212.000 Euro für Forschungsprojekt
Land unterstützt Projekt zur Entschlüsselung von Gendefekten

LRin Hagele: „Das Forschungsprojekt trägt mit der Erforschung von Gendefekten maßgeblich zur Weiterentwicklung therapeutischer Ansätze bei." | Foto: Land Tirol/DieFotografen
  • LRin Hagele: „Das Forschungsprojekt trägt mit der Erforschung von Gendefekten maßgeblich zur Weiterentwicklung therapeutischer Ansätze bei."
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Das Land Tirol fördert einmal mehr die Forschung im Bereich Gesundheit und Medizin. Konkret geht es um ein Projekt der Universität Innsbruck, bei dem es um die Entschlüsselung von Gendefekten geht:

TIROL. Der Mineralstoff Kalzium ist für das Ausüben verschiedenster Körperfunktionen im alltäglichen Leben zuständig wie die Regelung des Herzschlags, bei der Anspannung von Muskeln oder der Hirnaktivität. Für diesen Mechanismus gelangen die dafür benötigten Kalziumionen durch sich kurzfristig öffnende Kalziumkanäle – das sind Poren im Zellmantel – ins Zellinnere.
Durch bestimmte Gendefekte können diese Kalziumkanäle beeinträchtigt werden und Ursache für verschiedene Erkrankungen sein. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Abteilung für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Innsbruck wird daran geforscht, Krankheitsmechanismen zu entschlüsseln, indem die Auswirkungen der unterschiedlichen Gendefekte auf Kalziumkanäle untersucht werden.

Auf Initiative von Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele wird das Projekt mit insgesamt rund 212.000 Euro für die Jahre 2024 bis 2025 gefördert. LRin Hagele erklärt:

„Das Forschungsprojekt der Universität Innsbruck trägt mit der Erforschung von Gendefekten maßgeblich zur Weiterentwicklung therapeutischer Ansätze und somit zur Gesundheitsförderung der Bevölkerung bei. Die Investition unterstreicht einmal mehr unser Vorhaben, den Standort Tirol im Bereich der Gesundheitsforschung weiter zu stärken."

Gendefekt erhöht Risiko

Damit überhaupt ein funktionierender Kalziumkanal gebildet werden kann, braucht es ein bestimmtes Gen – das sogenannte CACNA1D Gen. In den letzten Jahren konnten bei PatientInnen mit unterschiedlichen Erkrankungen Mutationen bei genau diesem Gen festgestellt werden. Diese seltenen Gendefekte sind für eine Fehlfunktion im Öffnungs- und Schließmechanismus von Kalziumkanälen verantwortlich, was wiederum zu einer breiten Palette an schweren Erkrankungen führen kann. Diese reichen von Bluthochdruck und Unterzuckerung über Schlafstörungen bis hin zu epileptischen Anfällen, Autismus und Verhaltensstörungen. Um erfolgreiche neue Therapieansätze zu entwickeln und dadurch die Symptome der PatientInnen zu mindern, sollen die Auswirkungen der Genmutationen auf die Funktionen der Kalziumkanäle noch genauer untersucht werden.

Forschungszentrum stärkt Zusammenarbeit

Am Forschungsstandort Innsbruck ist ein weltweit einzigartiges Zentrum der Kalziumkanalforschung angesiedelt. Hier arbeiten mehrere Labore der Medizinischen Universität Innsbruck sowie der Universität Innsbruck eng zusammen. Beim vorliegenden Forschungsprojekt arbeiten regionale WissenschaftlerInnen der Universität Innsbruck mit internationalen ForscherInnen des vom FWF geförderten PhD-Programms CavX (Calcium Channels in Excitable Cells) zusammen.

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