Mittelalter

Beiträge zum Thema Mittelalter

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Juni - Monat der Rosen

Der Juni kommt und die Rosen fangen zu blühen an. Insbesondere die rote Rose hat sich zum Inbegriff der Liebeserklärung entwickelt. Vor dem Mittelalter war die Rose in Mitteleuropa nicht verbreitet. Anders in Griechenland, dort wurde die Rose schon in der Antike zum Attribut der Liebesgöttin Aphrodite. Die große Dichterin Sappho auf der Insel Lesbos preist sie als "die Königin der Blumen". Bis in die Ritterzeit war die Rose nördlich der Alpen ein Luxusartikel. Rosengärten wurden von Adeligen...

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Flachsanbau
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Flachs/Lein als Heilpflanze neu entdeckt

Der Flachs begleitet die Menschen schon seit tausenden von Jahren. Kein Heimatmuseum im Außerfern, in dem es nicht auch Gerätschaften zur Flachsverarbeitung geben würde. Mit dem einheimischen Leinöl wurde früher gekocht, es wurde Holz eingelassen und alles was sich drehen musste wurde mit Leinöl geschmiert. Über den Winter versammelte man sich in den Spinnstuben um die Zukunft zu planen. Oft vorbei an der Obrigkeit wurden die Schicksalsfäden gesponnen. Die Macht der Spinnstuben war so groß,...

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Breitenwang
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Die Glocken schweigen

Der erste Vollmond nach der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche erhellt heute die Nacht. Und damit bestimmt er den Termin für das Osterfest. Die Christen in aller Welt vollziehen in der Karwoche die Passion Christi nach. "Kar" ist ein uraltes Wort, das sich in vielen europäischen Sprachen findet und in einem Bedeutungszusammenhang von Liebe (engl. to care, franz. caresser, ital. cari) Wendung und Umkehr steht. Ab dem Abend des Gründonnerstag verstummen die Glocken, um die grundsätzliche...

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Säuling
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Frau Holle und die Wettermacherinnen des Außerferns

Wenn die Frau Holle ihre Betten ausschüttelt, dann schneit es auf der Erde. Jedes Kind, dem diese uralte Überlieferung erzählt wird, weiß also, dass die Frau Holle eine Wettermacherin ist. Doch wie so viele Fähigkeiten der weisen Frauen, kam auch das Wettermachen in Verruf. In der Vorstellung der Menschen verwandelten sich die weisen Frauen in böse Wetterhexen. Der Ort des Wettermachens sind meistens die Gipfel der Berge - dort wo sich Himmel und Erde berühren. In der Sage ist die Magie des...

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bei Tannheim
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Osterbrauchtum im Außerfern

April und Ostern gehören meistens zusammen. Denn das Wort April wird von dem römischen Wort "sich öffnen" - gemeint sind die Blüten- und Blattknospen, hergeleitet. Und Ostern ist ein Fruchtbarkeitsfest am ersten Sonntag nach Frühlingsanfang. Es ist nach der Göttin Ostara benannt, die der Frühjahrsgöttin Nerthus entspricht. Am Karsamstag findet die Feuerweihe statt. Besonders Buben versuchten möglichst viele Kohlen für ihr Haus zu bekommen, die bei verschiedenen Anlässen zur Abwendung von Unheil...

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Ostern und die Traufenkinder

Manchmal hört man noch von den Traufenkindern erzählen, doch viele wissen nicht mehr, was damit gemeint ist. Gar nicht so selten kam es vor, dass ein Kind während der Geburt starb, ohne dass es getauft wurde. Wo man konnte, versuchte man das zu verhindern, etwa in dem die Hebamme stets Weihwasser mit sich führte, um eine Nottaufe durchführen zu können. Denn die Folgen, wenn ein Kind ungetauft starb, waren gravierend: es durfte nicht auf dem Friedhof in geweihter Erde bestattet werden, es war...

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Das mächtige Kloster St. Mang in Füssen

St. Mang - einstmals war es ein mächtiges Kloster mit Weinbergen in Südtirol und Besitzungen weit hinauf ins obere Lechtal. Die Benediktiner lebten hier nach ihrer Ordensregel "ora et labora" (bete und arbeite), forschten, musizierten, hatten eine eigene Lateinschule und eine Backstube. Über 50 Äbte haben die Geschichte des Klosters geprägt. Der erste von ihnen war der Hl. Magnus. Es folgten viele herausragende Persönlichkeiten wie Matthias Schober (Auftraggeber des Füssener Totentanzes) und...

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Tirolerstraße in Füssen mit Frau am Berg Kirche und dem (wegen Straßenverbreiterung abgerissenen) Leprosenhaus
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Beginen im Allgäu und Außerfern

Was sind Beginen? Beginen sind Frauen, die ein Gelübde auf Zeit ablegen und sich karitativen Aufgaben, z.B. Krankenpflege widmen. Im Mittelalter gab es eine große Bewegung von Frauen, die sich zu einem gemeinsamen spirituellen Leben zusammenschlossen. Manchmal lebten sie ähnlich wie Nonnen in einem klosterähnlichen Haus zusammen. Im Allgäu wurden sie nicht Beginen sondern oft einfach Nonnen oder Seelschwestern genannt. Etwa in Kempten gab es mehrer solcher Beginenhöfe. Kein Frauenkloster in...

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Die Weide - eine Grenzgängerin

Zusammen mit Erle und Hasel gehört die Weide zu den ersten Bäumen, die blühen. Mythologisch steht deswegen die Weide für die Kraft, den Winter wieder in neues Leben und Frühling zu verwandeln. Die Weide ist auch ein Pionier bei der Besiedelung von unfruchtbarem Boden. So befestigt und begrünt sie die die steinigen Ufer entlang von Flüssen. In ihrem Schutz können sich dann weitere Pflanzen niederlassen. Salix ist der lateinische Name der Weide und deutet schon auf ihre Heilwirkung hin: Die Weide...

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Funkenhex in Pinswang
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Vivat hoch, die Hex hat Durscht!

Der erste Sonntag nach dem Aschermittwoch ist der Funkensonntag. Trotz dem, dass eigentlich die Fastenzeit begonnen hat, wird noch einmal kräftig gefeiert und getrunken. Der Grund dafür liegt rund 1000 Jahre in der Vergangenheit. Die "Alte Fasnacht" endete nicht – wie sonst üblich – am Dienstag, sondern am darauf folgende Sonntag (dem Funkensonntag). Im Jahr 1091 beschloss die kirchliche Synode von Benevent, dass die Sonntage während der vorösterlichen Fastenperiode künftig fastenfrei sein...

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Die Kunst des Kehrens

Kehren erscheint uns als ein ganz alltäglicher Vorgang. Doch wenn wir der Wurzel des Wortes Kehren nachspüren, eröffnet sich ein ganzer Kosmos: Kehren ist die Säuberung und Pflege des häuslichen Bereiches. Dies kann auch im übertragenen Sinn verstanden werden. Ein-kehr, Heim-kehr, Um-kehr sind meditativ-spirituelle Vorgänge, die einen Richtungswechsel beinhalten. Diesen Richtungswechsel findet man auch, wenn die Straße eine Kehre macht. Der Weg passt sich damit der Landschaft an. Besonders...

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Ulrichskirche Pinswang
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600 Jahre Bruder-Ulrich Wallfahrt in Pinswang

Es ist genau 600 Jahre her, da schenkte im Jahr 1414 Ritter Ulrich von Schwangau ein Grundstück in Pinswang auf dem die erste Ulrichskapelle in Pinswang gebaut wurde. Mit dem Neubau der Kirche bringt die Legenden einen Ruff Ahorn aus Musau in Verbindung, der einen Traum hatte, in dem eine überirdische Stimme zu ihm sprach. Vermutlich handelte es sich bei dem Kirchlein zunächst um eine kleine Kapelle aus Holz. Die Wallfahrt entwickelte sich schnell und wir wissen aus einem Bericht des Jahres...

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Margareta von Schwangau, Film von Elisabeth Wintergerst
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Film Margareta von Schwangau bei "Pinswang in alter Zeit"

Margareta von Schwangau ist eine Ausnahmeerscheinung. Kurz vor dem Jahr 1400 wird sie auf der Burg Hinterhohenschwangau geboren, dort wo heute Schloss Neuschwanstein steht. Lieder und Briefe über Margareta von Schwangau haben die Zeit überdauert. Durch diese kostbaren Zeugnisse aus dem Mittelalter ist die adelige Schwangauerin die erste Frau im Allgäu, deren Lebensweg wir durch Freude und Schmerz mitgehen können - von ihrer Schwangauer Heimat über den Alpenhauptkamm nach Südtirol. Elisabeth...

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Veranstaltungswoche "Pinswang in alter Zeit"

Aus der geplanten Ausstellung von alten Pinswang-Postkarten hat sich jetzt eine ganze Veranstaltungswoche entwickelt. Mit Begeisterung wird derzeit auf den Dachböden gestöbert und in Schubladen gekramt, um noch viel für die Veranstaltungswoche "Pinswang in alter Zeit" beizutragen. Da kommen vergilbte alte Sterbebildchen und liebevoll geführte Schulhefte zum Vorschein. Die Eröffnung findet am Sonntag, den 09. Februar 2014 um 19:00 h im Gemeindesaal Pinswang statt. Die Ausstellung ist dann...

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St. Stephan in Kreen bei Bertholdshofen/Ostallgäu
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Zaunkönig und Stephanstag

Der Stephanstag am 26. Dezember ist ein außerordentlich wichtiger Tag im Jahreskreis. Stephanus wird als Erzmärtyer verehrt. Er ist der erste von sieben Diakonen der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem. Er wurde noch von den Aposteln durch Handauflegen geweiht. Da er die Versorgung der Witwen forderte, kam er in Konflikt mit den Juden und wurde angeklagt. Stephanus wollte sich verstecken, wurde aber durch einen Zaunkönig, der laut zwitscherte, an seine Verfolger verraten. Seine Gesicht habe...

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Burgruine Ehrenberg bei Reutte
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Die Ritter von Schwangau - ein bedeutendes Tiroler Geschlecht

Schwangau liegt im Allgäu - doch was haben die Ritter von Schwangau mit Tirol zu tun? Früher stand einmal auf der Fernpasshöhe eine Säule, die den Beginn des Rechtsgebiets der Ritter von Schwangau nach Norden hin kennzeichnete. Die Anfänge des Geschlechts der Edlen von Schwangau liegen im Dunkeln. Vielleicht sind sie aus Resten der im Land verbliebenen römischen Verwaltung hervorgegangen. Zumindest der Schwangauer Chronist Albrecht vermutet das. Vielleicht sind sie aber auch ein uraltes...

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Ein alter Marienfeiertag - Maria Empfängnis

Ein Marienfeiertag mitten im Advent ist Maria Empfängnis. Schon im frühen Mittelalter wurde dieser Tag gefeiert. Das Datum 08. Dezember liegt neun Monate vor dem Fest Maria Geburt am 9. September. Maria Empfängnis ist ein hoher kirchlicher Feiertag. Im Allgäu findet sich noch der Brauch des "Frauentragens". Der Brauch soll Glück, Segen und Fruchtbarkeit ins Haus bringen. Eine Figur der Muttergottes wird von Haus zu Haus getragen, wo dann der "Englische Gruß" (Gegrüßet seist du Maria, voll der...

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Sonnenuntergang hinter dem Breitenberg
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Burg Hopfen und Tannheimer Berge

Die Burg Hopfen liegt oberhalb des Hopfensees. Es ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch ein wunderbarer Aussichtspunkt. Das welfische Dienstmannengeschlecht der Herren von Hopfen wird 1172 erstmals urkundlich erwähnt. Diese kam in Besitz des Bischofs von Augsburg. Durch den Bau des Hohen Schlosses in Füssen verlor die Burg Hopfen an Bedeutung. Die Burg Hopfen ist die älteste Burg des Allgäu. Ältester Befund ist ein großer quadratischer Turm unter dem Nordgebäude. Interessant sind...

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Katharina (links) im Kreise der "drei heiligen Madl" - Nachfolgerinnen der drei Bethen

Kathrein - stellt das Tanzen ein

Katharina bedeutet "die Reine" und wird zu den 14 Nothelfern gerechnet. Sie wird am 25. November gefeiert. Die Reinheit wird oft durch ein weißes Kleid auf Bildern symbolisiert. Am "Kathrein-Tag" endete früher die Zeit des Viehs auf der freien Weide und begann die Schafschur, Mägde und Knechte bekamen ihren Lohn ausbezahlt. Ab dem Katharina-Tag durfte früher im alpenländischen Raum zur Vorbereitung auf Weihnachten und noch bis zur Fastnacht nicht getanzt werden: "Kathrein stellt den Tanz ein."...

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Die drei großen Nothelferinnen: Katharina, Margareta und Barbara. Bereits durch die schwarze Farbe ihres Kleides wird der Verwandlungsaspekt von Barbara gekennzeichnet.
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Die dunkle Seite der Hl. Barbara

Die heilige Barbara geleitet die Verstorbenen und ist Patronin der Bergleute. Ihre Mythologie versteht man besser, wenn man erkennt, dass sie viel ältere vorchristliche Traditionen übernommen hat. Sie ist die "Nachfahrin" der Bethe Borbeth, die Verwandlung und Transformation, aber auch die Ahnmutter und deren Weisheit darstellt. Nicht von ungefähr ist deswegen Barbaras Gedenktag am Beginn der dunkelsten Zeit des Jahres. Und sie ist verbunden mit der Hoffnung, die Menschen sicher durch die...

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Martinsumzug

Weihnachtsfestzeit - von Lichterfesten umrahmt

Die Weihnachtszeit wird eingerahmt von zwei Lichterfesten. Am Anfang steht der Martinstag am 11. November. Hier wird noch einmal üppig gegessen, weil dann die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten beginnt. Und nach Einbruch der Dunkelheit finden Laternenumzüge statt. Der Ritter Martin teilt seinen roten Mantel mit einem Bettler - ein Bild des Ausgleichs zwischen arm und reich. Eine Erinnerung an die Umverteilung der Ernte, damit alle durch den Winter kommen und niemand verhungert. Der heilige...

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Friedhof von Breitenwang

Zeit der Jahreswechsel

Der Herbst ist Erntezeit. Die Felder sind jetzt leer und doch bereitet sich im Verborgenen der neue Frühling vor. Die Kelten waren hauptsächlich Ackerbauern, deswegen war ihr Jahresende "Samhain" der 31. Oktober in der Nacht auf den 01. November. Es ist dies auch der Zeitpunkt, an dem häufig Pachtverträge enden. Die heiligsten Orte der Kelten waren die Gräber ihrer Vorfahren. Ein Platz, an dem zum Jahreswechsel die Zeit durchlässig wurde und man sich den vorausschauenden Rat der Verstorbenen...

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Säuling von Oberpinswang
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Sagenorte im Allgäu

Außerfern und Allgäu bergen einen riesigen Sagenschatz. Überall gibt es geheimnisvolle Plätze. Geisterkatzen, Schimmelreiter, Hexen und Wassermänner findet man in vielen Winkeln. Der wichtigste Sammler von Sagen war vor rund 150 Jahren Karl Reiser. Reiser hatte eine Frau aus dem Lechtal und zusammen haben sie Brauchtum, Sagen und Redewendungen vor dem Untergang bewahrt. Elisabeth Wintergerst aus Füssen stellt dazu einen Mythologie-Atlas zusammen im Internet und versucht Geheimnissen und Wurzeln...

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