Unternehmer betroffen.

Das ist Amiri Ali Ahmad

Vor drei Jahren ist der damals nach eigenen Angaben etwa 15-Jährige über die Westbalkanroute gekommen – ohne Eltern, Verwandte, Bekannte. Sein Leben sei gefährdet gewesen, erzählt Heike Schmidt, die sich um den Jugendlichen angenommen hat. In Afghanistan habe Ali niemand. Seine Eltern seien auch geflohen. Im Falle einer Abschiebung soll Ali nach Kabul gebracht werden. Doch seine Kindheit habe er immer am Land verbracht, in der Stadt sei er nie gewesen. Umgerechnet 40 Euro am Tag brauche man, um in der Stadt leben zu können. Unter diesen Voraussetzungen lande Ali sicher auf der Straße.
Die Familie Schmidt hat Ali Österreich erklärt, Deutsch gelehrt, und er hat bei ihren Kindern Anschluss gefunden. "Wir wollen Ali auf legalem Weg hierbehalten. Aber wir werden nichts unversucht lassen", wird Schmidt deutlich.

Bis 10. Jänner!

Ausbildung statt Abschiebung
www.anschober.at/petition oder unter www.openpetition.eu/at

Amiri Ali Ahmad "lernt" in der Delikaterie. | Foto: KK
Schulterschluss: die Mitglieder des Personenkomitees mit Amiri Ali Ahmad. | Foto: Peter Siegel
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